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Nach dem Ministerrat / EU-Hauptausschuss |
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erstellt am
21. 05. 12
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Spindelegger:
Ja zu Wirtschaftswachstum, Nein zu Schuldenwachstum
Forschungsquote langfristig auf sechs Prozent steigern; Gute Gespräche in Tunesien
und Marokko; Hilfsangebot an Italien
Wien (övp-pd) - "Ja zu Wirtschaftswachstum, Nein zu Schuldenwachstum", stellt Vizekanzler
und Außenminister Michael Spindelegger am 21.05. nach dem Ministerrat Österreichs Position in der Debatte
rund um den EU-Fiskalpakt klar. "Fiskalpakt und Schuldenbremse dürfen nicht in Frage gestellt werden,
denn am Sparen führt kein Weg vorbei", so Spindelegger, der hinzufügt: "Natürlich braucht
es auch Wachstumsimpulse. Aber auf Kosten neuer Schulden wird es das mit der ÖVP nicht geben. Auch Eurobonds
halte ich in der derzeitigen Situation nicht für ein geeignetes Mittel. Was aber am Tisch liegt, ist mein
Vorschlag eines Wachstumsfonds – gespeist aus bestehenden Mitteln des EU-Strukturfonds." Dazu gibt es auch
schon positive Rückmeldungen aus anderen EU-Staaten. Insgesamt wird Österreich eine aktive Rolle in der
Diskussion um den Fiskalpaket einnehmen, insbesondere beim morgigen informellen Rat in Brüssel. "Einfach
Abzuwarten war auch in Krisenzeiten nie eine gute Strategie", ist der Vizekanzler überzeugt.
Entscheidend für Wachstum in Österreich ist auch der Forschungs- und Technologiebericht, der heute im
Ministerrat vorgestellt wurde. "Wir sehen Steigerungen gegenüber dem Vorjahr um 4,2 Prozent auf 8,61
Milliarden Euro Ausgaben. 2012 wird sich die öffentliche Hand mit 3,38 Milliarden Euro beteiligen. Das sind
7,5 Prozent mehr als 2011", so Spindelegger, und weiter: "Wir haben eine Aufwärtsentwicklung, sind
aber noch nicht am Ziel von drei Prozent Forschungsquote angelangt. Langfristig will ich eine Verdoppelung und
ich glaube das muss und wird auch möglich sein."
Abschließend geht der Außenminister auf seine Besuche in Tunesien und Marokko sowie die Erdbebensituation
in Italien ein. So wird man die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit beiden nordafrikanischen Staaten intensivieren.
"Der Arabische Frühling hat in Tunesien demokratiepolitisch zu wünschenswerten Entwicklungen geführt.
Und auch Marokko sehe ich auf einem sehr guten Weg. Dennoch habe ich nicht gezögert, unsere Sorgen bei Fragen
der Menschrechte und der Gleichbehandlung von Frauen und Männern klar zum Ausdruck zu bringen", so der
Außenminister, der zudem auf die künftig intensivere Zusammenarbeit bei der Rückführung straffällig
gewordener Marokkaner verweist. Der Außenminister abschließend zu Italien: "Das Erdbeben hat leider
Opfer gefordert und auch immensen Sachschaden angerichtet. Derzeit gibt es zwar keinen Bedarf, aber unser Angebot
an Italien steht: Österreich ist jederzeit bereit, seinen Nachbarn Hilfe zu leisten." |
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Cap: Europa braucht stärkeren Fokus auf Wachstum und Beschäftigung
Ergänzung des Fiskalpakts um Wachstumspaket als Zukunftskonzept
Wien (sk) - Einen stärkeren Fokus auf Wachstum und Beschäftigung in Europa fordert SPÖ-Klubobmann
Josef Cap im Vorfeld der Beratungen im EU-Hauptausschuss, der am 21.05. zur Vorbereitung des EU-Gipfels am 23.05.
tagt. "Wir brauchen einen ausgewogenen Mix an Sparmaßnahmen und Wachstumsimpulsen", betonte Cap
gegenüber dem SPÖ-Pressedienst und verwies auf das positive Beispiel Österreich. Die Ergänzung
des Fiskalpaktes um Maßnahmen für mehr Wachstum stelle keinen Widerspruch zum Sparkurs in Europas Schuldenländern
dar. Der Weg aus der Krise werde nur durch Wachstum und Sparen gelingen. "Ich halte das für das einzig
zukunftsträchtige Konzept - wenn andere meinen, dass diese Rezepte von vorgestern sind, dann haben sie den
Ernst der Lage nicht erkannt", so der SPÖ-Klubobmann, der darauf verwies, dass eine ausschließliche
Fokussierung auf gleichzeitiges Sparen und staatliche Ausgabenkürzungen in den Ländern der Europäischen
Union wachstumshemmend sei.
"Ich gehe davon aus, dass der Fiskalpakt durch zusätzliche umfangreiche Maßnahmen für Wachstum
und Beschäftigung ergänzt wird. Nur so kommt Europa aus der Krise", führte Cap weiter aus.
Erste Ergebnisse erwarte er sich bereits vom morgigen EU-Gipfel. "Jedenfalls werden wir den Fiskalpakt einer
ausführlichen Behandlung und Diskussion im Parlament unterziehen", so Cap abschließend. |
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Bucher: Kein weiteres Geld mehr nach Griechenland!
Griechenland ist nicht sanierbar - Weg für Drachme frei machen
Wien (bzö) - "Auch der neuerliche informelle Gipfel der EU-Regierungschefs wird für
Griechenland keine Lösung, keine Rettung bringen, solange man dem Land nicht den Weg zu einer eigenen Währung,
der Drachme frei macht", erklärte BZÖ-Bündnis- und Klubobmann Abg. Josef Bucher in einer gemeinsamen
Pressekonferenz mit seinem Stellvertreter Herbert Scheibner. "Griechenland ist nicht sanierbar", so Bucher,
deshalb müsse auch Kanzler Faymann im Sinne aller Steuerzahler die Reißleine ziehen.
"Es gibt auch keinen Ausweg für die Eurozone außer einer eigenen Währung für die Griechen",
erklärte Bucher und erinnerte, dass er schon vor fast zweieinhalb Jahren davor gewarnt hatte. Nun sei es aber
höchste Zeit für einen Zahlungsstopp - "kein weiteres Geld mehr nach Griechenland!", so Bucher.
Sollte aber doch noch Geld fließen, dann sei es ein Gebot der Stunde, dass Bundeskanzler Faymann und Finanzministerin
Fekter Sicherheiten verlangen, wie es die Finnen schon getan haben. |
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Kogler fordert klare Regierungslinie vor EU-Sondergipfel
Grüne verlangen EU-Enquete im Hauptausschuss mit Juncker, van Rompuy, Schäuble
und Moscovici
Wien (grüne) - Werner Kogler, stv. Bundessprecher der Grünen, fordert Bundeskanzler Werner
Faymann vor dem EU-Hauptausschuss im Nationalrat auf, "endlich eine gemeinsame Position der Bundesregierung
für den EU-Sondergipfel vorzulegen." Der EU-Hauptausschuss dient zur Vorbereitung des informellen Sondergipfels
der Regierungschefs am 23.05. "Faymann muss klarstellen, dass Finanzministerin Fekter hier nicht die österreichische
Linie vertritt, und der Kanzler muss sich für eine europäische Investitionsoffensive einsetzen. Es braucht
zumindest eine Eigenkapitalaufstockung für die Europäische Investitionsbank. Und das innovative Instrumentarium
der Projektbonds darf nicht länger von der Finanzministerin diskreditiert werden", stellt Kogler klar.
"Faymann muss beim Sondergipfel für die österreichische Linie deutliche Worte finden, denn Fekter
stellt sich im ECOFIN gegen alles, was vernünftig ist. Auch bei der Finanztransaktionssteuer müssen endlich
glaubwürdige Schritte in Richtung Umsetzung gemacht werden", fordert Kogler.
Die Grünen werden heute eine sogenannte EU-Enquete im Hauptausschuss vorschlagen, die noch vor dem Europäischen
Rat, Ende Juni, stattfinden soll. "Diese Enquete muss Antworten auf die anstehenden Herausforderungen in Europa
finden und die neuen politischen Voraussetzungen vor allem in Frankreich aber auch in Griechenland einbeziehen.
Daher ist es wichtig, dass auch der Chef der Eurogruppe Jean-Claude Juncker, EU-Ratspräsident Herman van Rompuy
und die Finanzminister Deutschlands und Frankreichs dabei sind. Darauf sollen sich heute alle Fraktionen im EU-Hauptausschuss
einigen", sagt Kogler. |
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