Außenminister berät mit EU-Kommissarin Georgieva Hilfe für syrische Bevölkerung
Wien (bmeia) - „Menschlichkeit, Unabhängigkeit und Neutralität müssen oberste Prinzipien
der humanitären Hilfe bleiben“, betonte Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger am 31.05.
im Gespräch mit der EU-Kommissarin für Humanitäre Hilfe, Kristalina Georgieva. „Ich bin der Kommissarin
sehr dankbar, dass sie diese Botschaft dem UN-Sondervermittler Kofi Annan für die laufenden Verhandlungen
in Damaskus mitgegeben hat“, so Spindelegger weiter. Die Internationale Gemeinschaft setzt sich seit Beginn der
Krise in Syrien für die Schaffung von Korridoren für humanitäre Hilfe ein, allerdings konnten diese
bislang noch nicht errichtet werden. Die Zahl an Übergriffen auf Mitarbeiter von Hilfsorganisationen in Syrien
sind besorgniserregend hoch.
EU-Kommissarin Georgieva machte auch auf die dramatische Verschlechterung der Lage in anderen Regionen aufmerksam.
So leiden im Jemen schon jetzt eine Million Kinder an Unterernährung. Die Europäische Kommission stellte
bisher fünf Millionen Euro für die sich abzeichnende Hungerkrise bereit. Auch die Situation in der Sahelzone
und insbesondere in Mali erfordert verstärkte Aufmerksamkeit. EU-Kommissarin Georgieva warnte vor einer humanitären
Katastrophe aufgrund von Ernteausfällen, von der mehr als 15 Millionen Menschen betroffen sein könnten.
Fünf Staaten der Region haben bereits den Notstand ausgerufen und um internationale Hilfe gebeten.
„Hilfe rasch zu den betroffenen Menschen in der Region zu bringen ist im Moment die höchste Priorität“,
betonte Spindelegger. Österreich hat 1,5 Millionen Euro für den Sahelgürtel bereitgestellt. Die
österreichische Unterstützung wird über bewährte Organisationen wie das Internationale Roten
Kreuz, Licht für die Welt und Hope 87 geleistet. Die Europäische Kommission konnte 123 Millionen Euro
für die Sahelzone mobilisieren. „Insgesamt kann humanitäre Hilfe nur einen kleinen Baustein darstellen
– mittelfristig muss es darum gehen Nahrungsmittelsicherheit zu erreichen und damit auch einen Beitrag für
den Frieden in der gesamten Region zu leisten“, so Spindelegger abschließend. |