LR Berger zu statistischen Daten über Wintersaison: Langfristige Trends wichtig   

erstellt am
01. 06. 12

Bozen (lpa) - Ein starker Endspurt hat der Wintersaison doch noch ein Ankunfts-Plus und nur ein schwaches Minus bei den Übernachtungen gebracht. "Ich bin froh, dass die negativen Zwischenergebnisse noch ausgeglichen werden konnten", erklärt der für den Tourismus zuständige Landesrat Berger.

Die Erkenntnis, fährt Landesrat Hans Berger fort, bleibe aber, "dass wir uns um neue Märkte bemühen müssen, um Länder, in denen Kaufkraft und Reiselust wachsen - wobei wir natürlich nicht die einzigen sind, die dies erkannt haben, wir stehen vielmehr in einem harten Wettbewerb."

Die heute (31. Mai) vom Landesinstitut für Statistik ASTAT veröffentlichten vorläufigen Daten zur Wintersaison 2011/12 seien trotz der schlechten Zwischenergebnisse im Jänner mit dem minimalen Rückgang von 0,1 Prozent bei den Übernachtungen überraschend gut, betont der Landesrat. "Anfang Februar hatten die Prognosen noch anders ausgesehen, mit einem stabilen Ergebnis konnten wir damals eigentlich gar nicht mehr rechnen", sagt Berger. Zudem seien die Ergebnisse in dieser Form statistisch zwar positiv, ließen aber keine Rückschlüsse auf die Rentabilität der Tourismusbetriebe zu. Viel zu viele Betriebe versuchten den Wettbewerb über den Preis zu gewinnen, weiß der Landesrat.

Es sei wichtig, diese Daten genau unter die Lupe zu nehmen, führt Berger weiter aus, was zähle, seien aber "die langfristigen Trends, aus denen wir auch nachhaltig erfolgreiche Strategien ableiten können." Eine dieser Strategien, die man bereits seit einigen Jahren verfolge, ist laut Berger etwa die Diversifizierung der Herkunftsmärkte: "Es geht darum, neue Märkte zu erobern und wir werden unsere Anstrengungen in diese Richtung noch weiter verstärken", erklärt der Tourismuslandesrat.

Sich breiter aufzustellen sei auch ein Rezept, um die Folgen der Krise in vielen europäischen Ländern abzufedern. "Leider untermauern die Daten, dass sich die Krise vor allem negativ auf das Buchungsverhalten der Italiener ausgewirkt hat", analysiert Landesrat Berger und verweist auf ein Minus von rund 390.000 Übernachtungen italienischer Gäste, was einem Minus von 9,1 Prozent entspricht. Dieses Minus konnte durch den positiven Trend bei Gästen aus Deutschland (mit einem Plus von etwa 280.000 Übernachtungen) und der Schweiz (plus circa 60.000 Übernachtungen), und auch bei Gästen aus anderen Herkunftsmärkten (plus circa 47.000 Übernachtungen) ausgeglichen werden. Dies zeige, wie wichtig es ist, auf möglichst vielen Säulen zu bauen und werde noch deutlicher, wenn man sich die unterschiedlichen Ergebnisse auf Tourismusverbandsebene vor Augen führe.

Ziel sei jedenfalls, Südtirols Auftritt in jenen europäischen Ländern noch zu stärken, in denen Einkommen und Reisefreudigkeit nach wie vor wachsen. "Die Südtirol Marketing Gesellschaft SMG", hebt Berger abschließend hervor, "geht diesen Weg bereits mit einigem Erfolg, nun gilt es, ihn auf allen Ebenen – bis zu den einzelnen Betrieben - konsequent mitzugehen, indem man sich den kulturellen, sprachlichen und sonstigen Herausforderungen der neuen Märkte stellt und die notwendigen Kompetenzen aufbaut und schärft."
     
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