Alpenregionen vereinbaren eine gemeinsame Strategie zu dessen Begrenzung – LR Tilg für Tirol
bei Abschlussveranstaltung von „iMonitraf“
Innsbruck (lk) - Die Alpenregionen Rhône-Alpes, Tirol, Südtirol, Aostatal, Friaul Julisch
Venetien, Piemont, Tessin und Zentralschweiz haben am 31.05. bei der Abschlussveranstaltung von „iMonitraf“ in
Lyon eine gemeinsame Strategie gegen den Schwerverkehr verabschiedet.
Die Alpenregionen setzen mit diesem Bekenntnis zur abgestimmten Umsetzung von Maßnahmen zur Verlagerung des
Straßengüterverkehrs ein klares Signal an ihre nationalen Regierungen und die Europäische Union
in Brüssel, betont LR Dr. Bernhard Tilg, der heute das Land Tirol in seiner Funktion als Verkehrs- und Gesundheitslandesrat
in dieser Abschlusskonferenz in Lyon vertreten hat.
Bündel an kurz- und mittelfristigen Maßnahmen:
Nach einem intensiven Abstimmungsprozess haben sich die Projektparnter auf ein Bündel von Maßnahmen
geeinigt, das die Regionen kurzfristig bis 2020 bzw. mittelfristig bis 2030 umsetzen wollen. Während die kurzfristigen
Maßnahmen die Einhaltung der Umweltziele in den Regionen bis 2020 sicherstellen sollen, verfolgen die mittelfristigen
Maßnahmen die nachhaltige Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene. Das Maßnahmenbündel
der kurzfristigen Maßnahmen umfasst Fahrverbote für schadstoffreiche Lastkraftwagen, Nachtfahrverbote
sowie auch sektorale Fahrverbote.
Die Alpenregionen sind sich einig, dass die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene nur durch die Einführung
eines Steuerungsmechanismus möglich sein wird, der eine Fahrtenobergrenze beinhalten muss, stellt LR Dr. Tilg
fest.
Die Unterzeichnung der Resolution stellt auch insofern eine Meilenstein, da sich die Regionen dazu bekennen, künftig
ihr Vorgehen aufeinander abzustimmen, um dadurch ungewollte Verkehrsverlagerungen zu vermeiden.
„iMonitraf“ Ziele sind realisierbar
LR Dr. Tilg ist überzeugt, dass die heute vereinbarten Ziel erreichbar sind. Die infrastrukturellen Voraussetzungen
werden mit dem Bau des Brenner Basistunnels und der Zulaufstrecken geschaffen, es bedarf aber entsprechender Begleitmaßnahmen,
um eine Verlagerung auch tatsächlich zu erreichen. Die Alpentransitbörse ist aus meiner Sicht der erfolgversprechendste
Ansatz, betont LR Dr. Tilg, da dieses Steuerungsinstrument eine nachhaltige Verlagerung sicherstellt. Jedes Transportvolumen,
das dieses Limit überschreitet, muss auf die Bahn ausweichen.
Ich bin überzeugt, dass die Regionen mit ihrer Unterschrift unter diese Resolution einen bedeutenden Schritt
für eine aktive Verlagerungspolitik gesetzt haben, stellt LR. Dr. Tilg abschließend fest.
Kurzfristige und mittelfristige Maßnahmen gefordert
Mit einem Verbot der schmutzigsten LKW und einer Reduktion der Nachtfahrten sollen Lärm und Abgase entlang
der Transitrouten kurzfristig reduziert werden.
Mittelfristig soll der CO2-Ausstoß in den Alpenregionen um 20 Prozent gesenkt werden. „Das wollen wir durch
ein Durchfahrtslimit für die einzelnen Strecken erreichen. Für den Brenner stelle ich mir eine Obergrenze
von einer Million Fahrten vor. Das wurde auch in unserer Forderung so formuliert. Das wäre die Hälfte
von unserem jetzigen Höchststand“, sagt LR Tilg.
Für die Schweiz soll diese Grenze 650 000 Fahrten betragen, auf der Tauernautobahn 1,46 Millionen Fahrten,
in den französischen Tunnels Montblanc und Mont Cenis 1,3 Millionen. |