Uni Graz macht mit Fachdidaktik europaweit Schule
Graz (universität) - Die gesellschaftlichen Herausforderungen für die LehrerInnenausbildung
mit wissenschaftlichem Hintergrund werden immer größer, habilitierte FachdidaktikerInnen hingegen sind
rar gesät. Die Karl-Franzens-Universität will nun diese Lücke schließen und mit einem Forum
Anreize zur Habilitation schaffen. Die Uni Graz soll mit dieser Plattform zum Zentrum fachdidaktischer NachwuchsforscherInnen
im deutschsprachigen Raum werden.
„Es fehlt der wissenschaftliche Nachwuchs im Bereich der Fachdidaktik“, konstatiert Ao.Univ.-Prof. Dr. Martin Polaschek,
Vizerektor für Studium und Lehre der Uni Graz. Aufgrund der enormen gesellschaftlichen Veränderungen
in den Schulen, vor denen die LehrerInnen stehen, klafft diese Schere jedoch zunehmend auseinander. Die Karl-Franzens-Universität
will mit einem eigenen Habilitationsforum für FachdidakterInnen sowohl die wissenschaftliche Basis als auch
die PädagogInnenausbildung stärken.
Der Ausbau dieser Kompetenzen und eine qualitativ hochwertige LehrerInnenausbildung stellen zugleich auch einen
Schwerpunkt der Uni Graz in den kommenden Jahren dar. „Denn die Universität verfügt am Standort über
ein hohes Maß an Expertise zur Ausbildung pädagogischer Berufe“, unterstreicht Rektorin Univ.-Prof.
Dr. Christa Neuper.
Die Plattform für habilitierende FachdidakterInnen soll im kommenden Jahr an der Uni Graz eingerichtet und
eine zentrale Anlaufstelle für junge Fachdidaktik-WissenschafterInnen über den Standort hinaus werden.
„Wir wollen alle Interessierten aus ganz Österreich einladen, die Uni Graz als Drehscheibe zum Austausch und
zur Vernetzung zu nutzen“, beschreibt Polaschek die Pläne. Das Habilitationsforum will den engagierten JungforscherInnen
ein qualitätsvolles akademisches Umfeld bieten, wissenschaftliche Netzwerke sowie MentorInnen-Programme zur
Verfügung stellen, um eine Habilitation zu begünstigen und damit qualifizierte BewerberInnen für
Professuren auszubilden.
„Wir können damit die Forschung aufwerten und aufrüsten“, so Polaschek. Abhängig von den Verhandlungen
mit dem Wissenschaftsministerium, mit dem in den kommenden Monaten die Leistungsvereinbarung und damit die künftige
Finanzierung der Uni Graz verhandelt wird, sind vorerst etwa zehn Qualifizierungsstellen für den Nachwuchs
um ein bis zwei Professuren herum geplant. |