Betriebsergebnis nach Kreditrisikoaufwand dank solidem Kundengeschäft,
flacher Kostenentwicklung und neuerlich gesunkenem Risikoaufwand um 20 Prozent verbessert
Wien (ba) - Bank Austria Vorstandsvorsitzender Willibald Cernko: „Mit einem Nettogewinn von fast
400 Millionen Euro bin ich mit unserem Start in das heurige Jahr durchaus zufrieden. Besonders wichtig ist, dass
das kommerzielle Kundengeschäft solide Ergebnisse bringt, wir die Kosten gut im Griff haben und die Risikokosten
sowohl in Österreich als auch in Zentral- und Osteuropa weiter rückläufig waren. Zusätzlich
hatten wir im ersten Quartal durch den Rückkauf von Hybridinstrumenten einen positiven Sondereffekt zu verbuchen.
Allerdings ist die Nachfrage am Markt unverändert verhalten und hat nach wie vor noch nicht das Vorkrisenniveau
erreicht. Und die auf europäischer Ebene anhaltenden Diskussionen zu Spar- versus Wachstumsprogrammen sowie
jene zur Bankenregulierung machen das Marktumfeld nicht eben einfacher. Aber ich sehe unser Haus sehr solide und
konservativ aufgestellt und mit einer Kernkapitalquote von 10,5 Prozent und einer Primärmittelausstattung
von fast 102 Prozent unseres Kreditvolumens gut für die Zukunft gerüstet.“
Die Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)
Der Nettozinsertrag war mit 1.105 Millionen Euro trotz des Niedrigzinsumfelds auch im ersten Quartal dieses Jahres
die wichtigste Ertragsstütze und blieb damit mit minus 2 Prozent nur knapp unter dem Vorjahreswert (Q1 2011:
1.128 Millionen Euro).
Der Provisionsüberschuss entwickelte sich vergleichsweise schwächer und fiel mit 383 Millionen Euro um
7,1 Prozent niedriger aus als in der Vorjahresperiode (Q1 2011: 413 Millionen Euro), was auf die angesichts des
volatilen Marktumfelds anhaltende Zurückhaltung insbesondere im Wertpapiergeschäft zurückzuführen
ist.
Das Handelsergebnis nahm im Vorjahresvergleich stark zu, was zum einen auf die höhere Erfolgsbeteiligung aus
der Markets-Einheit der UniCredit CIB-Division, in die das Geschäft der CAIB eingebracht wurde, sowie das
verbesserte Handelsergebnis in Zentral- und Osteuropa (CEE) zurückzuführen ist. Zum anderen schlägt
in dieser Position auch der Erfolgsbeitrag in Höhe von 124 Millionen Euro aus dem Rückkauf von Hybridinstrumenten
im ersten Quartal zu Buche. Im Vergleich zur Vorjahresperiode legte das Handelsergebnis um 79,4 Prozent auf 293
Millionen Euro zu (Q1 2011: 164 Millionen Euro).
In Summe lagen die Betriebserträge aus dem operativen Geschäft mit 1.811 Millionen Euro um
1,6 Prozent über dem Wert des ersten Quartals des Vorjahres (Q1 2011: 1.783 Millionen Euro).
Die Betriebsaufwendungen lagen mit 961 Millionen Euro nur um moderate 3 Prozent über dem Vergleichswert des
Vorjahres, was auf die strikte Kostendisziplin und fortlaufende Effizienzsteigerungen im laufenden Geschäftsbetrieb
zurückzuführen ist (Q1 2011:
934 Millionen Euro). Die Bankensteuern in Österreich und einigen CEE-Ländern erhöhten die Betriebsaufwendungen
um 2,6 Prozent.
Die Bankenabgaben belasteten kostenseitig die Bank Austria Gruppe mit 24,3 Millionen Euro, wovon 24,0 Millionen
Euro in Österreich, 2,4 Millionen Euro in der Slowakei und 0,2 Millionen Euro in Slowenien anfielen. In Ungarn
fielen 7 Millionen Euro Bankensteuer an, denen allerdings ein positiver Einmaleffekt aufgrund der teilweisen Anrechenbarkeit
der Verluste aus dem vorzeitigen Rückzahlungsprogramm für Fremdwährungskredite in Höhe
von 9,3 Millionen Euro gegenübersteht.
Das Betriebsergebnis blieb dank des soliden operativen Geschäfts und trotz der zusätzlichen Belastungen
aus dem Titel „Bankenabgaben“ mit 850 Millionen Euro auf Vorjahresniveau (Q1 2011: 849 Millionen Euro).
Der Kreditrisikoaufwand fiel im ersten Quartal 2011 mit 284 Millionen Euro um 92 Millionen Euro oder 24,5 Prozent
deutlich niedriger aus als in der Vergleichsperiode (Q1 2011: 376 Millionen Euro). Die Reduktion der Risikokosten
konnte sowohl im österreichischen Kundengeschäft als auch in Zentral- und Osteuropa erzielt werden. In
Österreich sank der Kreditrisikoaufwand um 36 Prozent auf 65 Millionen Euro (Q1 2011: 102 Millionen Euro),
in CEE um 20 Prozent auf 219 Millionen Euro (Q1 2011: 274 Millionen Euro). Insgesamt gaben die Risikokosten (Kreditrisikoaufwand
gemessen an den durchschnittlichen Kundenforderungen) im Vorjahresvergleich von 116 Basispunkten (bp) auf 85 bp
nach.
Das Betriebsergebnis nach Kreditrisikoaufwand, das als zentrale Kennzahl die Performance im operativen Geschäft
darstellt, zeigt im ersten Quartal dieses Jahres eine deutliche Verbesserung um 19,6 Prozent auf 566 Millionen
Euro gegenüber der Vorjahresperiode (Q1 2011: 473 Millionen Euro). Treiber dieser positiven Entwicklung waren
die solide Entwicklung des operativen Kundengeschäfts sowie die weiter gesunkenen Risikokosten.
Von diesem operativen Ergebnis sind die sonstigen Rückstellungen in Höhe von 8 Millionen Euro abzuziehen,
die um 24 Millionen Euro geringer ausgefallen sind als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Zu den nicht-operativen
Positionen zählt des Weiteren das Finanzanlageergebnis, das mit minus 31 Millionen Euro negativ ausfiel.
Das Ergebnis vor Steuern stieg im 1. Quartal 2012 um 17,5 Prozent auf 527 Millionen Euro (Q1 2011: 448 Millionen
Euro). Die Ertragsteuern stiegen mit 110 Millionen Euro um 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr, woraus sich ein
effektiver Steuersatz von 20,9 Prozent ergibt (Q1 2011: 19,8 Prozent).
Das Ergebnis nach Steuern beträgt 417 Millionen Euro, was einer Steigerung von 15,9 Prozent gegenüber
dem Vorjahr entspricht (Q1 2011: 360 Millionen Euro). Nach Abzug der Effekte aus der Kaufpreisallokation sowie
der Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte ergibt sich damit ein Konzernergebnis von 399 Millionen
Euro, das um 17,3 Prozent über der Vorjahresperiode liegt (Q1 2011: 340 Millionen Euro).
Aus diesem Ergebnis errechnen sich folgende Finanzkennzahlen:
- Die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern beträgt 12,0 Prozent.
- Die Eigenkapitalrentabilität nach Steuern beträgt 9,4 Prozent.
- Die Cost/Income-Ratio beläuft sich auf 53,1 Prozent.
- Die Risk/Earnings-Ratio (Kreditrisiko in Prozent des Zinsüberschusses) beträgt 25,0 Prozent.
- Die Gesamtkapitalquote (bezogen auf alle Risiken) beläuft sich auf 12,23 Prozent.
- Die Tier 1 Quote (bezogen auf alle Risiken) beträgt 10,72 Prozent.
- Die Kernkapitalquote Core Tier 1 (bezogen auf alle Risiken) beläuft sich auf 10,50 Prozent
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