Nächste Sanierungsetappe der TU Wien gestartet   

erstellt am
25. 05. 12

Österreichs größtes Plus-Energie-Bürogebäude entsteht am Getreidemarkt
Wien (tu/bmwf) - Mit der dringend notwendigen Generalsanierung des ehemaligen Chemiehochhauses und des Audimax startet der nächste Bauabschnitt am Getreidemarkt. Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) saniert im Auftrag der TU Wien. Damit bekommt die Universität gleichzeitig Österreichs größtes Plus-Energie-Bürogebäude mit der größten fassadenintegrierten Fotovoltaikanlage des Landes. TU-Rektorin Sabine Seidler, Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle und BIG Geschäftsführer Wolfgang Gleissner leiteten feierlich die nächste Sanierungsetappe ein.

Haus mit Zukunft
Das ehemalige Chemiehochhaus erfährt durch die Umbauarbeiten einen funktionellen Wandel. In Zukunft wird hier zum überwiegenden Teil Büroarbeit geleistet, in Hörsälen gelehrt und Seminarräumen gelernt. Durch Neuplanung der Struktur werden ohne Erweiterungen rund 1.400 m² Fläche gewonnen. Österreichs größtes Plus-Energie-Bürogebäude am Getreidemarkt in Wien hat die größte fassadenintegrierte Fotovoltaikanlage des Landes, bietet rund 800 Personen Platz und wird ein Höchstmaß an Energieeffizienz bringen. Anhand dieses Konzeptes wird im Rahmen des TU-Forschungsprojektes „Österreichs größtes Plus-Energie-Bürogebäude am Standort Getreidemarkt der TU Wien“ unter Leitung von Prof. Thomas Bednar und DI Helmut Schöberl nicht nur die technische, sondern auch wirtschaftliche Machbarkeit von Plus-Energie-Bürobauten gezeigt. Hauptziel des Projekts ist es, den Plus-Energie-Standard primärenergetisch und am Standort zu erreichen.

Dies inkludiert auch die Abdeckung des Stromverbrauchs der gesamten technischen Gebäudeausstattung, aller Bürogeräte, Server, Küchen, Beleuchtung und Stand-by-Verbräuche durch die Fotovoltaikanlage. Das Bauvorhaben wird von TU Wien, bm:wf und BIG finanziert und im Rahmen von „Haus der Zukunft Plus“* durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit), die FFG (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft), die KPC (Kommunalkredit Public Consulting) und den Magistrat der Stadt Wien (MA 20 – Energieplanung) gefördert.

Maschinenwesen: Getreidemarkt + Science Center am Arsenal
Nach Sanierung des "Hoftraktes" (Bauteil BD / Maschinenbau-Hochhaus) - neben dem historischen Kulissendepot von Gottfried Semper - und des Bauteiles BE (Gumpendorfer Straße 7) im Jahr 2011, wird nun für die Maschinenbaufakultät das ehemalige Chemiehochhaus zum Büro- und Lehrgebäude umfunktioniert. Die Großlabors der Fakultät werden an den neuen Standort „Science Center“ am Arsenal verlegt. Die Sanierung am Getreidemarkt passt vollinhaltlich in das Gesamtkonzept von TU Univercity 2015 und bringt nach Jahrzehnten Struktur in den Maschinenbau. Die Durchführung der Bauprojekte und die notwendigen Generalsanierungen am Getreidemarkt wurden durch die Generalsanierungsoffensive der österreichischen Bundesregierung ermöglicht.

Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle lobte „die weitblickende Entscheidung für eine energiesparende und somit ressourcenschonende Form der Sanierung“. „Damit geht die TU Wien erneut mit gutem Beispiel voran und leistet, wie auch andere Universitäten mit ihren aktuellen Bauvorhaben, einen wesentlichen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit“, so der Wissenschaftsminister. „Die Schaffung moderner Infrastruktur trägt maßgeblich zur Verbesserung der Studierqualität bei und schafft damit beste Voraussetzungen für die positive Weiterentwicklung der österreichischen Universitäten“, betont Töchterle. So wurden in jüngster Zeit allein in vier gerade fertiggestellte bzw. in Bau befindliche Projekte in Wien, Graz, Salzburg und Innsbruck ca. 900 Millionen Euro seitens des Bundes investiert.

Fakten
Bauherr/Eigentümer: BIG Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H.
Mieter: TU Wien
NutzerInnen: ca. 800 TU-MitarbeiterInnen und Studierende der Institute an der Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften
Generalplaner: ARGE der Architekten Hiesmayr – Gallister – Kratochwil
Bauzeit: Frühjahr 2012 – Ende 2013
Bauweise: Weiterentwicklung der Passivhausbauweise für Bürohochhäuser (Luftdichtheit, Nachtlüftung des Gebäudekerns, optimierte Wärme- und Feuchterückgewinnung), Optimierung des Stromverbrauchs für Gebäudetechnik und Nutzung (Kommunikation, Arbeitsplätze, etc.) zusammen mit Plus-Energie (gebäudeintegrierte Fotovoltaikanlage an der Fassade, Fotovoltaik am Dach); Stahlbetonskelettbauweise

Bruttogeschossfläche (BGF): 7.322 m² (nur Bürogeschosse)

Energiebedarf (analog Energieausweis aber mit tatsächlicher energieeffizienter Nutzung)

Heizwärmebedarf: 3,4 kWh/m²a
Kühlbedarf: 2,5 kWh/m³a
Beleuchtungsenergiebedarf: 5,6 kWh/m³a
Energiebedarf für Luftförderung: 1,0 kWh/m²a

Primärenergiebedarf (total): 82 kWh/m²a (nur Bürogeschosse – Gebäudebetrieb und Nutzung)
Netto-Primärenergiebedarf (nicht erneuerbar): <0 kWh/m²a (nur Bürogeschosse – Gebäudebetrieb und Nutzung und Fotovoltaik am Gebäude)
     
zurück