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2. Bundesgesundheitskonferenz |
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erstellt am
25. 05. 12
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Stöger präsentiert Gesundheitsziele für die nächsten 20 Jahre
Oberstes Ziel: Chancengleichheit in der Gesundheit fördern - Erhöhung der in
Gesundheit verbrachten Lebenszeit um zwei Jahre
Wien (sk) - Bei der 2. Bundesgesundheitskonferenz hat Gesundheitsminister Alois Stöger am 24.05. die
Rahmengesundheitsziele als Meilenstein bezeichnet. Der Minister hatte vor einem Jahr dazu eingeladen, an der Entwicklung
von Rahmengesundheitszielen mitzuwirken, an denen sich die Politik in den nächsten 20 Jahren orientieren soll.
"Das Ziel ist die Verbesserung der Gesundheit aller in Österreich lebenden Menschen unabhängig von
Bildungs- und Sozialstatus und das Anheben der Lebenserwartung in Gesundheit um zwei Jahre", erklärte
Stöger. Der Minister bedankte sich bei allen Beteiligten für ihre Mitwirkung. In den kommenden Monaten
wird ein verbindlicher Umsetzungsplan erstellt, an dem wiederum institutionenübergreifend zusammengearbeitet
wird.
Alle wichtigen Interessensgruppen und Partner - insgesamt 38 von der Sozialversicherung über Pensionistenvertreter,
bis hin zu NGOs - waren am Prozess beteiligt. "Gesundheit ist von vielen Faktoren abhängig. Wir haben
uns damit auseinandergesetzt, wie wir gesundheitsförderliche Rahmenbedingungen schaffen können",
sagte Stöger. Der Minister nannte als Beispiel etwa die Auswirkung der Straßengestaltung, Stichwort
Radwege, auf die Gesundheit. "Ein Thema ist mir ganz besonders wichtig: das Ernährungsverhalten und die
Ernährungschancen", betonte der Minister. Dabei gehe es um Fragen wie den Zugang zu gesundem Essen im
Alltag. "Da haben wir mit dem NAP.e und der Initiative Schulbuffet bereits viel erreicht", so Stöger.
"Man muss die Menschen mitnehmen, wenn man einen Veränderungsprozess in der Gesellschaft in Gang setzen
will." Daher waren auch alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich an den Gesundheitszielen zu
beteiligen. 4.300 Menschen sind dieser Einladung über eine Internetplattform gefolgt.
"Wir haben das Gesundheitssystem in der Krise weiterentwickelt und ausgebaut, während andere Länder
in Europa Rückbau betrieben haben. Nur ein solidarisches Gesundheitssystem ist in der Lage, gesundheitliche
Chancengleichheit aller Menschen zu schaffen", betonte Stöger. Die Gesundheitsziele seien ein weiterer
Schritt dazu.
Die zehn Gesundheitsziele im Überblick:
- Gesundheitsförderliche Lebens- und Arbeitsbedingungen
- Gesundheitliche Chancengerechtigkeit
- Stärkung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung
- Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen wie Luft, Wasser und Boden
- Stärkung der Gesundheit durch sozialen Zusammenhalt
- Gesundes Aufwachsen für Kinder und Jugendliche unterstützen
- Gesunde Ernährung für alle zugänglich machen
- Gesunde, sichere Bewegung im Alltag fördern
- Psychosoziale Gesundheit bei allen Bevölkerungsgruppen fördern
- Qualitativ hochstehende und effiziente Gesundheitsversorgung für alle sicherstellen.
Unter den Gästen der Abschlussveranstaltung, die unter dem Motto "Gesundheit in Österreich gemeinsam
weiterbringen" im Festsaal des Gesundheitsministeriums stattfand, waren neben den am Entwicklungsprozess Beteiligten
auch internationale Gäste wie der luxemburgische Gesundheitsminister Mars Di Bartolomeo und Agis Tsourus vom
WHO-Regionalbüro für Europa.
Di Bartolomeo erläuterte in seiner Rede die Bedeutung eines solidarischen Gesundheitssystems, welches Minister
Stöger und er auf europäischer Ebene immer wieder verteidigen. Die Vorgehensweise, mit der die Gesundheitsziele
in Österreich erarbeitet wurden, sei vorbildhaft.
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Rasinger: Stöger hatte schon vier Jahre Zeit zur Umsetzung des Regierungsübereinkommens
Gesundheitsminister soll Mortalitätsrate bei Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs, Demenz,
Diabetes und Suizid um 20 Prozent eindämmen
Wien (övp-pk) - Als zu allgemein und ohne konkrete Inhalte bezeichnet ÖVP- Gesundheitssprecher
Abg. Dr. Erwin Rasinger die Vorschläge, die Gesundheitsminister Stöger präsentiert hat. "Ich
möchte nicht von Verzögerung oder Stillstand sprechen, aber ich vermisse beim Gesundheitsminister ein
konkretes Abarbeiten der im Regierungsprogramm vorgesehenen Maßnahmen. Dafür hätte er schon vier
Jahre Zeit gehabt", so Rasinger.
Auch beim Vorhaben des Gesundheitsministers, dass es langfristig "zwei gesunde Lebensjahre mehr" geben
solle, fehle es an konkreten Maßnahmenvorschlägen. Dieses Ziel sei angesichts des medizinischen Fortschritts
zudem wenig ambitioniert, wenn man bedenke, dass auch die Lebenserwartung bis 2020 um zwei Jahre steigen werde.
"Es wird Zeit, dass sich der Gesundheitsminister an die im Koalitionsvertrag vereinbarten Punkte macht",
zitierte Rasinger aus dem Arbeitsprogramm zum Thema Gesundheitsförderung und Prävention:
- Erstellung nationaler Gesundheitsziele insbesondere für die Bereiche Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs, Demenz,
Diabetes, Übergewicht, Bewegung, Ernährung und psychische Gesundheit. - Orientierung an den Lebenswelten
und Zielgruppen (z.B. Schule, Lehre, Arbeitsplatz, Langzeitbetreuung, SeniorInnen, MigrantInnen, sozial benachteiligte
Gruppen) - Weiterentwicklung der nationalen Sucht- und Suizidpräventionsstrategie mit besonderem Augenmerk
auf die Gefährdung von Kindern und Jugendlichen - zielgruppenorientierte Schwerpunktsetzung zur Inanspruchnahme
der Gesundheitsvorsorgeuntersuchung - Weiterentwicklung und Ausbau der betrieblichen Gesundheitsförderung.
"Da gibt es für den Minister jede Menge zu tun, und wir unterstützen ihn auch gerne dabei",
betonte der ÖVP-Gesundheitssprecher. Die ÖVP fordert, dass binnen zehn Jahren bei Herzinfarkt, Schlaganfall,
Krebs, Demenz, Diabetes und bei Suiziden durch konkrete nationale Gesundheitspläne die Mortalitätsrate
um 20 Prozent gesenkt wird. "Prävention wirkt! Es gibt in Österreich zwei Mal so viel Suizidtote
wie Verkehrstote. Das ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass es im Bereich der Verkehrsprävention
seit Jahren gezielte Maßnahmen gibt - das vermisse ich bei den Suizidgefährdeten völlig. Hier hat
der Gesundheitsminister dringenden Handlungsbedarf." |
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Spadiut: Österreich braucht keine verordnete Stöger-Kur
Bei den Kindern und der Jugend muss begonnen werden!
Wien (bzö) - "Österreich braucht keine von Gesundheitsminister Stöger verordnete
Kur, sondern endlich Taten. Eine nachhaltige Änderung des Lebensstils erreicht man nicht durch Gesetze und
bei 60-, 70-jährigen Personen, sondern bei Kindern und Jugendlichen muss begonnen werden!", erklärt
BZÖ-Gesundheitssprecher Dr. Wolfgang Spadiut. Er erinnert, dass das BZÖ schon vor mehr als drei Jahren
im Rahmen einer Klausur verlangt hatte, dass statt der Reparatur-Medizin die Vorsorge gestärkt wird. "Drei
Jahre scheinen aber die durchschnittliche Inkubationszeit zu sein, bis bei Stöger etwas geschieht", so
Spadiut.
Die Regierungsparteien haben die vom BZÖ geforderte Einrichtung eines "Unterausschusses Kindergesundheit"
schon im letzten Jahr abgelehnt, erinnert Spadiut. Auch die vom BZÖ verlangte Aufnahme von Sport und Bewegung
in den "Nationalen Aktionsplan Ernährung" hatte Stöger nicht aufgegriffen. Deshalb sei zu befürchten,
dass "Stöger nur wieder Luftblasen ankündigt, ohne auch nur im Geringsten an die Umsetzung einer
Aktion zu denken", warnt Spadiut.
"Wer seit Jahrzehnten einen völlig falschen und ungesunden Lebensstil pflegt, wird sich auch durch Stöger
davon nicht abbringen lassen. Die Zielgruppe sind daher die Kinder und deren Eltern. Statt Fast-Food, Fernsehen
und Internet müssen die Kinder schon in Kindergärten und Schulen hin zu mehr Sport und gesunder Ernährung
gebracht werden. Im Sinne der Nachhaltigkeit muss daher schon im Kindergarten- und Volksschulalter gezielt über
gesunde Ernährung, Sport und Bewegung als fixen Bestandteil des Lebens diskutiert werden", verlangt der
BZÖ-Gesundheitssprecher.
Die Einrichtung eines "Unterausschusses Kindergesundheit" sei daher ein Gebot der Stunde und der "logische
erste Schritt, wenn Stöger nur endlich einen machen würde", so Spadiut. Unter dem Motto "Gesund
leben" sollten dann für Jugendliche die entsprechenden Schwerpunkte intensiviert werden. |
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