Starke Zuwanderung aus den östlichen EU-Staaten   

erstellt am
14. 05. 12

Positiver Wanderungssaldo 2011 mit 35.600 Personen deutlich höher
Wien (statistik austria) - Im Jahr 2011 betrug der Wanderungssaldo Österreichs mit dem Ausland insgesamt +35.604 Personen. Damit erhöhte sich die Zuwanderung gegenüber dem Vorjahr um fast 30% (2010: +27.695 Personen). Die von Statistik Austria aus den Daten des Zentralen Melderegisters erstellte Wanderungsstatistik zeigte für das Vorjahr insgesamt 130.208 Zuzüge aus dem Ausland und 94.604 Wegzüge in das Ausland. Der Saldo bei Personen mit österreichischer Staatsbürgerschaft war mit -5.759, dem langjährigen Trend entsprechend, auch im Jahr 2011 negativ. Der Wanderungssaldo der nicht-österreichischen Staatsangehörigen belief sich hingegen auf +41.363 Personen und war somit um gut 30% höher als 2010 (+31.858 Personen).

Etwa 70% des Wanderungsgewinns bei den nicht-österreichischen Staatsangehörigen entfiel auf Bürgerinnen und Bürger der EU (absolut +28.524 Personen). Die zahlenmäßig größte Gruppe waren dabei Deutsche (+6.463 Personen), gefolgt von rumänischen Staatsangehörigen (+6.163). Insbesondere die Wanderungsgewinne mit Ungarn (+4.359 Personen), Polen (+3.361) und der Slowakei (+2.198) fielen deutlich stärker aus als im Vorjahr. Insgesamt kamen 2011 zwei Drittel (67%) der Zuwanderer aus der EU aus den seit 2004 beigetretenen zwölf Staaten (Tabelle 1).

Der Wanderungssaldo mit Nicht-EU-Staaten lag 2011 bei +12.650 Personen. Knapp zwei Fünftel der Netto-Zuwanderung von Drittstaatsangehörigen im Jahr 2011 entfielen auf europäische Staatsangehörige, insbesondere aus dem ehemaligen Jugoslawien ausgenommen Slowenien (+2.497 Personen) und der Türkei (+629).

Gut 40% der ausländischen Bevölkerung sind EU-Staatsangehörige
Am 1. Jänner 2012 lebten insgesamt 970.541 Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Österreich. Dies entspricht einem Anteil von rund 11,5% an der Gesamtbevölkerung Österreichs und einem Anstieg von 42.929 (bzw. +4,6%) seit dem Jahresbeginn 2011, wobei es im Jahr 2011 insgesamt 6.690 Einbürgerungen gab (siehe Pressemitteilung Einbürgerungen vom 14.02.2012).

Unter den nicht-österreichischen Staatsangehörigen stammten 390.464 Personen (rund 40%) aus Ländern der Europäischen Union. 212.297 Personen waren Bürgerinnen und Bürger der 14 "alten" EU-Staaten (Beitritt vor 2004), davon insgesamt 153.491 Deutsche, die mit einem Anteil von 16% die größte Ausländergruppe in Österreich bildeten. Weitere 116.755 Personen stammten aus den zehn im Jahr 2004 beigetretenen Ländern und 61.412 Personen hatten die bulgarische oder rumänische Staatsangehörigkeit.

Mit 571.287 Personen machten Drittstaatsangehörige knapp sechs Zehntel der in Österreich lebenden ausländischen Bevölkerung aus. Darunter waren 296.377 Bürgerinnen und Bürger aus den Nachfolgestaaten Jugoslawiens (ohne Slowenien, das seit 2004 EU-Mitglied ist) sowie 114.011 türkische Staatsangehörige. Unter den Personen mit außereuropäischer Staatsangehörigkeit bildeten Asiatinnen und Asiaten (69.060 Personen) die größte Gruppe.

Internationale Zuwanderung und ausländische Bevölkerung in Wien konzentriert
Etwas über ein Drittel des Wanderungssaldos des Jahres 2011 (+12.954 Personen) entfiel auf die Bundeshauptstadt, in der sich am 1. Jänner 2012 knapp 40% (386.376 Personen) der ausländischen Bevölkerung Österreichs konzentrierten. Dementsprechend war der Ausländeranteil in Wien mit 22,3% beinahe doppelt so hoch wie im österreichischen Durchschnitt (11,5%).
     
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