LH Hans Niessl: "Wir lassen keinen Jugendlichen zurück"
Eisenstadt (blms) - Mit der Gründung des Vereins „Koordinationsstelle für Bildungs- und
Berufsorientierung“ wurde am 30.05. im Burgenland eine wirkungsvolle Plattform geschaffen, um bestehende Angebote
im Bereich der Bildungs- und Berufsorientierung optimal zu vernetzen. Die Jugendförderungsinitiative wurde
gemeinsam mit den Sozialpartnern installiert, um die Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen. „Die passende schulische
Ausbildung und der nahtlose Übergang in eine den Fähigkeiten und Neigungen gut entsprechende Berufslaufbahn
sind wichtige gesamtgesellschaftliche Anliegen. Wir wollen möglichst jedem Jugendlichen eine angemessene Berufs-
oder Weiterbildungsperspektive geben. Die Jugend ist unser Kapital“, so LH Hans Niessl bei der heutigen Vereinsgründung.
Aktive Beschäftigungspolitik hat höchste Priorität
„Unsere Jugend ist unser Kapital für die Zukunft – wir müssen jetzt auf Qualifizierung schauen
und niemand darf im Bildungs- und Qualifizierungssystem auf der Strecke bleiben“, betont Landeshauptmann Hans Niessl
bei der Vorstellung des neuen Vereins „Koordinierungsstelle für Bildungs- und Berufsorientierung“. Deshalb
müsse eine aktive Beschäftigungspolitik für Jugendliche höchste Priorität haben.
„Wir lassen keinen Jugendlichen zurück“
Im Vorfeld des heute gegründeten Vereins „Koordinationsstelle für Bildungs- und Berufsorientierung“
fand bereits eine Reihe von Arbeitsgesprächen statt, bei denen auch in diesem Bereich tätige Institutionen
wie Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer und etwa Industriellenvereinigung einbezogen wurden. Bei diesen Beratungen
lag der Focus insbesondere auf der Übergangsphase der Jugendlichen von der Schule ins Berufsleben. „Gerade
in diesem wichtigen Lebensabschnitt zeigt sich, dass Jugendliche nicht immer gut darauf vorbereitet sind und vielfach
das große Angebot der verschiedenen Institutionen nicht oder nicht ausreichend kennen, in diesem Falle können
sie daher keine optimale Entscheidung bezüglich ihrer Berufslaufbahn treffen“, weist Landeshauptmann Hans
Niessl auf die Wichtigkeit einer umfassenden Berufsorientierung und -beratung. „Wir lassen keinen Jugendlichen
zurück“, so LH Niessl. Er will gemeinsam mit dem künftigen Vereinsobmann Arbeiterkammer-Präsident
Alfred Schreiner mit dem neuen Angebot einen Schutzschirm gegen Jugendarbeitslosigkeit aufspannen. „Berufsorientierung
sollte möglichst früh und auf allen Ebenen ansetzen, das heißt von der Schule bis zum Elternhaus“,
betont AK-Präsident Alfred Schreiner. Die Berufswahl sei die Grundlage für die nächsten 45 Arbeitsjahre.
Ziel müsse es daher sein, dass junge Menschen einen Beruf wählen, der ihnen Spaß macht und den
sie mit Überzeugung ausfüllen. „Das vielfältige Angebot an Orientierungshilfen soll nicht zusätzliche
Verwirrung stiften, sondern muss einander ergänzen und so die optimale Entscheidungsgrundlage für junge
Menschen bilden“, ist AK-Präsident Schreiner überzeugt und bringt es so auf den Punkt: „Heutzutage muss
man sich schon orientieren, wo man sich orientieren kann.“
Verein „Koordinationsstelle für Bildungs- und Berufsorientierung“ – Schulen als Partner
Im Burgenland gibt es eine Vielzahl an Institutionen, die sich dem Thema Bildungs- und Berufsorientierung (BBO)
widmen, allerdings sind diese Institutionen nicht gut miteinander vernetzt und viele dieser Angebote sind Jugendlichen,
Eltern, aber auch LehrerInnen nicht bekannt. Der neue Verein bündelt und koordiniert die Angebote, weiters
geht es um Vernetzung und abgestimmte Vorgangsweisen, um ein optimales Ergebnis sicherzustellen. Eine große
Rolle dabei werden die Schulen spielen. PädagogInnen sollen hinsichtlich Berufsorientierung geschult werden
und SchülerInnen beratend zur Seite stehen. „Es geht darum, dass die Schüler oft nicht wissen, was sie
brauchen, um den einen oder anderen Beruf auszuüben. Nun wird den LehrerInnen dieses Know-How zur Verfügung
gestellt, damit kein Jugendlicher auf seinem Weg zurückgelassen wird“, zeigt sich der Amtsführende Landesschulratspräsident
Dr. Gerhard Resch mit dem neuen Projekt und dem aktiven Herantragen der Beratungs- und Betreuungsleistungen an
die Jugendlichen sehr zufrieden. Zum Einsatz werden auch mobile Bildungs- und BerufsberaterInnen kommen, weiters
wird eine Internetplattform eingerichtet. Das Projekt erstreckt sich über eine Laufzeit von zwei Jahren –
die Projektkosten belaufen sich auf rund 790.000 €. |