Das Weinviertel erhält seine alte Staatsgrenze zurück   

erstellt am
14. 05. 12

Wien (nöwpd) - Vor kurzem hat das Abgeordnetenhaus des tschechischen Parlaments seine Zustimmung erteilt, den Verlauf der Staatsgrenze zu Österreich abzuändern. Genehmigt nun auch noch der Senat in Prag die Gesetzesvorlage, können auf Basis eines im November 2011 von Österreich und Tschechien abgeschlossenen Staatsvertrages Flächen am Unterlauf der Thaya zwischen den beiden Nachbarländern getauscht werden.

Diese Maßnahme ist notwendig geworden, weil sich während der letzten 30 Jahre das Flussbett der Thaya vor ihrer Mündung in die March durch Regulierungsmaßnahmen und Dammbauten verschoben hat. Somit entspricht der heutige Grenzverlauf nicht mehr jenem, wie er im Juli 1920 ursprünglich festgelegt worden war - nämlich in der Flussmitte der Thaya.

Um die Staatsgrenze wieder in die Thaya-Mitte "zurechtzurücken" und in einem zweiten Schritt auch den Hochwasserschutz zu verbessern, tauschen Österreich und Tschechien Grundstücke mit einer Gesamtfläche von 24 Hektar. Betroffen von der Adaptierung des Grenzverlaufs sind die Gemeinden Bernhardsthal im Bezirk Mistelbach und Hohenau/March im Bezirk Gänserndorf sowie auf tschechischer Seite die Städte Breclav (Lundenburg) und Lanzhot (Landshut in Mähren). Der Tausch der Grundstücke erfolgt flächengleich, so dass es bei dem Geschäft keinen Gewinner oder Verlierer gibt.
     
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