Thema Zentralmatura brachten die Schüler immer wieder in die Diskussion ein
Salzburg (lk) - Die Zentralmatura, der Ausbau der Berufsberatung, die Angleichung der Fahrpläne
der öffentlichen Verkehrsmittel an die Stundenpläne der Schüler oder etwa die Förderung für
besonders engagierte Lehrende - diese Themen standen im Mittelpunkt der Podiumsdiskussion im Anschluss an das 2.
Schülerinnen- und Schülerparlament des Schuljahres 2011/2012, für das der Salzburger Landtag am
14.05. die Räumlichkeiten im Chiemseehof zur Verfügung gestellt hatte. In dieser Diskussion unter der
Moderation von Mag. Marietta Oberrauch von akzente Salzburg unterstrichen die Landtagsabgeordneten LAbg. Dr. Nicole
Solarz (SPÖ), Waltraud Ebner (ÖVP) und Dr. Astrid Rössler (Grüne) - die Freiheitlichen ließen
sich entschuldigen - die Bedeutung des Schülerparlamentes für die politische Bildung der Jugend zum praktischen
Üben der Demokratie.
Schülerparlament in Kooperation mit dem Salzburger Landtag
Das Schüler/innenparlament findet seit 2007 zwei Mal pro Schuljahr in Kooperation mit dem Salzburger Landtag
und Landtagspräsident Simon Illmer statt. Es wird von der Landesschülervertretung, dem demokratisch gewählten
Gremium der Salzburger Schülerinnen und Schüler an den Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS)
Oberstufen, den Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen (BMHS) und den Berufsschulen, veranstaltet.
Sitz und Stimme haben die Schulsprecherinnen und Schulsprecher der genannten Schultypen. Im Schüler/innenparlament
wird über bildungspolitische Anträge, die zuvor bei der Landesschüler/innenvertretung (LSV) eingereicht
werden konnten, diskutiert und anschließend abgestimmt. Die LSV ist die gesetzlich gewählte Interessenvertretung
aller Schülerinnen und Schüler im Land Salzburg. Sie wird jährlich gewählt und vertritt mehr
als 80.000 Schülerinnen und Schüler gegenüber der Landesregierung, dem Landtag und sonstigen Vertreterinnen
und Vertretern auf Landesebene.
13 Anträge diskutiert
Beim heutigen Schülerinnen- und Schülerparlament, an dem sich rund 60 "Jungparlamentarier"
beteiligten, wurde über 13 Anträge abgestimmt, die in der Folge an den Präsidenten des Salzburger
Landtages übergeben werden sollen. In den Anträgen ging es unter anderem um die Abschaffung des Semesterzeugnisses
in der Abschlussklasse der berufsbildenden höheren Schulen, verstärkte Berufsberatung, den Ausbau der
Freifächer, ein verpflichtendes einmonatiges Berufspraktikum während der gesamten Schullaufbahn, die
Einführung des Gegenstandes Ethik als verpflichtender Ersatz für Religionsunterricht an allen Schulen,
Anpassung der Fahrpläne an die Schulstunden, Förderung für besonders engagierte Lehrer oder auch
Wissenschecks für Lehrer.
Podiumsdiskussion
Zahlreiche Schülervertreter/innen nutzten die Gelegenheit, in der Podiumsdiskussion Fragen zu politischen
Themen an die drei Abgeordneten von SPÖ, ÖVP und Grünen zu richten. Ein zentrales Thema war das
der Zentralmatura, wobei die Schüler unter anderem fehlende Unterrichtsmaterialien oder eine ungenügende
Vorbereitung in die Debatte einbrachten. LAbg. Waltraud Ebner erklärte, dass die Forderung nach der Verschiebung
der Zentralmatura von der Salzburger ÖVP unterstützt werde. So sei ein von der ÖVP zu diesem Thema
eingebrachter Antrag im zuständigen Landtagsausschuss kürzlich mehrheitlich beschlossen worden. Allerdings
obliege eine mögliche Verschiebung der Kompetenz des Bundes, so Ebner. Dr. Nicole Solarz, SPÖ, betonte
zu diesem Thema, dass alles, was zur Transparenz und zur Vergleichbarkeit beitrage, zu unterstützen sei. Aber
auch sie sprach sich dafür aus, dass geprüft werden solle, ob der Zeitplan für die Einführung
der Zentralmatura gehalten werden könne. Für die Grünen betonte LAbg. Dr. Astrid Rössler, dass
die Zentralmatura auf jeden Fall zu unterstützen sei. Sollte es in der Umsetzung aber zu Problemen kommen,
wäre eine Verschiebung sinnvoll.
Abschließend bedankten sich die Abgeordneten von SPÖ, ÖVP und Grünen unisono für das
große Engagement der Salzburger Schülerinnen- und Schülervertretung und das hohe Niveau der Diskussion.
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