Einen Achtungserfolg erzielte ao.Univ.-Prof. Dietmar Fuchs aus der Sektion für Biologische
Chemie des Innsbrucker Biozentrums beim aktuellen Ranking des Laborjournals
Innsbruck (universität) - Über die Publikationsleistung von Wissenschafterinnen und Wissenschaftern
an Forschungseinrichtungen im gesamten deutschsprachigen Raum erstellt das Magazin Laborjournal alle drei Jahre
Rankings. In einem aktuellen Zitationsvergleich für den Fachbereich Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
belegt Prof. Dietmar Fuchs von der Sektion für Biologische Chemie den achten Rang.
Stetiger Aufwärtstrend
Der aktive Biochemiker Fuchs publizierte in den Jahren 2005 bis 2008 insgesamt 81 Arbeiten und ist damit
der zweitaktivste Forscher des gesamten Fachbereichs. Seine Forschungsergebnisse wurden im Untersuchungszeitraum
bisher 1.067 Mal von anderen WissenschafterInnen zitiert. Dieses Ergebnis bestätigt den Aufwärtstrend
der Arbeitsgruppe Fuchs, die bereits in den letzten Rankings für diesen Fachbereich sehr gut platziert war:
26. Rang im Jahr 2003, 12. Rang im Jahr 2008. Die Entwicklung belegt die besondere Nachhaltigkeit der Forschungsarbeit
von Prof. Fuchs und seinen MitarbeiterInnen.
Im Fokus: die Aminosäuren Tryptophan und Phenylalanin
Schon in den 1990er Jahren konnten sich die ForscherInnen des damaligen Instituts für Medizinische
Chemie und Biochemie international erfolgreich positionieren, wobei vor allem die Arbeiten zu Neopterin als Marker
des zellulären Immunsystems bzw. insbesondere dessen Rolle im Rahmen der HIV-Infektion breite internationale
Anerkennung fanden. Den aktuellen Erfolg führt Prof. Fuchs auf seine Arbeiten zum Tryptophanstoffwechsel zurück:
„Wir haben Ende der 1990erJahre eine Methode zur Bestimmung des Tryptophan-Abbaus entwickelt und auf die besondere
Relevanz dieses immunbiologisch wichtigen Mechanismus hingewiesen“.
Tryptophan ist eine essentielle Aminosäure, die bei Tumoren oder Infektionen vom Körper selektiv abgebaut
wird, um das Zell- und Keimwachstum zu hemmen. Sie ist aber auch eine Vorstufe des Neurotransmitters Serotonin.
„Dieser Zusammenhang zwischen der Immunantwort und dem Neurotransmittersystem interessiert mich besonders. Es hat
sich zum Beispiel gezeigt, dass diese Befunde vor allem für Erkrankungen aus dem neuropsychiatrischen Formenkreises
von besonderer Bedeutung sind. Häufige Symptome bei KrebspatientInnenen und PatientInnenen mit Infektionen
aber auch beim normalen Alterungsprozess wie Erschöpfungszustände und Depression gehen mit einer Störung
des Tryptophanhaushalts durch das Immunsystem einher. Diese Veränderungen haben auch eine hohe prognostische
Signifikanz“, erklärt Prof. Fuchs.
Daneben untersucht die Arbeitsgruppe unter anderem auch den Stoffwechsel einer weiteren essentiellen Aminosäure,
nämlich des Phenylalanin, die eine Vorstufe in der Synthese dopaminerger und adrenerger Neurotransmitter darstellt.
Auch hier wurde ein Zusammenhang zwischen Störungen des ersten biochemischen Stoffwechselschritts und Immunaktivierungsphänomenen
nachgewiesen.
International anerkannte Forschungsleistung
Wie das Ranking des Laborjournals zeigt, gibt es international großes Interesse an den Innsbrucker
Arbeiten. Dieser Umstand resultiere in einer Vielzahl von internationalen Kooperationen und erkläre auch die
große Anzahl von Publikationen seiner Arbeitsgruppe, so Fuchs. „Die Finanzierung dieser Projekte erfolgte
hauptsächlich aus Mitteln der Leistungsorientierten Mittelvergabe (LOM) die an der Medizinischen Universität
Innsbruck eingeführt wurde und für uns ein großer Ansporn war. Sie eröffnete überhaupt
die Möglichkeit, diese internationalen Kooperationsprojekte durchzuführen. Ohne diese Mittel wären
diese Projekte nicht finanzierbar, da solche Arbeiten nicht durch die üblichen Drittmittelfonds unterstützt
werden“, betont Prof. Fuchs abschließend. |