Touristischer Qualifizierungsverbund mit Blickrichtung Therme Lutzmannsburg
Eisenstadt (blms) - In den vergangenen Jahrzehnten wurde das touristische Angebot im Mittelburgenland
stark ausgebaut und optimiert. Der Sonnentherme in Lutzmannsburg-Frankenau kommt dabei als Leitbetrieb eine besondere
Bedeutung zu. Nun wird die Therme mit ihren über 200 MitarbeiterInnen mit einem Investitionsvolumen von mehr
als 22 Millionen Euro erweitert und modernisiert. Die Tourismusbetriebe der Region stehen nach der vorübergehenden
Schließung der Therme nun vor einer neuen Situation. Neun Unternehmen haben sich deshalb zusammengetan und
mit Unterstützung des Landes, des AMS, der Wirtschaftskammer und der Gewerkschaft-Vida sowie der WIBAG als
Eigentümervertreterin der Therme einen Qualifizierungsverbund gegründet, um die Zeit für Weiterbildungsmaßnahmen
zu nutzen und mit den Mitarbeitern nach der Wiedereröffnung der Therme neu durchstarten zu können.
„Im Tourismus und im Gastgewerbe sind die Humanressourcen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ein wesentliches
Kapital. Jene Unternehmen, die in unmittelbarer Nähe der Sonnentherme angesiedelt sind, sehen die Umbauphase
des Thermenressorts als Chance, um ihre Mitarbeiter zu schulen. Die Bildungskarenz soll für unsere Gäste
in der Region zu einer deutlichen Qualitätssteigerung im Service führen. Die Höherqualifizierung
bringt nicht nur den Arbeitskräften und den Betrieben etwas, sondern wird sich auch positiv auf das touristische
Angebot der gesamten Region auswirken. Das AMS Oberpullendorf hat mit dieser Initiative einmal mehr Kompetenz und
eine rasche Handlungsfähigkeit bewiesen“, so Soziallandesrat Dr. Peter Rezar.
Dazu Marc Beisteiner vom AMS Oberpullendorf: „Für die technische Pause in der Thermenregion Lutzmannsburg
hat das AMS die passenden Unterstützungsmaßnahmen. Flexibel können wir den Betrieben finanzielle
Unterstützung für ihre Schulungsprogramme anbieten: Bildungskarenz, die Schulung von Arbeitslosen und
die Qualifizierungsförderung für Beschäftigte runden die Möglichkeiten ab. Die Initiative Lutzmannsburg
ist ein Musterbeispiel für ein Maximum an Kooperation und Chancennutzung.“
Die betreuende Gewerkschaft Vida Burgenland hat sich massiv dafür eingesetzt, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
während der Thermenumbauphase in Lutzmannsburg eine Aus- und Weiterbildung zu ermöglichen. So kann verhindert
werden, dass Dienstverhältnisse unterbrochen werden müssen und dass es hohe Einkommensverluste gibt.
Außerdem werden Qualifizierungs- und Bildungsmaßnahmen ermöglicht. „Wir haben alle Beteiligten
darauf aufmerksam gemacht, dass es nicht nur wichtig ist, viel Geld in einen Standort zu investieren. Es ist genau
so wichtig, in die Beschäftigten zu investieren, denn ein Standort ist immer nur so gut, wie seine Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter“, betonte Erich Mauersics, Landesvorsitzender der zuständigen Gewerkschaft Vida im Burgenland.
Start für die Qualifizierungsmaßnahmen war eine Mystery Guest-Untersuchung, die das Entwicklungspotenzial
aufzeigen sollte. Als Schulungsschwerpunkte haben sich unter anderem die Themen EDV, internationale Kompetenz,
Housekeeping, Verkaufsförderung sowie Konfliktmanagement herauskristallisiert. Eine große Herausforderung
war die Organisation der rechtlichen Rahmenbedingungen und der Finanzierung der Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen.
„Wir wollen die Zeit sinnvoll nutzen! So, wie die Therme auf Hochglanz gebracht wird, wollen wir auch unsere Betriebe
weiter entwickeln und durch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen für mehr Qualität sorgen. Es ist uns
aber auch ein Anliegen, die Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden. Diese Initiative ist für alle Beteiligten
eine Win-Win-Situation, denn die Mitarbeiter, die Unternehmer und die Gäste profitieren davon“, so der Lutzmannsburger
Unternehmer und Obmann-Stellvertreter der Fachgruppe Hotellerie, Georg Derdak, abschließend. |