Waldbrände: Tiroler Verhandlungserfolg beim Lebensministerium in Wien
Innsrbuck (lk) - Brennt der Wald, kann es für die Gemeinden teuer werden. Das wird in Zukunft
anders. „Die Gemeinden müssen im Fall eines Waldbrandes die Kosten für einen notwendigen Hubschraubereinsatz
nicht mehr vorfinanzieren.“ Diesen Verhandlungserfolg Tirols verkünden Sicherheitsreferent LHStv Anton Steixner
und Gemeindereferent LR Johannes Tratter.
650.000 Euro für private Hubschrauber im Löscheinsatz und Materialkosten fielen allein in den vergangenen
drei Jahren in Tirol an. Diesen Betrag mussten die betroffenen Gemeinden vorfinanzieren. Oft dauert es Jahre, bis
der Bund die Kosten rückerstattete, Versicherungsleistungen ausgezahlt wurden oder ein allfälliger Regress
an den Verursacher eines Waldbrandes zum Tragen kam. Die Gemeinde Kals am Großglockner ist seit dem Waldbrand
im April 2010 mit 190.000 Euro belastet. Eine Woche lang standen insgesamt 500 Personen im Einsatz, vier Hubschrauber
absolvierten mehr als 2.000 Flüge, 1,5 Millionen Liter Löschwasser wurde verbraucht. St. Jakob im Defereggen
sitzt seit letztem Jahr auf Kosten von 130.000 Euro. „Gerade für kleinere Gemeinden ist das eine unzumutbare
Kostenbelastung, die im Gemeindebudget nicht unterzubringen ist“, weiß LR Tratter.
„Wir werden uns bemühen, auch für die noch offenen Rechnungen eine Lösung zu finden“, versichert
LHStv Anton Steixner. Ab sofort werden die Gemeinden jedenfalls nicht mehr belastet. Ist für die Bekämpfung
eines Waldbrandes Hubschrauberunterstützung notwendig, muss diese über die Landeswarnzentrale angefordert
werden. Spätestens acht Wochen nach dem Einsatz muss das Hubschrauberunternehmen bei der Gemeinde einen Antrag
auf Entschädigung einbringen. Die Gemeinde prüft die Richtigkeit und übermittelt die Rechnung über
die Bezirksforstinspektion an das Lebensministerium. „Die Gemeinde muss also keinen Euro mehr in die Hand nehmen“,
freuen sich Steixner und Tratter über diese positive Lösung. |