Wien (mqw) - Der MQ Eingang beim Volkstheater hat sich in den letzten Monaten in die mittlerweile fünfte
Themenpassage im MuseumsQuartier Wien verwandelt und bietet den BesucherInnen "Außerirdisches".
Das MuseumsQuartier ist auf Grund der beiden großen Neubauten, Leopold Museum und mumok, seit jeher von einer
starken Steinsymbolik geprägt. "Dem MQ wurde zudem bereits bei der Grundsteinlegung im Jahr 1999 als
Intervention des Künstlers Ecke Bonk ein großer Meteorit aus der Sammlung des benachbarten Naturhistorischen
Museums gewidmet. In der neu gestalteten Meteoritenpassage, genau in der Sichtachse zum Naturhistorischen Museum,
haben wir jetzt einen prominenten Platz für diesen Meteoriten gefunden", so MuseumsQuartier Direktor
Dr. Christian Strasser.
Nach einem jetzt von Ecke Bonk aktualisierten Konzept wurde der tonnengewölbte Durchgang mit einem Erdmineral
(Goldocker) ausgemalt und zusätzlich beleuchtet. Der Meteorit wurde in eine Rundvitrine in die Wand eingelassen.
Auf der Abdeckung der Meteoritenvitrine befindet sich ein Zeichenring des alphanumerischen Systems. Der Schriftzug
"Born in Stars We live on Earth as Poets" ist ein Zitat von William Blake aus dem Revolutionsjahr 1789.
Ergänzt wird die Installation durch eine große, an der Wand montierte Scheibe, die eine spiralförmige
Entwicklung des Periodensystems der Elemente zeigt.
"Waren die Meteoriten zunächst reines Phänomen am Himmel, ohne Begrifflichkeit, so sind sie heute
Himmelsboten, die uns - nach Aussage von Wissenschaftlern - etwas über die Vergangenheit und die Zukunft unseres
Universums erzählen können. Seltene Exemplare unter den kleinen Wanderern (griech: mikroplaneteii) werden
sogar als intergalaktischer Shuttledienst von Urkeimen (bakterion) des Lebens angesehen. Das Periodensystem der
Elemente ist das hochkonzentrierte Ergebnis unseres kulturellen Bemühens, Materie in ihrem innersten Aufbau
zu verstehen und in einem Modell zu fassen. Vergleichbar ist die Ökonomie dieses Modells nur noch mit unserer
alphanumerischen Schrift, dem ABC selbst", so Ecke Bonk.
Meteoriten sind das älteste Material, das auf der Erde zu finden ist. "Sie sind Zeitzeugen von der Entstehung
unseres Sonnensystems und der Erde, unserer kosmischen Heimat. Die Untersuchung der chemischen Zusammensetzung
der Meteoriten hat gezeigt, dass fast alle chemischen Elemente - auch die, aus denen wir Menschen aufgebaut sind
- im Inneren von Sternen gebildet wurden. In diesem Sinn sind wir alle Sternenstaub", so Univ.-Prof. Dr. Christian
Köberl, Generaldirektor Naturhistorisches Museum.
Die Themenpassagen des MQ, die auf Initiative des quartier21 entwickelt wurden, sind strukturiert wie ein komplettes
Museum: Es gibt einen prominenten Ort, eine thematische Widmung, Kuratoren, Ausstellungen und Besucher. Im Unterschied
zu herkömmlichen Museen können die Passagen von den BesucherInnen zu jeder Tageszeit besichtigt werden.
Neben TONSPUR_passage, KABINETT comic passage, STREET ART PASSAGE VIENNA und Typopassage ist die Meteoritenpassage
das insgesamt fünfte dieser Mikromuseen im öffentlichen Raum des MuseumsQuartier. Das Grundkonzept und
die Themen der Passagen wurden von Vitus Weh entwickelt. |