Scheibbs (nöwpd) - Mit nur 2,8 Prozent Arbeitslosenquote Ende April liegt der Bezirk Scheibbs wieder
im Spitzenfeld Niederösterreichs, wie die Bezirksobfrau der Wirtschaftskammer Scheibbs, Erika Pruckner, dem
NÖ Wirtschaftspressedienst berichtet. "Im Jahresdurchschnitt hatten wir 2011 eine Arbeitslosenquote von
3,8 Prozent und somit die niedrigste unseres Bundeslandes." Doch genau dies sei mit ein Grund, warum Betriebe
Schwierigkeiten hätten, Arbeitskräfte zu finden.
Derzeit gibt es im Bezirk Scheibbs 2.400 Betriebsstandorte mit 16.562 Beschäftigten. Zudem weist der Bezirk
650 Lehrlinge in 212 Lehrbetrieben auf. "Bei der derzeit niedrigen Arbeitslosenquote ist es fast unmöglich,
freie Arbeitskräfte auf dem Arbeitsmarkt zu finden", erklärt Erika Pruckner. "Dies gilt vor
allem für Facharbeiter, aber zunehmend auch für Hilfskräfte. Bei den Lehrstellen sind derzeit ebenfalls
mehr offene Stellen gemeldet als gesuchte."
Ein zusätzliches Problem sieht die Bezirksobfrau der Wirtschaftskammer Scheibbs in der Abwanderung. "Diese
hat in der letzten Zeit zugenommen, da sich vor allem Jugendliche nach der Schulausbildung im städtischen
Bereich ansiedeln." Darauf will man nun mit gezielten Gegenmaßnahmen reagieren, so Pruckner.
"Mit der WKNÖ Imageförderung der Lehre haben wir ein optimales Instrument, um jungen Leuten aufzuzeigen,
dass man auch mit einer Lehre Karriere machen kann", erklärt Pruckner. Die Potentialanalyse soll dabei
den Jugendlichen helfen, den geeigneten Lehrberuf zu finden. Zudem sei es Ziel der Wirtschaftskammer Scheibbs,
neben den Betriebsgründungen darauf zu achten, dass die bestehenden Unternehmen erhalten bleiben. Mit speziellen
Beratungen kümmert sie sich daher um eine optimale Übergabe an die Nachfolgegeneration.
"Allgemein gilt: Wir dürfen nicht nur reagieren, sondern müssen auch agieren", betont Pruckner
Da der Bezirk optimale Arbeitsbedingungen aufweise, wird die Wirtschaftskammer trachten, zusätzliche Arbeitnehmer
anzusprechen und einzuladen, in den Bezirk Scheibbs zu übersiedeln. |