Bundesregierung beschließt nach Evaluierung der bisherigen schulischen Sprachförderung
durch die Universität Wien weitere Investitionen von 47,8 Millionen Euro bis 2014.
Wien (bmukk) - Seit dem Schuljahr 2006/07 wurde das System der Sprachförderkurse für außerordentliche
SchülerInnen mit einer anderen Erstsprache als Deutsch kontinuierlich ausgebaut. Im laufenden Schuljahr stehen
für die Kurse, die ab 8 SchülerInnen pro Gruppe auch schulstufen- und schulübergreifend angeboten
werden und 11 Wochenstunden in eigenen Gruppen oder integrativ in Form von Teamteaching angeboten werden, jährlich
rund 440 Planstellen zur Verfügung. Das entspricht ungefähr 9.500 Unterrichts-Wochenstunden oder 23,9
Millionen Euro an Budgetmitteln.
Sprachförderkurse stellen eine mittlerweile unverzichtbare Maßnahme zur Unterstützung von Schülerinnen
und Schülern mit einer anderen Erstsprache als Deutsch dar. Diese haben sich in den letzten sechs Jahren als
Instrument der Vermittlung und Festigung unterrichtssprachlicher Kompetenzen und der sozialen Integration in der
Klasse äußerst bewährt. Dies belegen auch die Evaluierungsergebnisse des Bundesinstituts für
Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung des österreichischen Schulwesens (BIFIE). Das Evaluierungskonzept
gründete sich auf Befragungen von Landesschulinspektorinnen und -inspektoren, Schulleiterinnen und -leitern
sowie von Lehrerinnen und Lehrern.
Aufbauend auf diese Evaluation wurde im Rahmen einer Untersuchung der Universität Wien, Institut für
Germanistik, Zentrum für Sprachstandsdiagnostik der positive Effekt der Wirksamkeit der Sprachförderkurse
auf Unterrichtsebene nachgewiesen. Nachdem diese Maßnahme mit zwei Jahren befristet ist und mit Ende des
Schuljahres 2011/2012 ausläuft, soll sie um weitere zwei Jahre verlängert werden.
Die dafür notwendige Änderung des Paragraf 8e des SchOG soll am Mittwoch den Ministerrat passieren -
damit kann das Parlament die budgetär vom BMUKK bis 2014 schon vorgesehenen Investitionen von insgesamt 47,8
Millionen Euro in die schulische Sprachförderung für die nächsten beiden Schuljahre beschließen
und es kann gemäß den Empfehlungen der Universität Wien die Sprachförderung im bisherigen
Umfang voll aufrecht erhalten bleiben.
Bildungsministerin Dr. Claudia Schmied erklärt dazu: "Mit der Verlängerung der Sprachförderkurse
setzen wir einen weiteren Schritt zu mehr Chancengerechtigkeit. Diese sind dringend notwendig um Schülerinnen
und Schülern mit einer anderen Erstsprache als Deutsch zu unterstützen. Dadurch lernen sie die Unterrichtssprache
und wir unterstützen das Miteinander in den Klassen. Ich bedanke mich bei den Bildungssprechern der Koalitionsparteien
Werner Amon und Elmar Mayer sowie bei Herrn Staatssekretär Sebastian Kurz für die Unterstützung
meines Antrags und die gute Zusammenarbeit bei der Umsetzung dieser integrations- und bildungspolitisch wichtigen
Maßnahme."
Staatssekretär Sebastian Kurz zeigt sich ebenfalls erfreut über diese rasche Einigung: "Früher
investieren, statt später reparieren - das muss langfristig unser Ziel sein. Und die Verlängerung der
Deutschförderung im Unterricht setzt genau da an. Deutschkenntnisse sind die Grundvoraussetzung, um dem Unterricht
in unseren Schulen zu folgen. Wer nicht Deutsch kann, hat keine Chance. Daher bin ich froh, dass wir jenen Schülern,
die unsere Sprache nicht sprechen, nun weiterhin entsprechende Deutschförderung geben können." |