Neue Jugend-Homepage des Landtags geht online   

erstellt am
14. 05. 12

Illmer: Mit jularockt.at wurde Landtagsauftrag erstmals als Maturaprojekt professionell umgesetzt
Salzburg (lk) - Der Salzburger Landtag bietet jetzt eine eigene Jugend-Homepage: Unter http://www.jularockt.at/ wird Landespolitik für Jugendliche aus deren eigener Sicht erklärt. Jugendliche texten und designen für Jugendliche. Social Media werden Bestandteil der Präsentation des Landtags und der Jugendsprecher/innen im Internet. "Wir wollten keine sterile Seite, die einfach von irgendeiner Agentur auf jung gemacht wird. Unsere Idee war, dass die Seite nicht nur die Sprache der Jugendlichen sprechen sollte, sie sollte sogar von ihnen selber gemacht werden", erklärte Landtagspräsident Simon Illmer am 14.05. in einem Informationsgespräch, bei dem die neue Jugend-Homepage des Landtags vorgestellt wurde.

Grundidee: Jugendliche schreiben für Jugendliche
"Als mich der Landtag im April 2010, also vor zwei Jahren, per Beschluss ersuchte, für das Haus eine Jugend-Homepage zu erstellen, die Salzburgs Jugendlichen unsere Arbeit näherbringen sollte, war ich sehr skeptisch, ob uns das gelingen wird", sagt Illmer. "Ich bin froh, dass von LAbg. Dr. Christian Stöckl während der Ausschussberatung zum zugrunde liegenden Antrag der SPÖ die Idee kam, Jugendliche bei der Erstellung der Homepage einzubinden. Wir würden überrascht sein, welch gutes Ergebnis wir dadurch erzielen könnten, hat er damals gesagt. Das Landespressebüro hat dann die Anforderungen koordiniert, ein Basiskonzept erstellt und eine Verbindung zum Landesschulrat und den Schulen hergestellt. Von dort kam das Angebot, die Seite von Schülern in Form eines Maturaprojekts erstellen zu lassen. Was dann folgte war ein unglaublicher Lernprozess für alle Beteiligten", erinnerte sich Illmer. "Die Idee, dass hier Jugendliche in ihren eigenen Worten für Jugendliche geschrieben und gestaltet haben, macht die Seite für mich zu einem der besten Jugendprojekte, die wir im Landtag jemals gemacht haben", sagte Illmer und bedankte sich beim Website-Team, bestehend aus Sophie Überei, Katharina Ebner, Marie-Christin Prechtl und Daniel Moik. Landtagsdirektion und Landespressebüro begleiteten den Entstehungsprozess fachlich.

Machatschek: Lernen von den eigenen Fragen
"An den Höheren Schulen in Salzburg werden jedes Jahr von Lehrerinnen und Lehrern dutzende Maturaprojekte mit IT-Hintergrund betreut. Die Jugendlichen nehmen diese Aufgabe sehr ernst. Auch wenn die Endergebnisse mit einer Maturanote abgeschlossen werden, versuchen sich die Schüler/innen in den Projekten an den Stand der Technik des 'echten Lebens' anzunähern", erklärte Andreas Machatschek, IKT-Koordinator des Landesschulrates, den Projekthintergrund. Als Betreuer verschiedener Webseiten, er ist unter anderem auch für den Webauftritt des "Europaquiz" des bm:ukk verantwortlich, kennt er die speziellen Herausforderungen einer politischen Informationsseite. "Das Besondere an diesem Projekt war, dass es nicht um die einfache Umsetzung eines Kundenwunsches ging, sondern dass sich die Jugendlichen auch mit ihren eigenen Fragen an die Politik beschäftigen mussten. Die Frage war: Wie sieht ein Internetauftritt aus, den Jugendliche für die eigene Zielgruppe erstellen sollen", sagte Machatschek.

Überei: Website soll zu Nähe zwischen Politik und Jugend beitragen
"Uns hat an diesem Auftrag vor allem gereizt, dass wir dadurch Jugendlichen beim Verstehen des Landtages und der Politik helfen können. Wir hätten uns früher oft selbst eine solche Website gewünscht, auf der komplizierte Dinge verständlich erklärt sind", sagte Sophie Überei, die als Ansprechpartnerin des Projekt-Teams gegenüber dem Auftraggeber Landtag fungiert hat. "Uns ist während der Konzeption der Seite erst klar geworden, wie schwierig und detailliert Politik oft ist. Das alles in eine Alltagssprache für Jugendliche zu bringen und gleichzeitig darauf zu achten, dass der eigentliche Inhalt durch Umformulierungen nicht verändert wird, war eine der größten Herausforderungen", erklärte Überei. Ob sie an der Politik derzeit etwas ändern würde? "Ich würde vor allem auf den Umweltschutz hinarbeiten. Es ist wichtig, dass unsere Welt geschützt wird und auch den nächsten Generationen ihre Ressourcen noch zur Verfügung stehen. Ein weiterer, mir persönlich wichtig erscheinender Punkt ist die Nähe zu den Bürgern und natürlich auch zur Jugend. Unsere Website soll zu dieser Nähe beitragen, da Jugendliche über sie ganz einfach Kontakt zu den Politikern aufnehmen können, sei es per E-Mail, über Facebook, Twitter oder sogar Google+", antwortete die Maturantin.

Für das vierköpfige Team war das Internet nicht nur Teil des Auftrags sondern auch Werkzeug zu seiner Ausführung. "Ein Bereich des Projektes, der mir besonders in Erinnerung bleiben wird, ist auch die zum Teil direkte Arbeit mit den Politikern. Auch wenn die Kommunikation ausschließlich per E-Mail stattgefunden hat, war es das erste Mal, dass ich mit Politikern zusammen gearbeitet habe", berichtete Überei. "Das Internet an sich spielte bei unserem Projekt eine wichtige Rolle, so haben wir, das Projektteam, oft Konferenzen über Skype gehalten und der Großteil der Kommunikation verlief per E-Mail", so Überei weiter. Kein Zweifel besteht für Überei, dass Jugendliche über Social Media für politische Inhalte erreichbar sind. "Soziale Netzwerke können sehr wohl auch für ernstere Themen, wie zum Beispiel Politik, verwendet werden, wichtig ist dabei der Auftritt in den Netzwerken. Ist dieser übersichtlich, verständlich, interessant und wirkt er seriös, wird dieses Thema von Seiten der Jugendlich auch ernst genommen", meinte die HAK1-Schülerin.

Für die Zeit nach der Inbetriebnahme sieht das Konzept schon nächste konkrete Schritte vor. "Schon bei der Konzeption war uns klar, dass eine solche Internetseite ständig gewartet, verbessert und neuen Aufgaben angepasst werden muss. Ich bin froh und sehr dankbar, dass der Landesschulrat als Partner für Kontinuität sorgen kann. Andere Schulklassen und Projektteams werden die Seite übernehmen, warten und weiter ausbauen", kündigte Landtagspräsident Illmer an. "Als nächste Schritte denken wir an die Einrichtung einer Plattform für Online-Diskussionen zu aktuellen Themen, zum Beispiel mit den Jugendsprecherinnen und Jugendsprechern der Fraktionen", so Illmer abschließend.
     
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