Neue Exponate im Museum Hundertwasser   

erstellt am
16. 05. 12

Bis Mitte September 2012 im Kunst Haus Wien
Wien (kunsthauswien) - Anstelle der verliehenen Exponate konnten Werke aus privaten Sammlungen und Museen in Wien und Niederösterreich für die Ausstellung gewonnen werden: eine Chance für die Besucher des Museum Hundertwasser, weitere Werke Hundertwassers im Original kennenzulernen.

Die Entstehungszeit der neu hinzugekommenen und zum Teil noch nie zuvor im Kunst Haus Wien gezeigten Originale reicht von 1958 bis 1991. Sie reihen sich damit zum einen in die verschiedenen Schaffensperioden, die in der Ausstellung vertreten sind, zum anderen bereichern sie die Gesamtschau mit neuen Aspekten.

Das Gemälde 353 Regen über China in Flammen ist ein frühes Werk Hundertwassers aus den 1950er-Jahren und zeigt, wie der Künstler auf den damals vorherrschenden Tachismus mit einem langsamen, vegetativen Wachstum des Bildes aus Linienflüssen und Zellen reagierte - ein Werk, das beispielhaft für Hundertwassers "Transautomatismus" steht. Das Aquarell stammt aus privater Sammlung und wird dem Kunst Haus Wien über die Dauer der Ausstellung in Marseille hinaus als permanente Leihgabe erhalten bleiben.

Das Werk 624 Der Geher, in den Jahren 1965 und 1966 in Paris gemalt, war zuletzt in einer Hundertwasser-Ausstellung in Montreal 1994 und davor im Haus der Kunst in München 1975 ausgestellt. Die reizvolle Verschränkung der Perspektiven in diesem Werk verbindet sich mit einer Motivik, in der sich bereits das Bewusstsein des Malers für die Probleme der Architektur ausdrückt.

Architektonische Motive bestimmen auch das Werk aus dem Essl Museum Klosterneuburg 611 Heimweh der Fenster - Heimweh ins Meer. In einem poetischen Textkommentar zu diesem Werk beschrieb Hundertwasser, wie sich die Fenster von der Architektur lösen und im Raum zu schweben beginnen. Er sinnt über die elementare Gleichnishaftigkeit von Glas und Wasser: "Glas mit Wasser dahinter ist ruhig und schön, nur von Luft umgeben, ist es schmutzig, krank und nervös".

In den Werken 814 Pavilions and Bungalows for Natives and Foreigners und 894 Positive Seelenbäume - Negative Menschenhäuser sind Hundertwassers Gedanken einer Einbeziehung der Natur in die Architektur spürbar. 895 Das Gras marschiert enstand im Waldviertel, wo Hundertwasser in der Hahnsäge am Kamp in der Abgeschiedenheit der Natur und idyllischer Umgebung in der bescheidensten aller seiner Wohnstätten lebte und malte. Weitere Gäste im Kunst Haus Wien bis September: 693 Das Kino von Irina, das passenderweise das Werk 691 Irinaland über dem Balkan ersetzt. In die Namen beider Werke hat die berühmte bulgarische Schauspielerin Irina Maleeva Eingang gefunden.

Für 618 Akt Waltraude stellte sich Waltraud Höllinger als Modell zur Verfügung, um Hundertwasser, so wie er selbst schrieb, aus der Verlegenheit zu helfen, da er das Abzeichnen eines Menschen eher als Behinderung seiner Kreativität empfand. Das Modell wurde später unter dem Namen Valie Export als Medienkünstlerin weltberühmt. 931 Der kleine Weg, ein Pendant zu 224 Der große Weg von 1955, ersetzt das Gemälde 460 Hommage au Tachisme, das sich noch bis 17. Juni 2012 in der Ausstellung "Gold" im Belvedere befindet.
     
Informationen: http://www.kunsthauswien.com    
     
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