Wien (öwm) - Der massive Kälteeinbruch in der Nacht vom 17. auf den 18. Mai 2012 mit Temperaturen
von bis zu -5°C hat in Österreichs Weinbaugebieten stärkere Frostschäden als bisher angenommen
verursacht. Josef Pleil, Präsident des Österreichischen Weinbauverbandes, spricht von ca. 6.000 ha,
die besonders in Niederösterreich betroffen sind. Dabei sind ca. 2.000 ha der Weingärten teilweise geschädigt,
bei 4.000 ha muss jedoch von einem Totalausfall ausgegangen werden. Hauptgebiet der Frostschäden ist das Pulkautal
im nördlichen Weinviertel, das, wie auch die Region in angrenzenden Südmähren, von einem Kaltluftstrahl
getroffen wurde. Damit trifft dieser Kälteeinbruch eines der größten Grüner Veltliner-Anbaugebiete
Österreichs.
Auch in vielen anderen Weinbaugebieten Niederösterreichs, Wien, dem Burgenland und der Steiermark kam es zu
Schäden an den jungen grünen Trieben. Diese sind jedoch weniger großflächig als im Pulkautal
und besonders abhängig von der jeweiligen Lage des Weingartens.
„Derzeit gehen wir von einer geringeren Weinerntemenge von ca. 30 – 50 Mio. Liter aus“, erklärt Pleil. „Die
Folgeschäden werden auch noch im nächsten Jahr zu spüren sein. Erschwerend kommt hinzu, dass große
Frostschäden in Österreichs Rebschulen zu einem Engpass bei den Rebsetzlingen führen werden.“ |