Linz (lk) - Als zusätzliches Service für die Bevölkerung im Bezirk Schärding wurde nun
eine neue Vereinbarung zwischen Land OÖ und der OÖGKK namens der Sozialversicherung ausverhandelt. "Kinder
aus dem Bezirk Schärding können somit auch bei planbaren Eingriffen jederzeit an der Kinderklinik in
Passau behandelt werden. Damit sind wir dem Wunsch vieler Eltern aus der Region nachgekommen, ihre Kinder so wohnortnahe
wie möglich bestens medizinisch versorgt zu wissen", so Landeshauptmann und Gesundheitsreferent Dr. Josef
Pühringer.
Diese zusätzliche Versorgungsmöglichkeit wird nicht geschaffen, weil sonst die hochqualitative Versorgung
für Kinder im Raum Schärding nicht gewährleistet werden könnte, sondern ist ein zusätzliches
Angebot, das bisher von einigen genutzt wurde. Mit der neuen rechtlichen Regelung kann es von allen Kindern des
Bezirks Schärding im Sinne eines freien Zugangs zum Gesundheitssystem in Anspruch genommen werden.
"Schon immer galt unsere Forderung: Für die Versichertengemeinschaft soll es stets zu Verbesserungen
kommen - und keinesfalls zu Verschlechterungen. Die vorliegende Vereinbarung ist ein wichtiger Beitrag dazu. Entscheidend
ist, dass bei neuen Lösungen immer auch die Auswirkungen auf das Gesamtsystem mitgedacht werden - insbesondere
für die Patienten/innen und Beitragszahler/innen", so OÖGKK-Direktorin Mag.ª Dr.in Andrea Wesenauer.
Ermöglicht wird dieses neue Service durch die Zusammenarbeit mit der Kinderklinik Dritter Orden Passau. Die
Finanzierungsvereinbarung wird heute gemeinsam unterzeichnet.
Klinikum Dritter Orden Passau: Beste Versorgung von kranken Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen
Die Kinderklinik Dritter Orden Passau, das Fachkrankenhaus für die Versorgung von Frühgeborenen,
kranken Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen in Ostbayern steht nun auch für die Versorgung kranker Kinder
und Eltern im angrenzenden Österreich außerhalb des Notfalls zur Verfügung. "Es ist mir ein
besonders Anliegen, dass wir nun auch für kranke Kinder und besorgte Eltern aus dem angrenzendem Österreich
aufgrund dieser neuen Vereinbarung die wohnortnahe stationäre Versorgung bieten können", betont
der mit einer Österreicherin verheiratete und in Österreich wohnhafte Chefarzt und Ärztlicher Direktor
der Passauer Kinderklinik. "Unsere Nachbarn im Bezirk Schärding sind mir in der kurzen Zeit schon sehr
ans Herz gewachsen. Durch viele persönliche Gespräche mit unseren Nachbarn kann ich nur bestätigen,
dass diese neue Regelung den Eltern sehr viel Sicherheit gibt. Eltern und Angehörige können sicher sein,
dass wir, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kinderklinik alles tun, damit ihr krankes Kind bei uns bestens
aufgehoben und betreut ist", unterstreicht der Experte für Neugeborenenmedizin und Chefarzt Priv. Doz.
Dr. Matthias Keller.
Die Versorgung der Neugeborenen auf der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am LKH Schärding
ist weiterhin gesichert. Allerdings werden aufgrund der Schließung der Kinderstation nur mehr Kinder ab dem
dritten Lebensjahr mit chirurgischen oder unfallchirurgischen Fragestellungen behandelt. Die fachärztliche
Versorgung ist zusätzlich durch die niedergelassenen Fachärzte/innen für Kinder- und Jugendheilkunde
gewährleistet.
Für andere - z.B. internistische - Erkrankungen stehen auch wie bisher die Krankenhäuser Ried, Grieskirchen,
Braunau und Rohrbach zur besten ambulanten und stationären Versorgung bereit.
Für medizinische Notfälle - sowohl für Kinder als auch für Erwachsene - gab es auch bisher
verschiedene Abkommen mit Deutschland, die eine Versorgung der Bevölkerung im Notfall im Ausland ermöglichte.
Diese Abkommen gelten natürlich auch weiterhin.
Die Kinderklinik Passau betreut auch jetzt schon ca. 100 Kinder pro Jahr aus OÖ stationär und ambulant
im Rahmen der Notfallversorgung. Die neue Vereinbarung ermöglicht es den Eltern bzw. Kindern, auch ohne Vorabgenehmigung
der OÖGKK planbare Operationen in der Kinderklinik Passau vornehmen zu lassen.
"Diese Vereinbarung wurde nicht zuletzt deswegen getroffen, weil für rund 50 Prozent der Bevölkerung
des Bezirkes Schärding Passau der nächstgelegene Spitalsstandort ist. Es wird mit dieser Vereinbarung
daher das 'Kundenservice' gesteigert und dem Wunsch vieler Eltern nachgekommen. Das Land OÖ hat sich daher
entschlossen die zusätzlichen Kosten zu übernehmen, die bisher üblichen Kosten werden von der OÖGKK
bezahlt", so Landeshauptmann Pühringer.
Die Vertragsärzte/innen sowie alle weiteren relevanten Gesundheitseinrichtungen werden von OÖGKK und
Land OÖ über diese neue Regelung umgehend informiert. |