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Die 60. Europäischen Wochen Passau |
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"An die schöne blaue Donau" von 29. Juni bis 29. Juli 2012 – 60jähriges Jubiläum,
neuer Intendant Linz (lk) - Zu ihrem 60. Jubiläum stehen die Europäischen Wochen Passau, 1952 von amerikanischen Offizieren gegründet, unter neuer Leitung: Peter Baumgardt führt seit Januar 2012 das renommierte Mehrspartenfestival. Die künstlerischen Stationen Peter Baumgardts waren unter anderem die Oberspielleitung am Gärtnerplatztheater München, Intendanz an den Städtischen Bühnen Augsburg, Intendanz des Kulturprogramms im Deutschen Pavillon der Expo 2000, Leitung der Kulturhauptstadtbewerbung Görlitz 2011 und Intendanz am TheaterInKempten. Thema, Motto und Slogan Die programmatische Neuausrichtung im 60. Jahr ist eine dreifache: Erstmals haben die Europäischen Wochen Passau ein übergreifendes, mehrjähriges Generalthema. "Donaukultur" steht nun im Fokus, die das Festival in ihrer Farbig- und Vielseitigkeit erfahrbar machen möchte. Die Europäischen Wochen Passau sollen zu einem Schaufenster der Kulturräume werden, die entlang des großen Stromes, einer europäischen Achse, liegen: Alljährlich brechen viele Zehntausend Gäste von Passau aus mit Kreuzfahrtschiffen auf zu fernen Donau-Ufern - auf eine solche Reise möchten die Festspiele künftig auch ihre Besucher mitnehmen. Damit wird das Grundanliegen der Festspiele, die europäische Völkerverständigung, mit neuer Akzentuierung weiter gefestigt. Der Slogan der Europäischen Wochen lautet dementsprechend künftig "Welten treffen, Menschen entdecken" - Begegnungen in jeder Hinsicht sollen im Zentrum der Festwochen stehen. Im Jahr 2012 liegt der programmatische Fokus des Donauthemas auf der ehemaligen Donaumonarchie: "An die schöne blaue Donau" lautet das Motto, damit im Jubiläumsjahr auch die Fest- und Feierfreude des Wiener Walzers aufgreifend. Zahlen, Daten, Fakten Die Europäischen Wochen Passau präsentieren im Jahr 2012 weit über 60 Konzerte, Theaterveranstaltungen, Lesungen, Ausstellungen und Kinderprogramme und bleiben damit ein Mehrspartenfestival. Neu ist: Die meisten Programmpunkte entstehen eigens für die Festspiele - so gewinnt das Festival auch überregional an Kontur. Die neue Festspielleitung hält daran fest, dass die Europäischen Wochen ein Dreiländerfestival sind: Auch heuer gibt es Veranstaltungen in Oberösterreich und Südböhmen. Aus Anlass des Jubiläums haben der tschechische Ministerpräsident Petr Necas, der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer sowie der oberösterreichische Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer gemeinsam die Schirmherrschaft übernommen. Die Veranstaltungen finden 2012 in über 20 Städten und Gemeinden und an mehr als 30 Spielorten statt. Orchestra in Residence Erstmals präsentieren die Europäischen Wochen mit dem Wiener Concert-Verein ein "Orchestra in Residence". Das Orchester aus den Reihen der Wiener Symphoniker studiert vor Ort sieben Konzerte (!) ein, ist in öffentlichen Proben hautnah zu erleben und quasi ein "Orchester zum Anfassen". Die sieben Konzerte werden von Altmeistern wie Heinrich Schiff oder Jungstars wie Thomas Rösner dirigiert. Renommierte Solisten wie Benjamin Schmid und Stella Doufexis sind für das Programm verpflichtet worden, das Schlüsselwerke der Musikentwicklung im Kulturraum der Donaumonarchie aus den vergangenen zweihundert Jahren unter verschiedenen thematischen Schlaglichtern beleuchtet. Die Konzerte tragen allesamt programmatische Titel wie "Alles Walzer, oder was?!" (der Wiener Walzer in seinen Facetten), "Im Atem der Zeit" (Ernst Krenek im Fokus), "Musik vom Rand" (Klassik und Kroatien) usw. Die Reihen Das Festival ist in verschiedene Reihen gegliedert: Die Reihe "Credo" etwa präsentiert Messkompositionen aus vier Jahrhunderten, die Reihe "Im Profil" wirft Schlaglichter auf wichtige Komponisten und Künstler, "piano nobile" rückt herausragende Pianisten und Klavierduos ins Rampenlicht. Wolfgang Rihm Er feiert in 2012 genau wie die Europäischen Wochen seinen 60. Geburtstag: Wolfgang Rihm. Die Festspiele ehren den deutschen Großmeister der gegenwärtigen deutschen, sogenannten E-Musik mit einer Reihe von Festkonzerten. Zu den Künstlern, die im Rahmen dieser Portraitkonzerte eingeladen wurden, zählen unter anderem Christoph Prégardien, Moritz Eggert, Siegfried Mauser, Thomas E. Bauer und der RIAS-Kammerchor. Mykola Lysenko Zu den Entdeckungen aus dem Donauraum, die das Festival in diesem Jahr ermöglicht, gehört der Komponist Mykola Lysenko (1842-1912). Der Begründer der ukrainischen Klassik ist vor einhundert Jahren gestorben. Nach seinem Musikstudium am Leipziger Konservatorium errichtete der Komponist in seiner Heimat das nationale Musikleben - er gründete das Musik- Konservatorium in Kiew, schuf Nationalopern, sammelte ukrainisches Volksliedgut. Bei den Europäischen Wochen steht er an zwei Abenden im Fokus: Der Bassbariton Pavlo Hunka stellt Lysenkos Liederzyklus "Dichterliebe" dem gleichnamigen Werk Robert Schumanns gegenüber (10. Juli). Das renommierte Quartetto di Cremona studiert eigens für die Europäischen Wochen Lysenkos dreisätziges Streichquartett in d-Moll ein (11. Juli). Donaumonarchie und weiter… Der programmatische Schwerpunkt liegt bei den Europäischen Wochen 2012 auf dem Kulturraum der Donaumonarchie. Es sind zahlreiche Künstler aus Wien bzw. Österreich eingeladen, sich mit spezifischen Aspekten ihres Heimaterbes auseinanderzusetzen, dazu natürlich auch Künstler aus Budapest bzw. Ungarn und anderen Teilen des ehemaligen Österreich- Ungarns. Doch der Blick reicht weiter in die Kulturräume entlang der Donau hinein: So präsentiert etwa das Klavierduo Genova&Dimitrov den bulgarischen Nationalkomponisten Pancho Vladigerov, zum seinem 100. Todestag wird der ukrainische Nationalkomponist Mykola Lysenko in zwei Portraitkonzerten vorgestellt. Uraufführungen und Auftragskompositionen Die Europäischen Wochen haben Komponisten aus verschiedensten ästhetischen Hintergründen einen Kompositionsauftrag erteilt. So schreibt der amerikanische Jazzkomponist Uri Caine, den die Süddeutsche Zeitung zum "Bach des Jazz" erkor, ein Doppelkonzert für Bassetthorn und Gambe, das am 1. Juli durch den Wiener Concert-Verein uraufgeführt wird. Das Konzert kontrastiert im Gesamtprogramm der Europäischen Wochen mit den verschiedenen Annäherungen klassischer Musiker an den Jazz, die ebenfalls programmatisch thematisiert werden, unter anderem durch die Einladung des Beni Schmid Jazz Trios oder durch den Fokus auf Ernst Krenek, den das Programm "Im Atem der Zeit" wirft. Ein weiterer Kompositionsauftrag ist an Alfred Huber erteilt worden. Der österreichische Komponist aus der Schule Herbert Willys erschafft für die Europäischen Wochen ein symphonisches Werk mit Vokalsolisten und Chor unter dem Titel "Vychod - Licht zeigen an den Tag", das die Reise eines imaginären Wanderers entlang der Donau durch Räume und Zeiten widerspiegelt. Die zwölf Sätze werden gleichzeitig zu einer Erkundung der menschlichen Emotionen. Die Texte stammen von dem Berliner Dichter Gernot Wolfram. Mit Hubers Komposition werden die Festspiele am 29. Juni eröffnet. Schließlich schreibt Moritz Eggert ein Werk für zwei Klaviere, das als Reverenz an Wolfgang Rihm gedacht ist und mit einer besonderen Spielweise überrascht - die zwei Pianisten sitzen sich an den Flügeln Rücken an Rücken gegenüber: Ihre linken Hände spielen auf einer, ihre rechten Händen auf der anderen Tastatur (21. Juli). FEST für alle Eine Premiere: Das Festival eröffnet mit einem kostenfreien "FEST für alle" auf dem Gelände der Hacklberg Brauerei (29. Juni). Ab 18 Uhr finden auf dem gesamten historischen Brauereigelände artistische Schmankerl und musikalische Köstlichkeiten statt - dabei entsenden einige Donauländer nationaltypische Programmpunkte. Die Anreise zum Festgelände erfolgt - dem Festspielmotto getreu - per Donauschiff. Videokunst Das Mehrspartenfestival wird erstmals um den Bereich "Videokunst" erweitert. Bei mehreren Videokunstausstellungen (Kurator: Héctor Solari) zeigen junge Künstler aus Ost und West ihre Visionen von ästhetischen Topoi des Donauraumes. Verschiedene Konzerte werden mit Hilfe von Videoprojektionen sinnlich erweitert. Die Stars Zahlreiche Stars und Prominente gastieren bei den Europäischen Wochen. Neben den zahlreichen bereits erwähnten Topkünstlern aus der Klassik freut sich die Festivalleitung vor allem auf die Gastspiele von Klaus Maria Brandauer (12. Juli) und Nina Hagen (26. Juli). |
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Informationen: http://www.ew-passau.de | ||
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