Internationalisierung und Erschließung neuer Märkte für burgenländische Delegation
im Vordergrund
Eisenstadt (blms) - Bei einem Besuch in der Republik Kroatien präsentierte Landeshauptmann Hans
Niessl am 15.05. gemeinsam mit Wirtschaftskammerpräsident Honorarkonsul Ing. Peter Nemeth, Landesamtsdirektor
WHR Dr. Robert Tauber und Stabsstellenleiter WHR Mag. Georg Pehm im Rahmen eines Zusammentreffens mit hochrangigen
Politikern Kroatiens das Burgenland. Die sehr guten Beziehungen zwischen Kroatien und dem Burgenland haben sich
bereits beim Staatsbesuch mit dem österreichischen Bundespräsidenten Dr. Heinz Fischer Anfang des Jahres
gezeigt. Bei diesem erneuten Besuch in Kroatien konnten diese wertvollen Kontakte für die Wirtschaft und den
Tourismus auf internationalem Parkett weiter intensiviert, neue Märkte und Möglichkeiten erschlossen,
aber auch für Kroatien neue Optionen geboten werden.
Sowohl für Landeshauptmann Hans Niessl als auch für Wirtschaftskammerpräsident Honorarkonsul Peter
Nemeth standen die Gespräche mit hochrangigen Entscheidungsträgern in Kroatien im Vordergrund, um Kooperationsmöglichkeiten
in den Themenbereichen Erneuerbare Energie, Tourismus und Weinwirtschaft auszuloten. Ein besonderer Schwerpunkt
wurde dabei dem Fußballtourismus eingeräumt, da die kroatische Nationalmannschaft im AVITA-Ressort in
Bad Tatzmannsdorf bereits zum zweiten Mal für eine Europameisterschaft trainieren wird.
Wie bereits im Vorjahr in Brüssel, Berlin und Moskau konnten auch in Kroatien Verbindungen geknüpft und
Möglichkeiten geschaffen werden, dass burgenländische Firmen Exportchancen vermehrt nützen können.
"Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es notwendig, aktiv Werbung in anderen Ländern zu machen
und die Internationalisierung unserer Betriebe zu forcieren. Durch diese Internationalisierung können wir
auch in Zukunft weitere Arbeitsplätze schaffen und bestehende absichern. Für die burgenländische
Wirtschaft eröffnet sich in Kroatien ein neuer und attraktiver Markt, der genützt werden muss",
betonte Landeshauptmann Hans Niessl.
Radimir Cacic, stellvertretender Premierminister und Wirtschaftsminister lobte die exzellente Zusammenarbeit zwischen
Kroatien und dem Burgenland: Es gibt aber noch genügend Spielräume für Synergien, die sich nach
dem EU-Beitritt von Kroatien sicherlich noch vertiefen werden. Dennoch können wir jetzt bereits die entsprechenden
Weichen stellen. Wind und Biomasse als Quellen für unsere Stromerzeugung sind unsere primären Ziele.
In den nächsten 5 Jahren werden wir 2,5 Milliarden Euro in die Erneuerbare Energie investieren. Hier könnte
das Burgenland als Vorzeigeregion sehr viel an Erfahrung einbringen. Diese Know How würden wir gerne nutzen,
denn Windkraft und Biomasse stehen für uns im Vordergrund. Dementsprechend gibt es auch Veränderungen
innerhalb der kroatischen Verwaltungsstrukturen, wo beispielsweise die Fristen der Genehmigungsverfahren - speziell
im Bereich der Erneuerbaren Energie - von den Behörden gestrafft und stark verkürzt wurden.
Die österreichische Wirtschaft hat von 1993 bis Ende 2011 mit rund 6,4 Milliarden Euro ein Viertel aller Auslandsinvestitionen
in Kroatien getätigt. Etwa 750 österreichische Firmen verfügen über Niederlassungen in fast
allen Sektoren, 174 burgenländische Betriebe haben bereits enge wirtschaftliche Kontakte. Dazu Wirtschaftskammerpräsident
Honorarkonsul Ing. Peter Nemeth: Österreich hat mit Kroatien zwar keine gemeinsame Grenze, ist mit dem künftigen
EU-Mitgliedsstaat aber historisch, kulturell und wirtschaftlich eng verbunden. Auch die kommenden Schwerpunkte
der kroatischen Regierung wie Infrastrukturausbau, Investitionen in Erneuerbare Energien und Energieeffizienz
werden die gegenseitigen Wirtschaftsbeziehungen beflügeln, da Österreich, vor allem aber gerade das
Burgenland, in diesen Bereichen über viele Möglichkeiten verfügt.
Vor diesem Hintergrund standen in Zagreb Arbeitsgespräche mit dem stellvertretenden Premierminister und Wirtschaftsminister
Radimir Cacic, der Vizepräsidentin der kroatischen Wirtschaftskammer Vesna Trnokop-Tanta, mit dem Minister
für Unternehmen und Gewerbe Gordan Maras und dem stellvertretenden Tourismusminister Oleg Valjalo im Mittelpunkt
dieser Auslandsreise. |