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Transparenzpaket beschlossen |
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erstellt am
15. 05. 12
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Faymann:
Österreich soll in Sachen Transparenz zu einem Vorreiter in Europa werden
Ministerrat beschließt Transparenzpaket
Wien (bpd) - "Wir haben lange, intensiv und auch kontroversiell diskutiert. Heute haben wir
von Regierungsseite das Transparenzpaket beschlossen", sagte Bundeskanzler Werner Faymann am 15.05. beim Pressefoyer
nach dem Ministerrat. "Damit das Paket bis 1. Juli vom Parlament beschlossen werden kann, werden nun intensive
Gespräche mit den Oppositionsparteien geführt. Wir werden mit allen Oppositionsparteien Gespräche
führen und alles unternehmen, um möglichst viele Partner ins Boot zu holen. Dieses Paket braucht eine
Zweidrittelmehrheit. Es ist ein so wichtiges Thema, dass ich nichts davon halte, am 1. Juli zu sagen: Die anderen
sind schuld am Misserfolg", sagte Faymann.
"Mit diesen Gesetzen ziehen wir die politischen Konsequenzen aus der Vergangenheit. Österreich soll in
Sachen Transparenz von einem Nachzügler zu einem Vorreiter in Europa werden", sagte der Bundeskanzler.
Man wolle nichts versäumen, was präventiv wirke und dabei helfe, saure Wiesen trocken zu legen. Darüber
hinaus sollen weitere Maßnahmen für mehr Sauberkeit und Transparenz im Parlament beschlossen werden,
dazu zählen die Verschärfung des Korruptionsstrafrechts, die Unvereinbarkeitsregelung und das Lobbyisten-Register.
Das nun beschlossene Transparenzpaket soll mit Wirkung vom 1. Juli 2012 in Kraft treten.
Der Bundeskanzler kündigte an, dass er in der kommenden Woche auf Wunsch der US-Regierung am NATO-Partnerschaftstreffen
in Chicago teilnehmen werde. "Das neutrale Österreich hat als Partner friedenserhaltender und friedensstiftender
Aktionen weltweit einen ausgezeichneten Ruf. Besonders unser Einsatz im Kosovo zeigt, dass wir nicht teilnahmslos
sind, sondern einen entscheidenden Beitrag zur friedlichen Entwicklung in Krisenregionen leisten", sagte Faymann
abschließend. |
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Spindelegger: Transparenzpaket ist entscheidend für zukünftige Parteienlandschaft
Umfassendes Paket bringt Neuanfang für Parteienfinanzierung - Opposition aufgefordert
konstruktiv mitzuarbeiten
Wien (övp-pd) - "Mit diesem Transparenzpaket haben wir uns auf entscheidende Parameter
für die zukünftige Parteienlandschaft in Österreich geeinigt", so Vizekanzler Außenminister
Michael Spindelegger nach dem Ministerrat. Zwei Wochen nach der Regierungsklausur am Kahlenberg hat die Bundesregierung
heute exakt nach Zeitplan den Gesetzestext für das neue Transparenzpaket vorgelegt. "Damit haben wir
als Bundesregierung unseren Beitrag geleistet, um die Konsequenzen aus dem U-Ausschuss zu ziehen. In der Rechtsordnung
regeln wir die Frage der gläsernen Parteikassen und verschärfen die Korruptionsbestimmungen", so
Spindelegger, der auf einen Initiativantrag im Parlament verweist, mit dem die Korruptionsbestimmungen für
Abgeordnete neu geregelt werden sollen. "Das ist ein sehr umfassendes Paket und wir haben bis zuletzt die
Fragen erörtert. Das ist eine gute Grundlage für einen Neuanfang der Parteienfinanzierung in Österreich."
Bei der Parteienförderung wurde die "Bandbreite sehr eingeschränkt. Jetzt müssen die Bundesländer
für sich beschließen, wie hoch sie die Wahlkampfkostenrückerstattung ansetzen und ich gehe davon
aus, dass sie sehr sorgsam mit dieser Frage umgehen werden. Das wird zu weniger Parteienförderung führen",
so Spindelegger. Ebenfalls rasch finalisieren möchte der Vizekanzler auch die Verhandlungen zum Lobbyinggesetz,
das derzeit im Parlament liegt. Zu den bevorstehenden Verhandlungen mit der Opposition über das Transparenzpaket
hält Spindelegger abschließend fest: "Die Oppositionsparteien reden davon, dass man die Parteienförderung
völlig neu gestalten muss. Ich gehe daher davon aus, dass die Opposition dieses Thema seriös mit uns
verhandelt, unser Wille dazu ist offenkundig. Jetzt sind alle gefordert, diese Konstruktivität an den Tag
zu legen." |
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Hofer: Transparenzpaket: Sachleistungen mit einbeziehen
Wien (fpd) - Skeptisch, sieht der freiheitliche Vize-Parteichef NAbg. Norbert Hofer das von der Bundesregierung
vorgelegte Transparenzpaket. "Wir wollen maximale Transparenz ohne Schlupflöcher. Auch Sachleistungen
sind einzubeziehen", forderte Hofer. Die FPÖ werde zwar intensiv mit verhandeln, sei jedoch nicht so
euphorisch wie die Regierungsvertreter, da auch der letzte angekündigte große Wurf - die Reform der
Parteienförderung - auf der großen Zehe der Regierungsparteien gelandet sei. "Faymann und Spindelegger
haben sich als Ankündigungsriesen und Umsetzungszwerge erwiesen", so Hofer, der etwa auf das Lobbyinggesetz
verwies, das noch immer nicht umgesetzt sei. |
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Glawischnig: Wir machen mit Dringlichem Antrag weiter Druck
Wien (grüne) - „Wir halten die Kritik am Transparenzpaket der Regierung aufrecht. Wir werden
bei der Nationalratsitzung am Dienstag einen Dringlichen Antrag in Bezug auf die Offenlegung der Parteienfinanzierung
einbringen“, kündigte Bundessprecherin Eva Glawischnig bei einer Pressekonferenz an. Bezüglich der Zustimmung
der Grünen zum Transparenzpaket bin ich "skeptischer geworden".
Transparenzpaket genügt nicht
Das Transparenzpaket genügt in einigen Punkten nicht den "grünen Maßstäben",
so Glawischnig. Wir fordern etwa ein zentrales Spendenregister und die Offenlegung von Parteispenden ab 500 Euro
statt 5.000 Euro. Außerdem kritisieren wir das Fehlen von zwingenden strafrechtlichen Sanktionen und dass
der umfassende Spendenbegriff, der auch Sachspenden einbezieht, wieder aufgemacht worden sei.
Ferner bemängelte Glawischnig die Regelung, wonach Unternehmen erst unter die Neuregelung der Spenden fallen,
wenn sie unter Rechnungshofkontrolle stehen, also ab einer staatlichen Beteiligung von 50 Prozent. Wir schlagen
25 Prozent Beteiligungsquote vor, ohnehin treten wir seit Jahren dafür ein, dass der RH solche Unternehmen
auch prüfen darf.
"Billiges Ablenkungsmanöver" von Erwin Pröll
Die Neuregelung der staatlichen Parteienförderung sieht Glawischnig als "billiges Ablenkungsmanöver"
von Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (V). Ich bin zwar offen für jede Form der Neuregelung,
auch in Bezug auf eine Korridorregelung, Kern des Problems sind aber intransparente Spenden.
"Wir werden keinem Gesetz zustimmen, das unsere wesentlichen Punkte nicht enthält", so Glawischnig.
Dazu zählen vor allem Sanktionen, Kontrolle und das Ausschalten jeglicher Umgehungsmöglichkeiten. |
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