Energie nutzen, nicht verbrauchen   

erstellt am
11. 05. 12

LH Dörfler bei Podiumsdiskussion im Rahmen der Energy Talks Ossiach
Klagenfurt (lpd) - Im Stift Ossiach beschäftigen sich gerade die Energy Talks mit dem Leitthema "Energie@Hybridnetze", internationale Experten diskutieren dabei die Zukunftsfähigkeit unserer Energieversorgung. Am Abend des 10.05. fand eine Podiumsdiskussion unter dem Titel "Wer 2050 will - muss heute anfangen" statt. Daran nahm auch Landeshauptmann Gerhard Dörfler teil, der positiv in die Zukunft blickt: "Wir werden 2050 viel weiter sein, als wir heute glauben. Das meine ich als Optimist", so Dörfler.

"2050 ist das Symboljahr der Energiewende", erklärte Albrecht Reuter als wissenschaftlicher Leiter der Energy Talks den Diskussionstitel. Bis dorthin wolle Europa sein Energiesystem Schritt für Schritt dekarbonisieren und mindestens einen 80-Prozentanteil an erneuerbaren Energien erreichen. Tenor der Diskussionsrunde und des Publikums war es, dass es Mut und Entscheidungen zu investieren brauche. Man betonte zudem, dass es wichtig sei, mehr Bewusstsein für Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu schaffen. Im Sinne des Leitthemas "Energie@Hybridnetze" wurde darauf hingewiesen, dass Netze die Basis für alles seien, auch für die Integration erneuerbarer Energien.

Der Landeshauptmann appellierte für eine Analyse unseres täglichen Verhaltens und wies darauf hin, dass wir in unserer Wegwerfgesellschaft auch viel Energie "wegwerfen". Energie sollte genutzt und nicht verbraucht werden. Dörfler betonte, dass energieeffiziente Standorte die Standorte der Zukunft seien. Kärnten denke in diesem Sinne ganzheitlich, verwies er auf die Initiative "Lebensland Kärnten", die Projekte rund um die E-Mobilität, die "Sonnenstadt St. Veit" und auch den Bau von Reißeck II. "Wir wollen ein ,green country' werden", so Dörfler.

Der Landeshauptmann sprach weiters an, dass oft Menschen gegen den Bau von Kraftwerken und Netzen seien, aber jeder selbst Energie nutzen wolle. Hier würden auch die Medien oftmals die Demokratie auf den Kopf stellen und jenen drei von hundert, die gegen etwas seien, den meisten Raum in der Berichterstattung geben. "Die Verhinderer dürfen nicht siegen", meinte Dörfler und strich die Wichtigkeit einer entsprechenden Bewusstseinsbildung hervor: "Die Menschen brauchen Bilder, um zu sehen woher kommt meine Energie, wie kann ich sie effizient und vernünftig nutzen. Sie müssen erkennen, dass sie Teil des Systems sind und vieles selber bewirken können." Zudem müsste Europa aus seinem Tiefschlaf aufwachen. "Die Grundsatzfrage muss lauten: Wollen wir ein kräftiges, vitales Europa der Zukunft sein?", so Dörfler.

An der Podiumsdiskussion nahmen neben dem Landeshauptmann auch Roger Kohlmann vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) aus Deutschland, Werner Steinecker von der Energie AG Oberösterreich, Orestis Terzidis vom Karlsruher Institut für Technologie aus Deutschland und Theresia Vogel vom österreichischen Klima- und Energiefonds teil. Moderiert wurde die Diskussion von den wissenschaftlichen Leitern der Energy Talks, Albrecht Reuter und Michael Zinke.
     
Informationen: http://www.energytalks.com    
     
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