Internationale Zusammenarbeit
Mehrländer-Innenministertreffen in Vaduz - Polizeikooperationsvertrag unterzeichnet
Wien (bmi) - "Für Temposünder brechen harte Zeiten an. Der heute unterzeichnete Polizeikooperationsvertrag
ist die erste solide Rechtsgrundlage zwischen Liechtenstein, der Schweiz und Österreich zur grenzüberschreitenden
Einhebung von Verkehrsstrafen", sagte Innenministerin Mag.a Johanna Mikl-Leitner beim Mehrländer-Innenministertreffen
am 04.06. in Vaduz. Sie traf dabei mit ihren Amtskolleginnen und -kollegen aus Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein
zusammen. Dabei wurde von den Innenministern von Liechtenstein, der Schweiz und Österreich auch ein Polizeikooperationsvertrag
unterschrieben.
"Unsere Behörden haben nun wechselseitig die Möglichkeit, Fahrzeughalterdaten bei Verkehrsdelikten
elektronisch über die zentralen Zulassungsregister abzurufen", erklärte die Innenministerin. "So
wird künftig etwa auch ausländischen Temposündern der Strafzettel nachgeschickt. Die Zeit des straffreien
Rasens ist somit vorbei." Sollten sich Verkehrssünder weigern, die Strafe zu begleichen, unterstützen
sich die Behörden von Liechtenstein, der Schweiz und Österreich wechselseitig bei der Strafvollstreckung.
Durch den Polizeikooperationsvertrag wird die Zusammenarbeit auch bei der Vorbeugung und Bekämpfung der Kriminalität
- im Besonderen des Drogenhandels, des Menschenhandels, der Korruption und des Terrorismus - künftig noch
enger.
Beim Mehrländer-Innenministertreffen wurden weitere Schwerpunkte für eine intensivere Zusammenarbeit
besprochen. "Wir wollen noch enger im Bereich Cybersecurity zusammenarbeiten. Von österreichischer Seite
sind wir gerne bereit, unser erarbeitetes Know-how zu teilen und Erfahrungen auszutauschen. Die Ergebnisse werden
wir dann in die nationale Cyber-Strategie einarbeiten", sagte Mikl-Leitner. "Nicht nur gegen die Kriminalität
im klassischen Sinne brauchen wir internationale Partnerschaften. Auch die Kriminalität im Cyber Space macht
natürlich nicht an nationalen Grenzen Halt und erfordert grenzübergreifende Zusammenarbeit."
Die Innenminister diskutierten auch die Zukunft der Schengen-Zusammenarbeit sowie die anhaltende illegale Migration
über die griechisch-türkische Außengrenze. "Das heutige Arbeitstreffen war eine gute Gelegenheit,
uns im Vorfeld des EU-Innenministerrats am Donnerstag dieser Woche über europäische Schlüsselthemen
auszutauschen und abzustimmen", sagte Mikl-Leitner.
Das Arbeitstreffen der Innenminister von Österreich, Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein findet in
der Regel einmal jährlich statt. Nach dem Rotationsprinzip wird das nächste Arbeitstreffen 2013 von Deutschland
ausgerichtet. |