Staatssekretär Waldner beim Rat für Außenpolitische Beziehungen in Brüssel
Brüssel (bmeia) - „Österreich und seine EU-Partner machen sich Sorgen hinsichtlich der
selektiven Justiz und der mangelnden Rechtsstaatlichkeit in der Ukraine“, so Staatssekretär Waldner am 14.05.
im Rahmen der Debatte beim Rat für Außenpolitische Beziehungen (RAB) zur Situation in der Ukraine. „Julia
Timoschenko ist ein besonders prominenter Fall, und selbstverständlich ist adäquate medizinische Behandlung
für sie sicherzustellen. Aber unsere Forderungen an die Ukraine sind umfassender: Die Ukraine muss europäische
Werte umsetzen und Rechtsstaatlichkeit garantieren. Auch das Problem der politisch motivierten Verurteilungen bedarf
einer dringlichen Lösung, und unabhängige Gerichtsverfahren sind zu gewährleisten“, erklärte
Waldner zur aktuellen Situation.
Neben der Ukraine stand auch Afghanistan auf der Tagesordnung. Die EU einigte sich im Hinblick auf den NATO-Gipfel
in Chicago nächste Woche auf eine gemeinsame Position zu Afghanistan. „Die Weltgemeinschaft muss ihren Beitrag
zu Sicherheit und Stabilität in Afghanistan auch nach dem geplanten Abzug der internationalen Kräfte
2014 leisten. Es darf zu keinen Rückschritten bei den Menschenrechten kommen. Österreich teilt diese
Verantwortung und wird neben der weiteren Entsendung von Polizisten zur EU-Polizeimission EUPOL den Aufbau der
Afghanischen Nationalen Sicherheitskräfte mit einem nennenswerten Beitrag unterstützen. Besonderen Fokus
legen wir dabei auf die afghanische Polizei, aber auch die Stärkung der Rolle der Frauen und der Zivilgesellschaft“,
so der Staatssekretär.
„Ein weiteres Beispiel für Österreichs derzeitiges internationales Engagement ist die Unterstützung
für Libyen beim Aufbau eines stabilen und demokratischen Rechtsstaates“, hielt Waldner fest. „Dabei berücksichtigen
wir das Prinzip der libyschen Eigenverantwortung und helfen mit ganz konkreten Projekten. So wird zum Beispiel
eine erste Gruppe von libyschen Diplomaten bald in Wien eintreffen, um ein Training an der Diplomatischen Akademie
Wien zu absolvieren“, so der Staatssekretär weiter. Außerdem seien bereits mehr als 140 kriegsverwundete
Libyer in Österreich behandelt worden, und Österreich beteilige sich an Entminungsprojekten der UNO in
Libyen.
Auch findet der Rat der Entwicklungszusammenarbeits-Minister statt, bei dem die neue strategische Ausrichtung der
EU-Entwicklungszusammenarbeit für den Budgetzyklus 2014-2020 „Agenda for Change“ beschlossen wird. „Wir wollen
die Wirksamkeit der EU Mittel im Hinblick auf Armutsreduktion erhöhen und sicherstellen, dass die Länder
mit dem größten Bedarf am stärksten profitieren“, so Waldner abschließend. |