Wien (öaw) - Das wissenschaftliche Programmkomitee der Europäischen Weltraumorganisation ESA hat
die Raumsonde „JUICE“ als erste Großmission des „Cosmic Vision“-Programms ausgewählt. Das Grazer Institut
für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ist an drei Instrumenten
beteiligt.
Vertreter aller 19 ESA-Mitgliedsländer sind am 02.05. in Paris zusammengekommen, um aus insgesamt drei Missions-Kandidaten
eine Auswahl zu treffen. „Wir freuen uns riesig, dass „JUICE“ (JUpiter ICy moon Explorer) das Rennen gemacht hat
und wir nun Teil einer der größten rein europäischen Missionen sind“, sagt IWF-Direktor Wolfgang
Baumjohann, der bei der Entscheidung vor Ort mitgewirkt hat.
Der Start von „JUICE“ ist für 2022 geplant. Die Reise zum Gasriesen Jupiter und seinen eisigen Monden wird
mehr als sieben Jahre dauern. „Für das IWF ist es natürlich sehr wertvoll, in eine derart ambitionierte
Mission eingebunden zu sein, die die international führende wissenschaftliche Arbeit des Instituts langfristig
bestätigt und sichert“, so Baumjohann.
Ziel von „JUICE“ ist die Erforschung des Jupitersystems mit seinen potentiell habitablen Monden Europa, Kallisto
und vor allem Ganymed. Im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses steht die Frage nach lebensfreundlichen
Bedingungen auf den Monden und die Wechselwirkung dieser Monde mit der Jupitermagnetosphäre.
Die endgültige Instrumentenauswahl wird im Herbst getroffen. Das IWF bewirbt sich um eines der Plasmainstrumente,
wird an der Antennenkalibrierung beteiligt sein und entwickelt und baut in Kooperation mit der TU Graz ein weltweit
völlig neuartiges Laser-Magnetometer. |