Positive Bilanz nach einem Jahr Helmpflicht - "Helmi"-Tour startet
Wien (bmvit) - "Die Helmpflicht wirkt." Diese positive Bilanz konnte Verkehrsministerin
Doris Bures am 06.06. gemeinsam mit Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV), und
dem emeritierten Univ.-Prof. Michael Höllwarth (Große schützen Kleine, Österreichisches Komitee
für Unfallverhütung im Kindesalter) ziehen. Am 31. Mai 2011 ist die Radhelmpflicht für Kinder unter
12 in Kraft getreten. "Ein Jahr danach können wir festhalten: Die Radhelmpflicht hat zu einer deutlichen
Erhöhung der Helmtragequote bei Kindern und auch nachweislich zu weniger Kopfverletzungen geführt - oder
einfach gesagt: Mehr Kinderköpfe tragen Helme, weniger Kinderköpfe nehmen Schaden", freut sich Bures
über die erste Jahresbilanz.
Das KFV hat im Auftrag des Verkehrsministeriums die Auswirkungen und die Akzeptanz der Radhelmplicht evaluiert.
Die wichtigsten Ergebnisse dieser Evaluierung:
- Viel mehr Kinder als früher fahren mit Helm Rad. Vor dem Gesetz lag die Tragequote bei den unter 12-Jährigen
bei 65 Prozent, heute liegt sie bei 86 Prozent. Um zwei Drittel gestiegen ist die Helmtragequote bei den 7- bis
11-Jährigen. In dieser Gruppe fahren heute 83 Prozent mit Helm, davor waren es 50 Prozent.
- 87 Prozent der Befragten halten es generell für wichtig, beim Radfahren einen Helm zu tragen, und 98 Prozent
bejahen, dass Kinder unter 12 einen Helm tragen sollen. Eine Helmpflicht für Kinder befürworten 96 Prozent
der ÖsterreicherInnen.
Kopfverletzungen sind für fast die Hälfte aller tödlichen Verletzungen bei Radunfällen verantwortlich,
so die Zahlen der Statistik Austria. Der Anteil der Kopfverletzungen an allen Verletzungen von Kindern beim Radfahren
ist 2011 im Vergleich zum Jahr davor von 47 auf 42 gesunken. Dabei gab es 2011 nur sieben Monate mit Helmpflicht.
In absoluten Zahlen gab es im Jahr 2011 durch die Helmpflicht um 100 Kinder weniger mit Kopfverletzungen als 2010.
"Ein Radhelm ist ein wirksamer Schutz vor Kopfverletzungen, kann aber den richtigen Umgang mit Risiko nicht
ersetzen. Schon Kinder sollen lernen, Situationen richtig einzuschätzen und ihre Grenzen zu kennen. Durch
diese Risikokompetenz kann die Anzahl der Radunfälle nachhaltig reduziert werden", so Othmar Tann vom
KFV. Der Mediziner Michael Höllwarth empfahl allen Radfahrern den Radhelm: "Aufgrund der hohen Schutzwirkung
des Radhelms sollten Radfahrer aller Altersgruppen stets einen Helm tragen. Denn der Radhelm ist der beste Schutz
gegen schwere Kopfverletzungen."
Die Zahlen bestätigen den Mediziner: 4.500 Kinder wurden 2011 auf Grund eines Fahrrad-Unfalls ins Spital eingeliefert,
42 % (1.900) hatten eine Kopfverletzung. 75 Prozent der Kopfverletzungen erlitten Kinder ohne Helm. Nur 25 Prozent
der Kopfverletzungen passierten mit Helm. Das zeigt, dass das Tragen eines Radhelms das Risiko einer Kopfverletzung
um ein Vielfaches reduziert. Die Analyse von 900 Fahrradunfällen an der Univ. Klinik für Kinder- und
Jugendchirurgie Graz hat ergeben, dass 83 % aller Patienten mit schweren Schädel-Hirn-Verletzungen keinen
Helm getragen haben.
Helmi-Verkehrssicherheitstour 2012
Verkehrsministerin Bures stellte auch ein neues österreichweites Angebot für Kinder vor, das die Verkehrskompetenz
der jüngsten VerkehrsteilnehmerInnen stärken soll: Bei der Helmi-Sicherheitstour 2012, konzipiert vom
Kuratorium für Verkehrssicherheit, haben Kinder die Möglichkeit, gemeinsam mit geschulten PädagogInnen
und PsychologInnen, das richtige Verhalten im Straßenverkehr zu üben. Die zweistündigen Einheiten
sind voller Spiel und Spannung und machen, unterstützt von Helmi, das gemeinsame Lernen zum Vergnügen
für die jungen VerkehrsteilnehmerInnen. Bures: "Wir dürfen nichts unversucht lassen, um Kinder vor
Schaden zu bewahren. Richtiges Verhalten im Straßenverkehr ist ein wirkungsvoller Schutz vor Unfällen.
Mit der Helmi-Verkehrssicherheitstour lernen Kinder das richtige Verhalten im geschützten Rahmen auf spielerische
Weise."
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