Ressortübereinkommen der beiden Ministerien BMASK und BMWF zur Finanzierung von SHARE und
ESS - hochwertige sozialwissenschaftliche Datenbestände
Wien (bmwf) - Die gemeinsame Finanzierung von europäischen Forschungsinfrastrukturen im Bereich
der Sozialwissenschaften durch das Wissenschafts- und Forschungsministerium (BMWF) und das Sozialministerium (BMASK)
"stärkt den Forschungsstandort und sichert die Beteiligung Österreichs an den europäischen
Forschungsinfrastrukturen im Bereich der Sozialwissenschaften. Österreich kann damit auf hochwertige sozialwissenschaftliche
Datenbestände zurückgreifen", so Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle
und Sozialminister Rudolf Hundstorfer. Konkret handelt es sich um einen gemeinsamen Finanzierungsrahmen der beiden
Ministerien bis 2016 für die beiden Projekte SHARE (Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe) und
ESS (European Social Survey).
Es handelt sich dabei um zwei der wichtigsten und qualitativ hochwertigsten Datenquellen in Europa für Forschung
in den Bereichen demografischer Wandel, Lebensqualität, Beschäftigung, Gesundheit und sich wandelnde
Lebenseinstellungen. Neben der Dokumentation von international vergleichbaren forschungsrelevanten Daten wird in
beiden Projekten kontinuierlich auch an der Weiterentwicklung von methodischen Standards der quantitativen Sozialforschung
gearbeitet. Das Sozialministerium fördert dabei den gesellschaftspolitisch relevanten Anteil der Forschungsinfrastrukturen,
das Wissenschafts-und Forschungsministerium den wissenschaftlichen Anteil. Die Teilnahme an SHARE und ESS bringt
einen nationalen Mehrwert für die Forscherinnen und Forscher und eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit
des Forschungsstandorts Österreich durch den offenen Datenzugang zu international vergleichbaren Daten und
durch die Mitgestaltung europäischer methodischer Standards in den Sozialwissenschaften. Es ist weiters eine
wichtige Maßnahme zur Internationalisierung der österreichischen Forschungslandschaft im Bereich der
Sozialwissenschaften.
SHARE hat zum Ziel, die Lebensumstände und Gesundheit der Bevölkerung im Alter von über 50 Jahren
zu untersuchen. Es werden dabei jene forschungsrelevanten Daten dokumentiert, die dazu beitragen, die Interaktionen
in den Bereichen Beschäftigung, Gesundheit und Alterung besser analysieren und verstehen zu können. Somit
wird durch empirische Evidenz eine wichtige Grundlage für die effiziente und innovative Gestaltung von Politikmaßnahmen
geschaffen, die wiederum zur erfolgreichen Anpassung an die sich verändernden demografischen Strukturen beitragen.
Das Projekt wurde von Forscher/innen für Forscher/innen ins Leben gerufen, und erstreckt sich auf die verschiedensten
Wissenschaftsgebiete wie Ökonomie, Medizin und Sozialwissenschaften. SHARE ist auch Teil der Roadmap des "European
Strategy Forum for Research Infrastructure" (ESFRI), die die großen strategischen Forschungs-Infrastrukturprojekte
der EU zusammenfasst.
Beim Europäischen Sozialen Survey (ESS) handelt es sich um einen zentralen Datenbestand zu den sozialen und
politischen Werten und Standpunkten der Bevölkerung. Die Erhebung wird im Abstand von zwei Jahren in praktisch
allen EU-Ländern und weiteren europäischen Staaten wie Norwegen und der Schweiz durchgeführt.
SHARE und ESS sind zwei qualitativ hochwertige Quellen für vergleichende Länderanalysen in den Bereichen
Lebensbedingungen, Lebensqualität und soziale Einstellungen. Sie bieten eine wertvolle Grundlage für
die Vorbereitung und Evaluierung von politischen Maßnahmen. Darüber hinaus wird kontinuierlich an der
methodischen Weiterentwicklung der quantitativen Sozialforschung gearbeitet. |