Diebstähle und Betrügereien mit Treibstoff in Österreich
massiv gestiegen
Wien (sk) - Die parlamentarischen Anfragen von SPÖ-Konsumentenschutzsprecher Johann Maier an
das Bundesministerium für Finanzen und das Bundesministerium für Inneres bestätigen, dass es zu
einem dramatischen Anstieg in den letzten Jahren an Fällen von Tankbetrug (Tanken und nicht bezahlen), Treibstoffdiebstahl
(z.B. Tankabsaugung) sowie Steuerbetrügereien mit (gepanschtem) Diesel gekommen ist. "Die Steuernachforderungen
aus Steuerbetrug mit Treibstoff betragen allein für das Jahr 2011 über 86 Millionen Euro. Dieses Geld
fehlt dem Staat", betont Maier am 18.05. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Im Vergleich zum Jahr 2010
kam es zu einer enormen Steigerung, die Abgabenbehörden konnten ihre Steuernachforderungen im Vergleich zum
Vorjahr mehr als versechsfachen. Insgesamt wurden 2010 von den Abgabenbehörden somit 14.006.000 Euro an Steuern
nachgefordert, 2011 war es ein Betrag von 86.800.000 Euro.
Von den Zollämtern wurden im Jahr 2010 80 Fälle mit einer Steuernachforderung von insgesamt rund 406.000
Euro und im Jahr 2011 231 Fälle mit einer Steuernachforderung von insgesamt rund 57 Millionen Euro abgeschlossen.
Von den Finanzämtern wurden im Jahr 2010 7 Fälle mit einer Steuernachforderung von insgesamt rund 13,8
Millionen Euro und im Jahr 2011 24 Fälle mit einer Steuernachforderung von insgesamt rund 28,8 Millionen Euro
abgeschlossen.
"Dies ist eine besondere Form des organisierten Steuerbetruges, grenzüberschreitend agierende Banden
sind dafür verantwortlich", so Maier, der in diesem Zusammenhang den Einsatz einer SOKO Tankbetrug unter
Einbeziehung der Finanzpolizei, den Ausbau der internationalen Zusammenarbeit bei Steuerbetrügereien und ein
Maßnahmenpaket auf EU-Ebene gegen Mehrwertsteuerbetrug bei grenzüberschreitenden Treibstofflieferungen
fordert. |