OÖ: Grenzüberschreitende medizinische Zusammenarbeit mit Kinderklinik Passau fixiert   

erstellt am
18. 05. 12

Linz (lk) - Als zusätzliches Service für die Bevölkerung im Bezirk Schärding wurde nun eine neue Vereinbarung zwischen Land OÖ und der OÖGKK namens der Sozialversicherung ausverhandelt. "Kinder aus dem Bezirk Schärding können somit auch bei planbaren Eingriffen jederzeit an der Kinderklinik in Passau behandelt werden. Damit sind wir dem Wunsch vieler Eltern aus der Region nachgekommen, ihre Kinder so wohnortnahe wie möglich bestens medizinisch versorgt zu wissen", so Landeshauptmann und Gesundheitsreferent Dr. Josef Pühringer.

Diese zusätzliche Versorgungsmöglichkeit wird nicht geschaffen, weil sonst die hochqualitative Versorgung für Kinder im Raum Schärding nicht gewährleistet werden könnte, sondern ist ein zusätzliches Angebot, das bisher von einigen genutzt wurde. Mit der neuen rechtlichen Regelung kann es von allen Kindern des Bezirks Schärding im Sinne eines freien Zugangs zum Gesundheitssystem in Anspruch genommen werden.

"Schon immer galt unsere Forderung: Für die Versichertengemeinschaft soll es stets zu Verbesserungen kommen - und keinesfalls zu Verschlechterungen. Die vorliegende Vereinbarung ist ein wichtiger Beitrag dazu. Entscheidend ist, dass bei neuen Lösungen immer auch die Auswirkungen auf das Gesamtsystem mitgedacht werden - insbesondere für die Patienten/innen und Beitragszahler/innen", so OÖGKK-Direktorin Mag.ª Dr.in Andrea Wesenauer.

Ermöglicht wird dieses neue Service durch die Zusammenarbeit mit der Kinderklinik Dritter Orden Passau. Die Finanzierungsvereinbarung wird heute gemeinsam unterzeichnet.


Klinikum Dritter Orden Passau: Beste Versorgung von kranken Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen
Die Kinderklinik Dritter Orden Passau, das Fachkrankenhaus für die Versorgung von Frühgeborenen, kranken Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen in Ostbayern steht nun auch für die Versorgung kranker Kinder und Eltern im angrenzenden Österreich außerhalb des Notfalls zur Verfügung. "Es ist mir ein besonders Anliegen, dass wir nun auch für kranke Kinder und besorgte Eltern aus dem angrenzendem Österreich aufgrund dieser neuen Vereinbarung die wohnortnahe stationäre Versorgung bieten können", betont der mit einer Österreicherin verheiratete und in Österreich wohnhafte Chefarzt und Ärztlicher Direktor der Passauer Kinderklinik. "Unsere Nachbarn im Bezirk Schärding sind mir in der kurzen Zeit schon sehr ans Herz gewachsen. Durch viele persönliche Gespräche mit unseren Nachbarn kann ich nur bestätigen, dass diese neue Regelung den Eltern sehr viel Sicherheit gibt. Eltern und Angehörige können sicher sein, dass wir, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kinderklinik alles tun, damit ihr krankes Kind bei uns bestens aufgehoben und betreut ist", unterstreicht der Experte für Neugeborenenmedizin und Chefarzt Priv. Doz. Dr. Matthias Keller.

Die Versorgung der Neugeborenen auf der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am LKH Schärding ist weiterhin gesichert. Allerdings werden aufgrund der Schließung der Kinderstation nur mehr Kinder ab dem dritten Lebensjahr mit chirurgischen oder unfallchirurgischen Fragestellungen behandelt. Die fachärztliche Versorgung ist zusätzlich durch die niedergelassenen Fachärzte/innen für Kinder- und Jugendheilkunde gewährleistet.

Für andere - z.B. internistische - Erkrankungen stehen auch wie bisher die Krankenhäuser Ried, Grieskirchen, Braunau und Rohrbach zur besten ambulanten und stationären Versorgung bereit.

Für medizinische Notfälle - sowohl für Kinder als auch für Erwachsene - gab es auch bisher verschiedene Abkommen mit Deutschland, die eine Versorgung der Bevölkerung im Notfall im Ausland ermöglichte. Diese Abkommen gelten natürlich auch weiterhin.

Die Kinderklinik Passau betreut auch jetzt schon ca. 100 Kinder pro Jahr aus OÖ stationär und ambulant im Rahmen der Notfallversorgung. Die neue Vereinbarung ermöglicht es den Eltern bzw. Kindern, auch ohne Vorabgenehmigung der OÖGKK planbare Operationen in der Kinderklinik Passau vornehmen zu lassen.

"Diese Vereinbarung wurde nicht zuletzt deswegen getroffen, weil für rund 50 Prozent der Bevölkerung des Bezirkes Schärding Passau der nächstgelegene Spitalsstandort ist. Es wird mit dieser Vereinbarung daher das 'Kundenservice' gesteigert und dem Wunsch vieler Eltern nachgekommen. Das Land OÖ hat sich daher entschlossen die zusätzlichen Kosten zu übernehmen, die bisher üblichen Kosten werden von der OÖGKK bezahlt", so Landeshauptmann Pühringer.

Die Vertragsärzte/innen sowie alle weiteren relevanten Gesundheitseinrichtungen werden von OÖGKK und Land OÖ über diese neue Regelung umgehend informiert.
     
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