SchülerInnen wissen mit polarisierenden EU-Schlagzeilen umzugehen – sehen ihre Zukunft
in der EU optimistisch
Wien (ögfe) - Bereits zum dritten Mal hat die Österreichische Gesellschaft für Europapolitik
(ÖGfE) eine österreichweite Umfrage in AHS und weiteren Schultypen durchgeführt. Die Ergebnisse
zeigen, dass vereinfachte Negativparolen zu EU-Themen von Österreichs SchülerInnen nicht unreflektiert
aufgenommen werden. 56 beziehungsweise 66 Prozent stimmen den folgenden Aussagen weniger oder gar nicht zu:
- „Die EU bringt nur der Wirtschaft etwas, dem einzelnen Bürger aber nichts“
- „Österreich hat als „kleines“ Land in der EU nichts zu sagen“.
Nur 6 bis 8 Prozent sind damit voll inhaltlich einverstanden.
Zuversicht trotz Krise
71 Prozent der SchülerInnen glauben an ihre Zukunftschancen in der EU, während sich 20 Prozent
diesbezüglich skeptisch zeigen. Mehr als zwei Drittel (67%) sind der Ansicht, unsere Wirtschaft profitiere
von der EU-Mitgliedschaft, ein Viertel stimmt dem uneingeschränkt zu. Dieses klare Signal bestätigt sich
auch in der Einschätzung des Euros als stabile Währung, der sich knapp 60 Prozent eher oder voll anschließen
während 23 Prozent weniger, 9 Prozent gar nicht zustimmen.
Europa wird als Lebensrealität wahrgenommen
32 Prozent der Befragten sind neugierig genug, sich auch außerhalb der Schule weiter mit europäischen
Themen beschäftigen zu wollen. Ermutigenderweise fühlen sich auch immerhin 28 Prozent dazu angeregt,
eine Debatte im Familien- und Freundeskreis zu führen.
Mehr europäische Bildung
SchülerInnen wollen Informationen zu Europa vor allem in der Schule erhalten. So möchten 32 Prozent
im Unterricht mehr über die EU erfahren. Außerdem sind 42 Prozent an weiteren Diskussionsveranstaltungen
mit ExpertInnen zum Thema interessiert. Gefragt ist also ein Mehr an Debatte und Meinungsaustausch - insbesondere
zu Themen, die die Jugend konkret betreffen und ihren Lebensalltag direkt beeinflussen.
Fast 47 Prozent finden, dass ihnen zu wenig Informationen zum Bereich Ausbildung und Studium in Europa angeboten
werden. Mehr Auskünfte wünschen sich viele SchülerInnen auch zu den Vor- und Nachteilen der EU für
Österreich (43%). Beide Themen halten sich seit drei Jahren an der Spitze. Gewachsen ist im Vergleich zu den
Umfragen 2009 und 2010 das Interesse an Energie- und Umweltpolitik (33%). Ebenfalls mehr Informationen wünschen
sich die Jugendlichen zu Migrationsfragen (33%) und zu EU-Themen, die die eigene Region betreffen (30%). Weniger
als 5 Prozent geben an, generell kein Interesse an EU-Themen zu haben.
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