"Terrex 2012" – Seit 2007 780.000 Übungstage abgeleistet - Bereits 750 Bewerbungen
für Pilotprojekt "Freiwilligenmiliz"
Kufstein (bmlvs) - Die Miliz des Österreichischen Bundesheeres soll künftig vermehrt üben
und auch verstärkt zu Einsätzen im Inland herangezogen werden. Das sagte Verteidigungsminister Norbert
Darabos am 24.05. in Kufstein am Rande der Katastrophenschutzübung Terrex 2012. "Mein Ziel sind jährliche
geschlossene Übungen. Nur eine übende Miliz ist lebendig und einsatzbereit", sagte Darabos. Das
von ihm initiierte Pilotprojekt "Freiwilligenmiliz" sei dafür ein erster Schritt, so der Minister.
Im Rahmen des Pilotprojektes werden zwei Miliz-Pionierkompanien - angesiedelt in Niederösterreich und Salzburg
- aufgestellt, deren Angehörige zwei bis drei Wochen pro Jahr üben und für Einsätze im Inland
zur Verfügung stehen. Im Gegenzug erhalten sie eine jährlich Prämie von 5.000 Euro. "In den
ersten drei Monaten haben sich bereits 750 Interessenten gemeldet. Ich bin zuversichtlich, dass wir ausreichend
Freiwillige finden", sagte Darabos. Ab November 2012 werden die ersten Formierungsübungen stattfinden.
Ab 2013 stehen beide Kompanien für Einsätze bereit. "Gerade in zwei Bundesländer, die in den
vergangenen Jahren unter Naturkatastrophen zu leiden hatten ein wertvoller Beitrag", so Darabos.
In den vergangenen Jahren habe man für die Miliz wichtige Verbesserungen erreicht, sie gestärkt und modernisiert,
so Darabos. Durch das Aussetzen der Übungen habe sich die Miliz bei seinem Amtsantritt in einem "Dornröschenschlaf"
befunden. "Wir haben die Miliz aus diesem unsäglichen Dämmerzustand geholt und sie wieder dorthin
gebracht, wo sie hin gehört: ins Feld, in den Einsatz", so der Minister. Seit 2007 führen die Verbände
und Einheiten der Miliz wieder regelmäßig Waffenübungen im Zweijahres-Rhythmus durch. In den vergangenen
fünf Jahren wurden insgesamt über 40.000 Milizangehörige zu Übungen einberufen. Dabei haben
diese 780.000 Übungstage abgeleistet.
Milizbeauftragter Hufler: "Dass die Miliz integraler Bestandteil des Bundesheeres ist, ist unbestritten. Ohne
Miliz könnte das Heer seine Aufträge nicht erfüllen."
Auch wurde für die Miliz moderne Ausrüstung beschafft. 60 Prozent der Milizverbände sind beispielsweise
bereits mit dem neuen Kampfanzug 03 ausgerüstet. Bis Ende 2012 wird vollständig umgerüstet sein.
Sämtliche für die präsenten Kräfte angeschafften Ausrüstungsgüter stehen der Miliz
für Übungen und im Einsatz zur Verfügung. Um die Vereinbarkeit von Milizdienst und Beruf zu erleichtern,
wurde das "Netzwerk Miliz" aus Interessensvertretern, Experten und
Arbeitgebervertretern geschaffen.
Bei der trinationalen Katastrophenhilfeübung Terrex 2012 proben über 2.500 Soldaten aus Österreich,
Deutschland und der Schweiz für den Ernstfall. Das Österreichische Bundesheer ist mit 800 Frauen und
Männer vertreten - davon 600 Milizsoldaten. |