"Massive wirtschaftliche Nachteile für Österreichs Unternehmen"
Luxemburg/Wien (bmvit) - Verkehrsministerin Doris Bures hat am 07.06. beim Verkehrsministertreffen
der Donaustaaten in Luxemburg an Ungarn appelliert, die aus Sicht Österreichs und anderer Donau-Anrainerstaaten
sachlich nicht gerechtfertigten Beschränkungen für die Schifffahrt auf der Donau wieder aufzuheben. Ungarn
hat im März per Verordnung eine Limitierung des Tiefgangs auf 250 cm und die Beschränkung von Schubverbänden
auf maximal vier Kähne (bisher sechs) veranlasst. Für den Frachtverkehr bedeutet das einen Kapazitätsverlust
von bis zu 50 Prozent und eine Verdoppelung der Kosten. Bures: "Für Österreichs Unternehmen, die
jährlich sieben Millionen Tonnen Güter auf der Donau importieren und exportieren, bedeutet das massive
wirtschaftliche Nachteile."
In Mitleidenschaft gezogen werden dadurch alle Transporte durch Ungarn. Vor allem betroffen sind Transporte mit
Stahl oder schwerem Schüttgut wie Erz, Kohle, Düngemittel und Getreide. Ungarn hat die anderen Donaustaaten
darüber weder im Vorfeld informiert, noch nachträglich eine Begründung geliefert.
Beim Treffen der VerkehrsministerInnen der Donaustaaten, bei dem auch EU-Verkehrskommissar Siim Kallas und EU-Regionalkommissar
Johannes Hahn teilnahmen, appellierte Bures an Ungarn, "im gemeinsamen Dialog mit den anderen Donaustaaten
die Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Betrieb der Schifffahrt sicherzustellen".
Das Treffen der Donaustaaten wurde von Hahn und Kallas initiiert, um die Erhaltung der Schifffahrtsrinne und die
Koordination der Donaustaaten zu verbessern. Neben Österreich waren Deutschland, die Slowakei, Ungarn, Rumänien,
Bulgarien, Moldawien und Kroatien bei dem Treffen vertreten.
Mit Ausnahme Ungarns, das durch Staatssekretär Pál Völner vertreten war, unterzeichneten alle
anwesenden VerkehrsministerInnen die "Donaudeklaration", in der sie sich zur Instandhaltung der Fahrrinnen,
grenzüberschreitender Koordination und gegenseitigem Informations- und Datenaustausch bekennen. Auch Serbien,
das aufgrund der noch laufenden Regierungsbildung nicht teilnehmen konnte, hat seine Unterstützung der Deklaration
zugesichert. |