Konsumverhalten der in- und ausländischen Gäste in Österreich ungebrochen
Wien (pwk) - Erfreuliche Ergebnisse aus der rot-weiß-roten Tourismuswirtschaft: In der heute,
Montag, von der Österreichischen Nationalbank (ÖNB) präsentierten Leistungsbilanz 2011 weist der
Tourismus (Reiseverkehr) einen Überschuss von 6,736 Mrd. Euro aus. Damit konnte der heimische Tourismus das
Minus aus dem Warenverkehr (Importe-Exporte) von 6,954 Mrd. Euro fast zur Gänze ausgleichen. "Die Tourismuswirtschaft
in Österreich hat wieder ganze Arbeit geleistet!", zollt Hans Schenner, Obmann der Bundessparte Tourismus-
und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), den 90.000 Tourismusbetrieben Respekt
und Anerkennung und hält fest: "Damit reißt der Tourismus die österreichische Handelsbilanz
einmal mehr heraus."
Die Analyse der ÖNB-Zahlen zeigt: 2011 gaben ausländische Touristen in Österreich um rd. 6,74 Mrd.
Euro mehr Geld für touristische Leistungen aus als Österreicher im Ausland. Insgesamt verzeichnet die
ÖNB-Reiseverkehrsstatistik 2011 rd. 14,27 Mrd. Euro an Ausgaben ausländischer Gäste in Österreich.
Das sind um rd. 200 Millionen Euro mehr als noch 2010 (14,03 Mrd. Euro). Noch nicht ganz erreicht wurde der Vorkrisen-Rekordwert
von 2008 mit Deviseneinnahmen von 14,68 Mrd. Euro. Im Gegenzug gaben Herr und Frau Österreicher 2011 rd. 7,53
Mrd. Euro für Reisen ins Ausland aus. Etwas weniger als 2010, wo noch rd. 7,72 Mrd. Euro im Ausland gelandet
sind.
"Von Krise kann beim Urlaubsverhalten der Österreicher jedoch keine Rede sein. Für den Urlaub geben
die Österreicher annähernd gleich viel Geld aus wie vor der Krise, jedoch kam es zu einer leichten Verschiebung
in Richtung Inlandsurlaub, wie die aktuellen Rekordwerte bei den Inländernächtigungen zeigen", hebt
der Sprecher der Tourismuswirtschaft, Hans Schenner, hervor. So beliefen sich 2011 die Ausgaben ausländischer
und inländischer Gäste für Tourismus und Freizeit auf rd. 30 Mrd. Euro.
Von den Ausgaben der aus- und inländischen Touristen in Österreich entfallen laut Tourismus-Satellitenkonto
(TSA) des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) rd. 58 Prozent auf Hotellerie und Gastronomie, rd. 15 Prozent auf
den Transport (inkl. Seilbahnen), rd. 10 Prozent werden für Freizeit und Kultur ausgegeben. Rund 19 Prozent
der Ausgaben ausländischer Touristen landen im Einzelhandel und bei sonstigen Waren- und Dienstleistungen
(z.B. Sportartikel).
Besonders erfreulich sind für Tourismusobmann Schenner die verstärkten Abstimmungen von Bund und Ländern
in den Bereichen Tourismus-Förderung und Tourismus-Marketing: "Bundesminister Reinhold Mitterlehner hat
vergangene Woche bei seiner zweiten Tourismuskonferenz in Schladming mit einem beeindruckenden Referat bekräftigt,
dass Tourismus einen besonderen Stellenwert für die heimische Wirtschaft eingenommen hat", zeigt sich
WKÖ-Schenner erfreut.
Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKÖ
Die Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) ist die gesetzliche
Interessenvertretung für über 90.000 Tourismusbetriebe aus den Branchen Gastronomie, Hotellerie, Freizeit-
und Sport, Reisebüros, Kinos, Kultur- und Vergnügungsbetriebe sowie Gesundheitsbetriebe. Jeder 5. Vollzeitarbeitsplatz
in Österreich ist direkt oder indirekt von Tourismus und Freizeitwirtschaft abhängig. Die Branche erwirtschaftet
eine jährliche Bruttowertschöpfung von rund 42 Milliarden Euro, das sind mehr als 15 Prozent des BIP. |