Abgeordnete stellten sich Fragen des Schülerparlaments   

erstellt am
15. 05. 12

Thema Zentralmatura brachten die Schüler immer wieder in die Diskussion ein
Salzburg (lk) - Die Zentralmatura, der Ausbau der Berufsberatung, die Angleichung der Fahrpläne der öffentlichen Verkehrsmittel an die Stundenpläne der Schüler oder etwa die Förderung für besonders engagierte Lehrende - diese Themen standen im Mittelpunkt der Podiumsdiskussion im Anschluss an das 2. Schülerinnen- und Schülerparlament des Schuljahres 2011/2012, für das der Salzburger Landtag am 14.05. die Räumlichkeiten im Chiemseehof zur Verfügung gestellt hatte. In dieser Diskussion unter der Moderation von Mag. Marietta Oberrauch von akzente Salzburg unterstrichen die Landtagsabgeordneten LAbg. Dr. Nicole Solarz (SPÖ), Waltraud Ebner (ÖVP) und Dr. Astrid Rössler (Grüne) - die Freiheitlichen ließen sich entschuldigen - die Bedeutung des Schülerparlamentes für die politische Bildung der Jugend zum praktischen Üben der Demokratie.

Schülerparlament in Kooperation mit dem Salzburger Landtag
Das Schüler/innenparlament findet seit 2007 zwei Mal pro Schuljahr in Kooperation mit dem Salzburger Landtag und Landtagspräsident Simon Illmer statt. Es wird von der Landesschülervertretung, dem demokratisch gewählten Gremium der Salzburger Schülerinnen und Schüler an den Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS) Oberstufen, den Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen (BMHS) und den Berufsschulen, veranstaltet. Sitz und Stimme haben die Schulsprecherinnen und Schulsprecher der genannten Schultypen. Im Schüler/innenparlament wird über bildungspolitische Anträge, die zuvor bei der Landesschüler/innenvertretung (LSV) eingereicht werden konnten, diskutiert und anschließend abgestimmt. Die LSV ist die gesetzlich gewählte Interessenvertretung aller Schülerinnen und Schüler im Land Salzburg. Sie wird jährlich gewählt und vertritt mehr als 80.000 Schülerinnen und Schüler gegenüber der Landesregierung, dem Landtag und sonstigen Vertreterinnen und Vertretern auf Landesebene.

13 Anträge diskutiert
Beim heutigen Schülerinnen- und Schülerparlament, an dem sich rund 60 "Jungparlamentarier" beteiligten, wurde über 13 Anträge abgestimmt, die in der Folge an den Präsidenten des Salzburger Landtages übergeben werden sollen. In den Anträgen ging es unter anderem um die Abschaffung des Semesterzeugnisses in der Abschlussklasse der berufsbildenden höheren Schulen, verstärkte Berufsberatung, den Ausbau der Freifächer, ein verpflichtendes einmonatiges Berufspraktikum während der gesamten Schullaufbahn, die Einführung des Gegenstandes Ethik als verpflichtender Ersatz für Religionsunterricht an allen Schulen, Anpassung der Fahrpläne an die Schulstunden, Förderung für besonders engagierte Lehrer oder auch Wissenschecks für Lehrer.

Podiumsdiskussion
Zahlreiche Schülervertreter/innen nutzten die Gelegenheit, in der Podiumsdiskussion Fragen zu politischen Themen an die drei Abgeordneten von SPÖ, ÖVP und Grünen zu richten. Ein zentrales Thema war das der Zentralmatura, wobei die Schüler unter anderem fehlende Unterrichtsmaterialien oder eine ungenügende Vorbereitung in die Debatte einbrachten. LAbg. Waltraud Ebner erklärte, dass die Forderung nach der Verschiebung der Zentralmatura von der Salzburger ÖVP unterstützt werde. So sei ein von der ÖVP zu diesem Thema eingebrachter Antrag im zuständigen Landtagsausschuss kürzlich mehrheitlich beschlossen worden. Allerdings obliege eine mögliche Verschiebung der Kompetenz des Bundes, so Ebner. Dr. Nicole Solarz, SPÖ, betonte zu diesem Thema, dass alles, was zur Transparenz und zur Vergleichbarkeit beitrage, zu unterstützen sei. Aber auch sie sprach sich dafür aus, dass geprüft werden solle, ob der Zeitplan für die Einführung der Zentralmatura gehalten werden könne. Für die Grünen betonte LAbg. Dr. Astrid Rössler, dass die Zentralmatura auf jeden Fall zu unterstützen sei. Sollte es in der Umsetzung aber zu Problemen kommen, wäre eine Verschiebung sinnvoll.

Abschließend bedankten sich die Abgeordneten von SPÖ, ÖVP und Grünen unisono für das große Engagement der Salzburger Schülerinnen- und Schülervertretung und das hohe Niveau der Diskussion.
     
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