Generaldirektor Anderl eröffnete internationale Drogenkonferenz in Belgrad   

erstellt am
11. 05. 12

Wien (bmi) - Das Bundesministerium für Inneres arbeitet im Rahmen des Projektes "Drug Policing Balkan – Advanced 2009-2012" sehr eng mit den Ländern des Westbalkans zusammen. Um sich über neue Strategien in der Bekämpfung des internationalen Drogenhandels auszutauschen, fand am 09.und 10.05. in Belgrad in Serbien eine internationale Konferenz mit über 80 Ermittlern statt.

"Durch die Involvierung der Balkanländer wird die existierende Problematik an der Wurzel erfasst, zumal über diese Länder der überwiegende Teil des in Afghanistan erzeugten Heroins sowie Opiatprodukte geschmuggelt werden", sagte der Generaldirektor für die Öffentliche Sicherheit Dr. Herbert Anderl anlässlich der Eröffnung der internationalen Drogenkonferenz in Belgrad. Um die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene und darüber hinaus weiter voranzutreiben, finden regelmäßig operative Meetings und Konferenzen statt. Ziel dieser Treffen ist der Austausch von rechtlichen und operationellen Informationen hinsichtlich des Drogenhandels entlang der Balkanroute.

Ein Schwerpunktthema der diesjährigen Konferenz war der vermehrt auftretende Kokainschmuggel auf der Balkanroute. Diese Route mit ihren Verzweigungen gilt als Haupttransportweg des in Afghanistan erzeugten Heroins sowie dessen Grundstoffs Opium. Jährlich werden bis zu 90 Prozent der in Europa sichergestellten Opiate und Heroin auf diesen Wegen illegal eingeführt.

"Österreich konnte in den letzten Jahren das internationale Netzwerk stark ausbauen", sagte der Generaldirektor. "Der Ausbau dieses Kontaktnetzwerkes entlang der Balkanroute wird neben gemeinsamen Schwerpunktaktionen und Ermittlungen sowie der Gründung so genannter Joint Investigation Teams einen Schwerpunkt unserer zukünftigen Arbeit einnehmen."

Die bisherige Bilanz des Projektes kann sich sehen lassen: Seit der Installierung im Jahr 2009 sind in Österreich elf internationale Haftbefehle ausgestellt, 754 Personen festgenommen und 60 Personen zu insgesamt 350 Jahren Haft verurteilt worden. Darüber hinaus sind 26 Raubüberfälle und sechs Firmeneinbrüche geklärt worden. Insgesamt wurden 105 kg Kokain, 351 kg Heroin, 52 kg Cannabis, zwei kg Amphetamin, 6.050 Stück XTC (Ecstasy) und über 452.000 Euro Schwarzmarkteinnahmen beschlagnahmt.

Projekt "Drug Policing Balkan – Advanced 2009-2012"
Das Projekt "Drug Policing Balkan" wurde während der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft 2006 initiiert und wird nunmehr – gefördert von der Europäischen Kommission – als "Drug Policing Balkan Advanced 2009 bis 2012" fortgesetzt. Ziel des Projekts ist es, die operative Zusammenarbeit und die Kommunikation unter den Ländern zu stärken, um so den international organisierten Drogenhandel entlang der Balkanstaaten effektiver bekämpfen zu können.

An dem Projekt beteiligen sich Ermittler und Experten der 27 EU-Mitgliedsstaaten sowie dreier Kandidatenländer (Kroatien, Mazedonien, Türkei), der Westbalkanstaaten (Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Serbien), der Schweiz, der Ukraine und der USA. Auch Europol, Eurojust, Interpol, die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA), das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) und die Europäische Kommission (EC) sind an dem Projekt beteiligt.
     
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