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EU-Innenministerrat in Luxemburg |
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erstellt am
08. 06. 12
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Mikl-Leitner:
Schengen-System wird deutlich gestärkt
Neues Evaluierungssystem - abgestufte Maßnahmen gegen säumige Staaten - autonome
Entscheidung über Grenzkontrollen bei Bedrohung der Sicherheit
Wien (bmi) - "Das Schengen-System wird deutlich gestärkt und für künftige Herausforderungen
fit gemacht. Ich unterstütze das vom dänischen EU-Vorsitz nach intensiven Verhandlungen vorgelegte Paket,
in dem alle unsere Anliegen berücksichtigt werden", sagte Innenministerin Mag.a Johanna Mikl-Leitner,
am 07.06. beim EU-Innenministerrat in Luxemburg. "Wir richten ein neues, professionelles Evaluierungssystem
für die Einhaltung der Schengen-Regeln ein und können künftig ganz konkrete Maßnahmen setzen,
wenn sich ein Land nicht daran hält." Besonders wichtig sei auch, "dass Österreich weiter selbst
befristete Grenzkontrollen einführen kann, wenn unsere eigene Sicherheit gefährdet ist", so Mikl-Leitner.
Ein Pool ausgewiesener Expertinnen und Experten soll künftig die Einhaltung der Schengen-Regeln überwachen.
Dafür werden angekündigte und unangekündigte Evaluierungsbesuche in den Mitgliedstaaten durchgeführt
und Berichte mit konkreten Empfehlungen erstellt. "Werden diese nicht umgesetzt, kommen Europäische Grenzschutzteams
zum Einsatz, und wir werden säumigen EU-Ländern bei der Erarbeitung strategischer Pläne für
ein gezieltes Personal- und Ausstattungskonzept unter die Arme greifen." Als letztes Mittel ist zudem eine
abgestimmte Wiedereinführ-ung von befristeten Grenzkontrollen vorgesehen, wenn die Sicherheit mehrerer Schengen-Staaten
gefährdet ist.
"Geht es allerdings primär um unsere eigene Sicherheit, können wir auch künftig autonom über
die Einführung von Grenzkontrollen entscheiden, wie das etwa bei der Fußball-Europameisterschaft 2008
oder bei anderen großen Veranstaltungen in Österreich der Fall war", erläuterte die Innenministerin.
"Das ist ein großer Erfolg für Österreich und die mit uns verbündeten Staaten, denn genau
diese Möglichkeit wollte die EU-Kommission zu Beginn der Verhandlungen im Herbst 2011 abschaffen", so
Mikl-Leitner.
Seit Herbst 2011 führten die EU-Innenminister intensive Diskussionen über Maß-nahmen zur Stärkung
des Schengen-Systems. Österreich hat sich dabei eng mit dem dänischen EU-Vorsitz, like minded-Staaten
wie Deutschland, Frankreich oder den Niederlanden sowie den mitteleuropäischen Partnern aus dem Forum Salzburg
abgestimmt. "Gemeinsam ist man stärker, und gemeinsam haben wir erreicht, dass die Reisefreiheit und
die Sicherheit in der EU auch künftig gewährleistet sein werden", sagte die Innenministerin. |
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Swoboda warnt vor möglichen Konsequenzen
Straßburg (hannes swoboda) - Der Vorsitzender der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen
Parlament, Hannes Swoboda, warnte vor den möglichen Konsequenzen dieser Entscheidung und sagte: „Nach dem
zu schließen, was ich von einigen Innenministern höre, ist es ziemlich offensichtlich, dass die europäischen
Regierungen die Freiheit haben wollen, die Schengen-Regeln nach Gutdünken auszusetzen und die Reisefreiheit
der Bürger in ihrer heutigen Form rückgängig zu machen. Das ist mehr als nur ein rechtliches Geplänkel
zwischen den nationalen Regierungen und den EU-Institutionen. Es geht um die Verteidigung einer elementaren Freiheit
für die EU-Bürger. Die Europäischen Sozialdemokraten werden das Europaparlament mit starkem Nachdruck
auffordern, diese Frage dem Europäischen Gerichtshof vorzulegen. Unserer Ansicht nach ist dieser Beschluss
eine Verletzung der Verträge. Darüber hinaus werden wir den Vorschlag des Präsidenten des Europäischen
Parlaments Martin Schulz unterstützen, den Rat nächste Woche zu einer Dringlichkeitsdebatte zu dieser
Frage vor das Plenum des Parlaments in Straßburg einzuladen.“ |
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Bucher: Alle 33 Minuten ein Wohnungseinbruch
Aufklärungsrate 9,5 Prozent
Wien (bzö) - Laut dem offiziellen Bericht "INNEN.SICHER. FÜR SICHERHEIT. FÜR
ÖSTERREICH. 2012" des Innenministeriums wurde im Jahr 2010 alle 33 Minuten in Österreich in eine
Wohnung oder ein Haus eingebrochen. 71 Prozent der ermittelten Tatverdächtigen sind Ausländer. Die Aufklärungsrate
bei Wohnungs- und Hauseinbrüchen liegt bei durchschnittlich 9,5 Prozent, das bedeutet: 90.5 Prozent der Einbrüche
bleiben unaufgeklärt: Wenn man jedwede Form des Einbruchsdiebstahls - also beispielsweise auch Autoeinbrüche
- einberechnet, kommt man 2010 auf 60.557 Einbruchsdiebstähle, das wäre sogar alle 8,6 Minuten ein Einbruch,
bei einer Aufklärungsrate von 11,6 Prozent, also 88,4 Prozent unaufgeklärte Delikte. BZÖ-Chef Klubobmann
Josef Bucher: "Nur jeder zehnte Wohnungseinbruch wird aufgeklärt, Kriminaltouristen haben in Österreich
leichtes Spiel. Das BZÖ fordert mehr Polizisten, die zeitweise und unangekündigte Wiedereinführung
von Grenzkontrollen an den Ost- und Südgrenzen Österreichs, genauso wie verstärkte Schwerpunktkontrollen
im Hinterland. Außerdem muss es eine noch stärkere Information der Österreicherinnen und Österreicher
über die Möglichkeiten seine eigenen vier Wände zu schützen geben. Je stärker Österreich
kontrolliert, desto eher werden die Kriminaltouristen einen großen Bogen um Österreich machen. Tausende
Österreicher werden jährlich Opfer von Einbrüchen. Ein Gefühl der Unsicherheit bleibt den Opfern
ein leben lang. Der Staat hat die Aufgabe den Bürgern Sicherheit zu geben, das fordern wir als BZÖ von
der Regierung ein. Das Innenministerium hat zwar bereits reagiert, die Anstrengungen müssen jedoch vergrößert
werden ."
Die Einbruchsdiebstahlszahlen in Wohnungen und Einfamilienhäuser aus dem Jahr 2010: So konnten lediglich 1.784
Tatverdächtige wegen Einbrüchen in Wohnungen und bewohnte Einfamilienhäuser ermittelt werden, obwohl
14.646 Fälle angezeigt wurden. Unter dem Gesichtspunkt "Kriminalitätstourismus" erschreckt,
dass von den 1784 ermittelten Tatverdächtigen stolze 71% bzw. 1270 Personen keine Inländern waren (19%
aus Serbien; jeweils 7% aus Mazedonien/ Rumänien/ Polen; 5% Ungarn; 26% aus anderen Nationen). Ebenso erschreckend
sind die Aufklärungsquoten: Nur 7,3% der Wohnungseinbrüche und 11,7% der Einbrüche in bewohnte Einfamilienhäuser
konnten aufgeklärt werden. Rechnet man die Zahl der Einbrüche in unbewohnte Häuser dazu, lag die
Zahl der Anzeigen im Jahr 2010 bei 15.747. (Fast unverändert im Jahr 2011: 15.616) Viel höher liegt die
Zahl, wenn man beispielsweise noch die Einbrüche in Büro- oder Geschäftsräume - im Jahr 2010
wurden 9018 Fälle angezeigt -, Einbrüche in Gaststätten und Beherbergungsbetriebe - im Jahr 2010
wurden 4.448 Fälle angezeigt - oder die 17.385 Anzeigen wegen Einbrüchen in Kraftfahrzeuge hinzurechnet
. Nachdem die Wohnungs-/Hauseinbruchszahlen im Jahr 2010 gegenüber 2009 gesunken sind, sind die nun wieder
stagnierenden Einbruchszahlen alarmierend. Die Aufklärungsquoten sprechen eine eigene Sprache! |
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Lunacek: EU-InnenministerInnen legen Axt an Reisefreiheit in Europa
Grüne: Ausschaltung des EU-Parlaments in Schengen-Fragen ist demokratiepolitischer
Sündenfall
Wien (grüne) - "Die EU-InnenministerInnen haben heute kläglich darin versagt, Schengen
vor populistischem Missbrauch zu schützen. Wer Wahlkampf mit der Wiedereinführung von Grenzkontrollen
machen will, wie in jüngster Vergangenheit passiert, kann das auch weiterhin tun. Anstatt Schengen besser
vor populistischen Alleingängen zu schützen, haben die Mitgliedsstaaten - inklusive der österreichischen
Innenminsiterin Johanna Mikl-Leitner - einen sogenannten Notfallmechanismus beschlossen, mit dem Länder, die
ihre Außengrenzen nicht ausreichend kontrollieren, faktisch aus Schengen ausgeschlossen werden. Das ist der
Anfang vom Ende für Schengen und die Reisefreiheit in Europa", kritisiert Ulrike Lunacek, Europasprecherin
der Grünen die Ergebnisse des InnenministerInnen-Treffens in Luxemburg.
Lunacek: "Mit diesem Beschluss legen die EU-InnenministerInnen die Axt an die Reisefreiheit, eine der größten
Errungenschaften der Europäischen Union. Die Möglichkeiten zur Einführung von Grenzkontrollen im
Schengenraum wurden erweitert, ohne entscheidende Mitsprache der Kommission. Jeder Mitgliedsstaat könnte so
faktisch im Alleingang entscheiden, ob er seine Grenzen dichtmacht. Das widerspricht absolut der Idee von Schengen,
die vom Ansatz her übernational konzipiert ist und daher auch die Entscheidungen auf EU-Ebene mit Mitwirkung
der EU-Kommission und des EU-Parlaments getroffen werden sollten."
Im Gegensatz dazu soll das Europaparlament durch einen Gesetzestrick in Zukunft von der Mitentscheidung bei wichtigen
Teilen des Schengenpakets ausgeschlossen sein.
Lunacek zu diesem demokratiepolitischen Sündenfall: "Diese Entscheidung der EU-InnenministerInnen, das
Europäische Parlament bei zentralen Entscheidungen zum Schengenabkommen in Zukunft nicht mehr einzubeziehen,
ist eine skandalöse Missachtung der einzig demokratisch gewählten Institution der EU und damit der europäischen
Demokratie insgesamt. Das Parlament wird diesen Rückfall in die Nationalisierung der Politik mit allen ihm
zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen. Wir Grünen fordern, dass das Parlament Klage beim Europäischen
Gerichtshof gegen diesen Anschlag auf die Demokratie einreicht. Die dänische Ratspräsidentschaft muss
schon nächste Woche dem Parlament in Straßburg Rede und Antwort stehen." |
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LH Niessl begrüßt Vorstoß von Innenministerin Johanna
Mikl-Leitner
Das Burgenland ist Sicherheitsdienstleister für die Ostregion, für ganz Österreich
und auch die die Europäische Union.
Eisenstadt (blms) - Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl (SP) begrüßt die Vorgehensweise von
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (VP) in der Causa "Mehr Sicherheit in der Grenzregion". Anlässlich
des Besuches von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner bei Niessl war eines der prägnanten Themen die Sicherung
der Grenze und die Verminderung der Schlepperkriminalität.
Laut Innenministerin könnte der Notfallmechanismus angewendet werden, wenn wegen griechischer Krise die "innere
Sicherheit in Gefahr" ist. LH Niessl befürwortet das Bestreben, dass es raschen Entscheidungen auf Europäischer
und nationaler Vollzugsebene geben soll, um raschen Entscheidungen im Bereich der Grenzkontrollen herbeizuführen.
Für Mikl-Leitner ist eindeutig, dass gerade die Zustände an der türkisch-griechischen Grenze aufzeigen,
dass ein ganz klarer Handlungsmechanismus gebraucht werde. Wenn die innere Sicherheit gefährdet sei, "können
wir uns selbstverständlich vorstellen, dass auch hier die Grenzen hochgezogen werden". An der Reisefreiheit
selbst soll nicht gerüttelt werden.
LH Hans Niessl unterstützt voll und ganz die Ziele der Innenministerin für mehr Sicherheit in der Grenzregion.
"Das Burgenland wird am meisten davon profitieren, schließlich haben wir eine 400 Kilometer lange ehemalige
Außengrenze. Die Schlepperkriminalität ist in den vergangenen Monaten um 90 Prozent angestiegen und
die im Bedarfsfall von der Innenministerin eingeführten Grenzkontrollen bieten der gesamten Ostregion ein
höheres Maß an Sicherheit", konstatiert LH Niessl.
Das Burgenland ist Sicherheitsdienstleister für die Ostregion, für ganz Österreich und auch die
die Europäische Union. Von LH Niessl kommt ein dringender Appell an die österreichischen Abgeordneten
im Europäischen Parlament diesen Vorschlag der Innenministerin über Parteigrenzen hinweg zuzustimmen.
"Es ist das Gebot der Stunde, dass wir rasch und unbürokratisch über unsere Sicherheit entscheiden
können. Die langatmige Mitbestimmung und Evaluierung des Europäischen Parlaments würde nur unnötige
Verzögerungen darstellen und das können wir uns im Bereich Sicherheit nicht leisten. Wenn die Länder
an den Schengenaußengrenzen die Sicherheit nicht mehr gewährleisten können, dann müssen wir
die Grenzkontrollen wieder einführen können. Das soll nicht bedeuten, dass wir an der Reisefreiheit rütteln,
sondern dass wir flexibel und rasch auf die veränderte Situation in der Europäischen Union reagieren
können", so Niessl. |
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Politischer Dialog zur Stärkung der Schengener Zusammenarbeit
Bern (ejpd) - Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz-
und Polizeidepartementes (EJPD), hat am 07.06. in Luxemburg am gemischten Schengen-Ausschuss des Justiz- und Innenministerrats
der EU teilgenommen. Im Zentrum des Treffens stand der erste politische Dialog zur Stärkung der Schengener
Zusammenarbeit.
Der Rat war am 08.03. übereingekommen, die politische Steuerung von Schengen zu stärken. Dadurch soll
die strategische Ausrichtung der Zusammenarbeit regelmässig überprüft werden, damit besser auf innere
und äussere Entwicklungen reagiert werden kann.
Die Justiz- und Innenminister diskutierten am Donnerstag nun auf der Basis des ersten halbjährlichen Berichts
der Kommission über das Funktionieren der Schengener Zusammenarbeit. Schwerpunkte dabei waren die illegale
Migration von ausserhalb sowie innerhalb des Schengen-Raums, Folgen der Visumsliberalisierung und die Anwendung
der Schengen-Regeln durch die Mitgliedstaaten. Bundesrätin Sommaruga lobte den Bericht der Kommission, der
die Brennpunkte der Schengener Kooperation sowie Lösungsansätze aufzeige. Allerdings gehe der Bericht
zu wenig auf die laufenden und geplanten Visumsliberalisierungen ein. Sie erinnerte daran, dass die assoziierten
Schengen-Staaten wie die Schweiz in die Visumsdialoge der EU einbezogen werden sollen, zumal sie von den Auswirkungen
direkt betroffen sind.
Beim neuen Schengen-Evaluierungsmechanismus zur Anwendung der Schengen-Regeln und bei der Revision des Schengener
Grenzkodex betreffend vorübergehende Binnengrenzkontrollen konnten die Ministerinnen und Minister eine politische
Einigung finden, wobei die Vorschläge der Kommission keine Unterstützung fanden. Nun können die
Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament an die Hand genommen werden.
Am Arbeitsmittagessen diskutierten die Minister über den Vorschlag der Kommission, die Datenschutzbestimmungen
bei der Strafverfolgung zu revidieren. |
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