Österreich soll wettbewerbsfähigere Identität bekommen    

erstellt am
11. 06. 12

Mitterlehner, Bures, Waldner und Ostermayer stellten gemeinsam mit Simon Anholt Ziele und Prozess des "Competitive Identity"-Prozesses des Nation Branding vor
Wien (bmwfj) - Der britische Politikberater Simon Anholt hat am 11.06. in Wien gemeinsam mit Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, Infrastrukturministerin Doris Bures sowie den Staatssekretären Wolfgang Waldner und Josef Ostermayer den Prozess der "Competitive Identity" - also einer wettbewerbsfähigen Identität für Österreich - vorgestellt und gestartet. Anholt wurde dazu von der Bundesregierung im Rahmen des Nation Branding beauftragt. Das Projekt wird vom Wirtschaftsministerium finanziert und logistisch unterstützt. "Es geht um eine wettbewerbsfähige Identität für Österreich, die im Inland und Ausland für unser Land steht. Etwas Unverwechselbares im positiven Sinn, das alle Menschen vor Augen haben, wenn sie im Handel, im Tourismus oder bei anderen Gelegenheiten Kontakte mit Österreichern haben. Das bedingt einen gesellschaftlichen Weiterbildungsprozess, den wir mit dem Politikberater Simon Anholt anstoßen und systematisch weiterführen wollen", sagte Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner.

Infrastrukturministerin Doris Bures betonte: "Nach außen hilft die Marke ein Land vorteilhaft zu positionieren; nach innen hilft die Marke bei der Identitätsbildung. Österreich steht für Geschichte, Kunst, Kultur, für eine intakte Umwelt. Dieses Image ist ja durchaus positiv, aber es beschreibt eben nur einen Teil der österreichischen Realität. Viele unserer Qualitäten bleiben damit unterbelichtet – vor allem unsere Qualitäten als Innovationsland und Technologiestandort. Zuverlässigkeit, Präzision, Innovation, Solidität – und nicht zuletzt sozialer Frieden und politische Stabilität kennzeichnen unser Land. Als Wirtschafts- und Technologiestandort stehen wir im globalen Wettbewerb. Daher ist es wichtig, diese Qualitäten zu unterstreichen. Die "Marke Österreich" soll auch helfen, unseren Unternehmen die Türen zu neuen Märkten zu öffnen, und dazu beitragen, dass noch mehr hoch qualifizierte Menschen den Weg in unser Land finden."

"Dem Außenministerium kommt eine Schlüsselrolle in der Wahrnehmung und Prägung des Österreich-Bildes im Ausland zu", sagte Staatssekretär Wolfgang Waldner bei der Veranstaltung. "Der Nation Branding-Prozess soll den Kern der österreichischen Identität herausarbeiten und die Stärken und Schwächen in den einzelnen Bereichen identifizieren, um eine umfassende Grundlage der Darstellung des modernen Österreichs im Ausland zu entwickeln."

Josef Ostermayer, Staatssekretär im Bundeskanzleramt betonte: "Das Projekt 'Nation Branding' wird Österreich zu einem unverwechselbaren modernen nationalen Design führen und unser Land international stärken. Wenn wir von der 'Marke Österreich' reden, dann müssen wir jedoch auch Internet mitdenken. Die Positionierung und Verbreitung der 'Marke Österreich' im Netz wird einer der entscheidenden Faktoren sein, um deren Erfolg zu gewährleisten. Die erste Projektetappe dazu – unter Federführung des Bundeskanzleramtes - läuft gerade und wird im Frühherbst 2012 finalisiert."

Gute Ausgangsposition für Österreich
Der Politikberater Simon Anholt skizzierte bei der Veranstaltung die wesentlichen Herausforderungen und Strategien für den "Competitive Identity"-Prozess. "Auf Basis einer ausführlichen Standortbestimmung geht es darum zu klären, wofür Österreich in der Welt steht, wo es hin will und wie es das erreicht", so Anholt, der weltweit bereits 52 derartige Projekte umgesetzt hat. Die Ausgangslage in Österreich sei gut. "Bei weltweiten Befragungen zum internationalen Image schneidet Österreich weit besser ab als es seiner Größe entsprechen würde", betonte Anholt unter Verweis auf den "Roper-GfK Nation Brand Index ", der die Wahrnehmung von 50 Ländern durch rund 20.000 Befragte gemessen hat. Dort nahm Österreich zuletzt den guten 13. Rang ein. Um diese gute Position zu sichern und auszubauen sowie um beispielsweise außerhalb Europas stärker wahrgenommen zu werden, seien auf allen Ebenen Profilschärfungen notwendig, wie Anholt in seinem auf Englisch gehaltenen Vortrag sagte. "Englisch ist die Sprache der Globalisierung, es ist das Betriebssystem der Welt, in der wir leben", so Anholt.
     
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