Linz (jku) - Eine echte Erfolgsgeschichte ist das Förderprojekt "Polymerchemie" an der Johannes
Kepler Universität (JKU) Linz. In enger Zusammenarbeit mit Politik und Wirtschaft gelang es, in kürzester
Zeit einen neuen Forschungsschwerpunkt aufzubauen. Für dieses innovative Zukunftsthema wurden nicht nur neue
Institute aufgebaut, sondern generell die JKU-Forschung im Bereich Kunststoffe erheblich gestärkt. Am 14.05.
konnte im Rahmen einer Fachveranstaltung an der JKU eine erste erfolgreiche Bilanz gezogen werden.
"Durch Gründung neuer Institute und gezielter Schwerpunktsetzung in bestehenden Instituten konnten Forschung
und Lehre im Bereich Polymerchemie gebündelt und in weiterer Folge durch die Einrichtung der Kunststofftechnik
ergänzt werden. Schon daran erkennt man, wie viel sich hier getan hat", erklärte Rektor Richard
Hagelauer bei der Begrüßung. "Zudem haben Kooperationen mit Forschungseinrichtungen in den USA,
Deutschland und Südkorea die JKU und Oberösterreich als Standort exzellenter praxisrelevanter Forschung
sichtbarer gemacht."
Millionen-Investitionen
"Seit 2008 wurden Investitionen in Höhe von rund 20 Millionen Euro getätigt. Der Dank dafür
gebührt neben der Industrie dem Land OÖ und dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung,
die zur finanziellen Umsetzung beigetragen haben. Insgesamt wurden an der JKU und in den Firmen rund 200 Arbeitsplätze
für wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschaffen", freute sich Prof. Erich Peter Klement,
Dekan der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der JKU. " Besonderer Dank gebührt dem damaligen
Aufsichtsratsvorsitzenden der Borealis und heutigen Generaldirektor der OMV, Dr. Gerhard Roiss, der 2005 den Stein
ins Rollen gebracht und sich stets für die Stärkung des Forschungs- und Wirtschaftsstandorts Linz eingesetzt
hat ." Mit der Initiative "Young Polymer Scientists werden auch Schülerinnen und Schüler in
vorbildlicher Weise für Naturwissenschaft und Technik begeistert.
Experten-Runde
Den fachlichen Teil eröffnete das Impulsreferat "Materialien für das 21. Jahrhundert: Kommt
der Kohlenstoff aus CO²?" von Prof. Bernhard Rieger (TU München). Dabei ging es um die zukünftige
Nutzung von Kohlendioxid - schließlich befinden sich derzeit etwa 800 Milliarden Tonnen Kohlenstoff in
der Erdatmosphäre. Viel Lob fand der deutsche Experte für die JKU: "Gratulation, es ist großartig,
was in den letzten Jahren im Bereich Polymerchemie in Linz entstanden ist!"
Nach einem Kurzvortrag "Rheologische Methoden zur Charakterisierung von Polymerwerkstoffen" von Dr.
Vitor Barroso (Institut für Polymerwissenschaften an der JKU) über die wissenschaftlichen Aktivitäten
der Polymer-Institute der JKU wurde in einer Expertenrunde mit Vertretern aus Forschung und Wirtschaft über
Bedeutung und Zukunft der Kunststoffchemie diskutiert. |