Bilanz zur grenzüberschreitende Katastrophenübung Terrex
Innsbruck (lk) - „Tirol ist für eine Katastrophe wie ein Erdbeben gut vorbereitet. Die Krisenstäbe
auf Bezirks- und auf Landesebene wie auch die Einsatzorganisationen arbeiten hochprofessionell. Auch die grenzüberschreitende
Zusammenarbeit funktioniert.“ Diese erste Bilanz zogen LH Günther Platter und Sicherheitsreferent LHStv Anton
Steixner nach Ende der dreitägigen Erdbebenübung Terrex. In der Übungsannahme erschütterten
Erdbeben bis zu einer Stärke von 6,3 nach Richter den Raum Kufstein/Kiefersfelden und den Raum Reutte/Füssen.
Rund 2.000 Einsatzkräfte waren während der vergangenen Tage im Einsatz, um die angenommene Krise zu bewältigen.
„Wir alle nehmen aus der Übung wichtige Erkenntnisse mit“, analysieren Landesmilitärkommandant Herbert
Bauer, Herbert Walter vom Zivil- und Katastrophenschutz des Landes und Edelbert Kohler von der Sicherheitsdirektion
Tirol. Aufgrund verschiedener Computerprogramme kam es zu unterschiedlichen Lagedarstellungen. „Gerade im Ernstfall
ist es aber wichtig, dass alle die gleiche Information haben“, will Walter dieses Manko rasch beheben. Als „ausgezeichnet“
bezeichnet Militärkommandant Bauer die Zusammenarbeit zwischen den militärischen und den zivilen Kräften,
obwohl auch hier die unterschiedlichen Kommunikationssysteme das eine oder andere Problem bereiteten.
Im Rahmen der Terrex hat die TIWAG-Netz AG zur Überbrückung einer unterbrochenen 220 kV-Stromleitung
ihr Ersatzgestänge erstmals mit einem Black-Hawk-Hubschrauber aufgestellt. „Wir haben festgestellt, dass es
einen wesentlichen Unterschied macht, bei welcher Temperatur wir mit dem Hubschrauber arbeiten. Je kühler
es ist, desto besser und sicherer lässt sich das Gestänge aufstellen“, resümiert Übungsleiter
Paul Falch. Im Ernstfall werde man solche Arbeiten deshalb nach Möglichkeit in die frühen Morgenstunden
legen.
Durchaus zufrieden zeigen sich die Freiwilligenorganisationen mit dem Übungsverlauf. „Wir alle haben von der
Übung profitiert, auch wenn es eine Herausforderung war, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter der Woche
für eine Übung zu gewinnen“, sind auch die Blaulichtorganisationen vom Erfolg der Übung überzeugt.
Welchen Schwerpunkt die nächste Landeskatastrophenübung haben wird, steht noch nicht fest. Sicher ist
aber, dass die Terrex – verstärkt durch das tragische Erdbeben in Norditalien – den Wissensstand der Bevölkerung
über Erdbeben und die Sensibilität für das Thema wesentlich erhöht hat. |