Auslandseinsätze
Höchststand an Auslandssoldaten seit Bestehen des Bundesheeres - Battlegroup für humanitäre Einsätze
und als Reservekräfte nutzen
Wien (bmlvs) - Österreichische Soldaten sollen auch noch nach 2012 im Rahmen von UNIFIL im Libanon
bleiben. Das sagte Verteidigungsminister Norbert Darabos am 11.05. bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem
designierten Leiter des EU-Militärstabes, Generalmajor Wolfgang Wosolsobe. "Die weitere Beteiligung an
UNIFIL auch über das Jahr 2012 hinaus, steht für mich fest", betonte Darabos. Der Nahe Osten sei
neben dem Westbalkan die zweite "Schwerpunktregion" beim Auslandsengagement des Bundesheeres. Für
die EU-Battlegroup fordert der Minister eine Erweiterung des Aufgabenspektrums.
"Im Konkreten denke ich an humanitäre Einsätze. Man könnte diese Verbände auch als Reservekräfte
für bereits bestehende EU-Missionen nutzen", sagte Darabos. Im kommenden Halbjahr wird sich Österreich
erneut mit 350 Soldatinnen und Soldaten an der Battle Group beteiligen. Die Österreicher werden dabei die
logistische Führungsrolle übernehmen und somit die Verantwortung für eine etwaige Verlegung und
die Versorgung der Battle Group tragen. Als Partner fungieren unter anderem Deutschland, Tschechien und Irland.
Auch einer zukünftigen Beteiligung Österreichs an der Eingreiftruppe steht Darabos positiv gegenüber.
"Das ist aus meiner Sicht sinnvoll", so der Minister, der im Anschluss an die Pressekonferenz die nationale
Formierungsübung des österreichischen Kontingents in Mautern besucht.
Generell würden Auslandseinsätze zunehmend an Bedeutung gewinnen. "Die konventionelle Landesverteidigung
steht auch für das Österreichische Bundesheer nicht mehr an erster Stelle", sagte Darabos. Diesem
Paradigmenwechsel habe man Rechnung getragen und sein Engagement entsprechend verstärkt. "Heute stehen
rund 1.500 österreichische Soldatinnen und Soldaten im Auslandseinsatz. Seit Bestehen des Bundesheeres waren
es noch nie so viele", berichtete der Minister.
Gegenüber Generalmajor Wosolsobe versicherte Darabos, "dass Österreich auch in Zukunft ein verlässlicher
Teil der gemeinsamen europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik sein wird".
Der designierte Leiter des EU- Militärstabes Generalmajor Wosolsobe betonte, dass Österreich innerhalb
der gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU als vollwertiger Partner angesehen werde. Zur Einrichtung
der Battlegroup meint Wosolsobe: "Die Battlegroup ist ein wichtiges Instrument, mit dem die EU im internationalen
Krisenmanagement jederzeit planen kann." |