Tirol ist in der Katastrophenwarnung seit 400 Jahren Vorreiter   

erstellt am
14. 05. 12

Internationale Abschlusskonferenz über Naturgefahrenmanagement in Innsbruck
Innsbruck (lk) - Am 14. und 15.05. findet im Congress Innsbruck mit rund 100 TeilnehmerInnen aus Österreich, Italien, Griechenland, Bulgarien, Serbien, Rumänien und Slowenien die Abschlusskonferenz des EU-Projekts „Monitor II“ statt. Das Projekt unterstützt organisatorisch und finanziell die länderübergreifende Zusammenarbeit im Bereich des Naturgefahrenmanagements in der Südosteuroparegion der Europäischen Union.

„Ein zentrales Element der Naturgefahrenprävention ist die laufende Information der Bevölkerung und aller Entscheidungsträger über die aktuelle Gefahrensituation möglichst in Echtzeit. Tirol nimmt hier eine jahrhundertelange Vorreiterrolle ein. Bereits vor vierhundert Jahren wurde im Ötztal ein Vorläufer eines derartigen Warnsystems eingesetzt. Damals haben sich große Gletscherseen gebildet, die bei der Schneeschmelze im Frühjahr regelmäßig ausgebrochen sind. Diese Seen wurden ständig von Beobachtern kontrolliert, um so die Bevölkerung rechtzeitig warnen zu können. Sind dann bei einem See Wassermassen ausgebrochen, haben die Beobachter durch Weitergabe eines Warnrufs viele Menschen vor dem Tod retten können“, schilderte Tirols Sicherheitsreferent LHStv Anton Steixner in seiner Eröffnungsrede zur EU-Konferenz die Anfänge des Naturgefahrenmanagements im Gebirgsland.

Im Rahmen des EU-Projekts wurde vom Landesforstdienst Tirol auch der „Katastrophenplan Wald“ erstellt. Darin geht es vor allem um eine schnelle Erfassung von Schäden und entsprechende Vorbereitungen zu einer effizienten Waldarbeit im Katastrophenfall. Damit können bei künftigen Katastrophenereignissen im Wald Folgeschäden deutlich reduziert und somit Folgekosten eingespart werden.

Schwerpunkte der Abschlusskonferenz in Innsbruck sind die Präsentation und Diskussion von neuesten Untersuchungen und Erkenntnissen zur Verbesserung der Gefahren- und Risikokartierung, neue Leitlinien für die Notfallplanung, der Einsatz von Ereignismodellen sowie Systeme zur Überwachung von Schadensereignissen und ihren Folgen.
     
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