Schulische Sprachförderung wird verlängert   

erstellt am
25. 05. 12

Bundesregierung beschließt nach Evaluierung der bisherigen schulischen Sprachförderung durch die Universität Wien weitere Investitionen von 47,8 Millionen Euro bis 2014.
Wien (bmukk) - Seit dem Schuljahr 2006/07 wurde das System der Sprachförderkurse für außerordentliche SchülerInnen mit einer anderen Erstsprache als Deutsch kontinuierlich ausgebaut. Im laufenden Schuljahr stehen für die Kurse, die ab 8 SchülerInnen pro Gruppe auch schulstufen- und schulübergreifend angeboten werden und 11 Wochenstunden in eigenen Gruppen oder integrativ in Form von Teamteaching angeboten werden, jährlich rund 440 Planstellen zur Verfügung. Das entspricht ungefähr 9.500 Unterrichts-Wochenstunden oder 23,9 Millionen Euro an Budgetmitteln.

Sprachförderkurse stellen eine mittlerweile unverzichtbare Maßnahme zur Unterstützung von Schülerinnen und Schülern mit einer anderen Erstsprache als Deutsch dar. Diese haben sich in den letzten sechs Jahren als Instrument der Vermittlung und Festigung unterrichtssprachlicher Kompetenzen und der sozialen Integration in der Klasse äußerst bewährt. Dies belegen auch die Evaluierungsergebnisse des Bundesinstituts für Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung des österreichischen Schulwesens (BIFIE). Das Evaluierungskonzept gründete sich auf Befragungen von Landesschulinspektorinnen und -inspektoren, Schulleiterinnen und -leitern sowie von Lehrerinnen und Lehrern.

Aufbauend auf diese Evaluation wurde im Rahmen einer Untersuchung der Universität Wien, Institut für Germanistik, Zentrum für Sprachstandsdiagnostik der positive Effekt der Wirksamkeit der Sprachförderkurse auf Unterrichtsebene nachgewiesen. Nachdem diese Maßnahme mit zwei Jahren befristet ist und mit Ende des Schuljahres 2011/2012 ausläuft, soll sie um weitere zwei Jahre verlängert werden.

Die dafür notwendige Änderung des Paragraf 8e des SchOG soll am Mittwoch den Ministerrat passieren - damit kann das Parlament die budgetär vom BMUKK bis 2014 schon vorgesehenen Investitionen von insgesamt 47,8 Millionen Euro in die schulische Sprachförderung für die nächsten beiden Schuljahre beschließen und es kann gemäß den Empfehlungen der Universität Wien die Sprachförderung im bisherigen Umfang voll aufrecht erhalten bleiben.

Bildungsministerin Dr. Claudia Schmied erklärt dazu: "Mit der Verlängerung der Sprachförderkurse setzen wir einen weiteren Schritt zu mehr Chancengerechtigkeit. Diese sind dringend notwendig um Schülerinnen und Schülern mit einer anderen Erstsprache als Deutsch zu unterstützen. Dadurch lernen sie die Unterrichtssprache und wir unterstützen das Miteinander in den Klassen. Ich bedanke mich bei den Bildungssprechern der Koalitionsparteien Werner Amon und Elmar Mayer sowie bei Herrn Staatssekretär Sebastian Kurz für die Unterstützung meines Antrags und die gute Zusammenarbeit bei der Umsetzung dieser integrations- und bildungspolitisch wichtigen Maßnahme."

Staatssekretär Sebastian Kurz zeigt sich ebenfalls erfreut über diese rasche Einigung: "Früher investieren, statt später reparieren - das muss langfristig unser Ziel sein. Und die Verlängerung der Deutschförderung im Unterricht setzt genau da an. Deutschkenntnisse sind die Grundvoraussetzung, um dem Unterricht in unseren Schulen zu folgen. Wer nicht Deutsch kann, hat keine Chance. Daher bin ich froh, dass wir jenen Schülern, die unsere Sprache nicht sprechen, nun weiterhin entsprechende Deutschförderung geben können."
     
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