Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für April 2012 betrug
nach Berechnungen von Statistik Austria 2,3% (März 2,4%, Februar 2,6%). Das war der niedrigste Wert seit Dezember
2010 (2,3%). Ausgehend von den hohen Preisniveaus vor einem Jahr verteuerten sich Treibstoffe im Jahresvergleich
um 8% und Nahrungsmittel um nur 1,3%. Beide Gruppen waren zusammen nur mehr für ein Fünftel der Inflationsrate
verantwortlich. Hauptpreistreiber war die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (+3,4%) mit einem
Inflationsbeitrag von mehr als einem Viertel.
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat April 2012 lag bei 105,8. Gegenüber
dem Vormonat (März 2012) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,4%.
Ausgaben für Wohnen dominierten die Inflation
Die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (durchschnittlich +3,4%; Einfluss +0,63 Prozentpunkte)
war Hauptpreistreiber im Jahresabstand. Ausschlaggebend dafür waren Preisanstiege für die Instandhaltung
von Wohnungen (+3,5%) und höhere Wohnungsmieten (+4,9%). Haushaltsenergie kostete durchschnittlich um 3,3%
mehr (Gas +7%, Heizöl +6%, jedoch Strom ±0%).
Für die Teuerungen (durchschnittlich +2,6%) in der Ausgabengruppe "Verkehr" (Einfluss: +0,39 Prozentpunkte)
waren hauptsächlich höhere Treibstoffpreise (durchschnittlich +8%) verantwortlich. Wartung und Reparaturen
von Pkw verteuerten sich insgesamt um 4%. Neue Pkw kosteten um 1% weniger, Flugtickets um 6% weniger als vor einem
Jahr.
In der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" (durchschnittlich +2,9%; Einfluss: +0,29
Prozentpunkte) stiegen die Preise für Versicherungsdienstleistungen um 2,2%, für Körperpflege um
2,4% und für Schmuck und Uhren um 11%.
Die Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich +2,7%; Einfluss: +0,25
Prozentpunkte) wurden fast ausschließlich durch höhere Preise für Bewirtungsdienstleistungen (+3,7%)
verursacht. Beherbergungsdienstleistungen verbilligten sich im Jahresabstand um 2,1%.
Für die unterdurchschnittlichen Teuerungen von 1,7% in der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie
Getränke" (Einfluss: +0,21 Prozentpunkte) war die Preisentwicklung bei Nahrungsmitteln (durchschnittlich
+1,3%) ausschlaggebend. Preisanstiege bei Fleisch und Fleischwaren (+5%), Brot und Getreideerzeugnissen (+4%) sowie
Molkereiprodukten und Eiern (+4%) wurden durch Verbilligungen bei Obst (-19%) und Gemüse (-2%) größtenteils
kompensiert. Alkoholfreie Getränke verteuerten sich hingegen deutlich (+durchschnittlich 4,2%; Kaffee +11%).
+0,4% gegenüber März 2012
Hauptpreistreiber im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich
+3,0%; Einfluss: +0,17 Prozentpunkte). Änderungen im Sortiment der Frühjahrs-/Sommerkollektion ließen
die Preise für Bekleidungsartikel und Schuhe um jeweils 3% gegenüber dem Vormonat steigen.
Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke"
(durchschnittlich -0,7%; Einfluss: +0,09 Prozentpunkte). Zurückzuführen war dies überwiegend auf
deutliche Verbilligungen bei Gemüse (-4%).
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im April 2012: +2,3%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im April 2012
bei 116,45 (März 2012 116,10; revidierter Wert). Die harmonisierte Inflationsrate betrug 2,3% (März 2,7%,
Februar 2,6%) und war damit genau so hoch wie die nationale. Im Vergleich zum VPI erhöhten Preisanstiege in
den Ausgabengruppen "Restaurants und Hotels", Freizeit- und Kulturdienstleistungen sowie bei Treibstoffen
(jeweils höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI; siehe methodische Informationen) den HVPI merklich. Gedämpft
wurde der HVPI gegenüber dem VPI durch Ausgaben für die Instandhaltung von Wohnungen sowie für Versicherungsdienstleistungen
(jeweils geringere Gewichtung im HVPI als im VPI).
Teuerung für Pensionistenhaushalte im April 2012 bei +2,3%
Die Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im April 2012 2,3% (März
2,5% revidiert, Februar 2,6%) und war damit genau so hoch wie jene des VPI. Der Indexstand des PIPH lag bei 106,0
(März 105,7 revidierter Wert). Preisanstiege bei der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege", bei Sozialschutzdienstleistungen,
sowie bei Heizöl und Gas (jeweils höhere Gewichtsanteile im PIPH) ließen den PIPH stärker
anwachsen als den VPI. Kompensiert wurde dies zum größten Teil durch teurere Treibstoffe und höhere
Mieten, die im PIPH geringere Gewichtsanteile aufweisen und deshalb den PIPH weniger stark erhöhten als den
VPI. Zusätzlich dämpften deutliche Verbilligungen bei Obst (höherer Gewichtsanteil im PIPH) den
PIPH stärker als den VPI.
Inflation beim täglichen Einkauf unter dem Durchschnitt, beim wöchentlichen Einkauf darüber
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der vor allem Nahrungsmittel enthält und den täglichen
Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im April 2012 um 2,0% (März 2,9%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes,
der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und deshalb neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe
enthält, stieg im Jahresabstand um 3,8% (März 4,3% revidiert). |