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Elektronische Gesundheitsakte ELGA |
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erstellt am
05. 06. 12
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Maier:
Patientendaten werden besser geschützt
Weitergabe von Gesundheitsdaten bundesweit einheitlich regeln - Versicherungen und Dienstgeber
von Datenverwendung ausgeschlossen
Wien (sk) - SPÖ-Konsumentenschutzsprecher und Vorsitzender des Österreichischen Datenschutzrates
Johann Maier hat am 05.06. gegenüber dem Pressedienst der SPÖ betont, dass "der Datenschutz im Sinne
der Patientinnen und Patienten im aktuellen ELGA-Gesetzesentwurf noch weiter verstärkt worden ist". Für
Maier ist es daher "absolut unverständlich, dass das Patienteninteresse von der Ärztekammer als
Grund für die Ablehnung von ELGA vorgeschoben wird". Der Abgeordnete kritisiert, dass die Patienten für
eine Negativkampagne instrumentalisiert werden. "Es ist selbstverständlich, dass derart sensiblen Daten
mit höchsten Sicherheitsstandards begegnet werden muss", betont Maier.
Schon heute werden Gesundheitsdaten in allen Bundesländern oder etwa auch bei den Ordensspitälern elektronisch
verwendet und übermittelt. Eine IT-Struktur sei sowohl in allen Krankenhäusern als auch bei Ärztinnen
und Ärzten vorhanden. "Das Manko ist, dass es derzeit keine bundeseinheitlichen Regelungen für die
elektronische Verwendung von Gesundheitsdaten in Österreich gibt", kritisiert Maier. Zudem fehlen in
den Bundesländern, so Maier, klare und einheitliche Datenschutzvorschriften, ein Widerspruchsrecht der Patientinnen
und Patienten sowie die Möglichkeit für die Patientinnen und Patienten zu sehen, wer auf ihre Daten zugegriffen
hat. "Bei ELGA ist vorgesehen, dass alle Patienten jederzeit auf ihre eigenen Daten zugreifen können.
Sie sehen auch jederzeit in einem Protokoll, wer sich ihre Daten wann angesehen hat." Dies ist bei der Verwendung
von Gesundheitsdaten in den Bundesländern nicht möglich, wobei gerade diese Datenschutz-Defizite von
der Ärztekammer bis dato noch nie kritisiert worden sind. "Daher ist die Kritik gegenüber ELGA nicht
ernst zu nehmen", so Maier.
"Das ELGA-Gesetz vereinheitlicht endlich die IT-Sicherheit im Gesundheitswesen und schreibt sehr hohe Datenschutzregelungen
vor", sagt Maier. Der ELGA-Gesetzesentwurf legt klar fest, wofür die ELGA-Daten verwendet werden dürfen
- und wofür nicht: "Ausgeschlossen von der Verwendung sind unter anderem Versicherungen, Behörden
und Dienstgeber - und sogar Arbeitsmediziner wegen ihrer Nähe zum Dienstgeber", erklärt Maier.
Die neue Fassung des Entwurfes bringt sogar weitere Verbesserungen für Patientinnen und Patienten. "Einerseits
können Daten nun auch nachträglich gelöscht werden und die Aufgaben der weisungsunabhängigen
Ombudsstelle, die die Patientinnen und Patienten unterstützt, wurden erweitert. Die Verschärfung im Strafgesetzbuch
- insbesondere für den Bereich außerhalb der Krankenhäuser - soll Missbrauch von Gesundheitsdaten
vorbeugen. So fehlen in den Bundesländern auch derartige Strafbestimmungen", so Maier. (Schluss) bj/mo
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Strutz: SPÖ verrät Patienteninteressen
ÖVP muss bei "Nein" bleiben
Wien (fpd) - Mit seinen Aussagen, wonach "der Datenschutz im Sinne der Patientinnen und Patienten
im aktuellen ELGA-Gesetzesentwurf noch weiter verstärkt worden ist", habe der SPÖ-Konsumentenschutzsprecher
und Vorsitzende des Österreichischen Datenschutzrates Johann Maier, wohl endgültig die Interessen der
Österreichischen Patienten verraten, sagte der freiheitliche Vize-Klubobmann NAbg. Dr. Martin Strutz. "Maier
hat sich vom Konsumentenschutzsprecher zum Stöger-Schutz-Sprecher entwickelt", zeigte sich Strutz vom
parteipolitischen Kadavergehorsam Maiers enttäuscht, der auch auf zahlreiche negative Stellungnahmen von Datenschutzexperten
und Verfassungsrechtsexperten verwies.
"Faktum ist", so Strutz, "dass von einer Datensicherheit keine Rede sein kann." Ganz im Gegenteil
wären die sensiblen Patientendaten mit ELGA offen wie ein Scheunentor und für jeden mäßig
begabten Computer-User leicht zu knacken, warnte Strutz vor dem zu erwartenden Datenmissbrauch. Zudem hätten
zahlreiche Berufsgruppen mit unterschiedlichsten Interessen und selbst Mitarbeiter in Arztpraxen Zugriff auf diese
sensiblen Gesundheitsdaten.
Inhaltlich erneuerte Strutz seine Kritik an dem Millionengrab ELGA und bestätigte die Meinung des Österreichischen
Ärztekammerpräsidenten, der völlig richtig ELGA als "überladen und unpraktikabel"
bezeichnet hatte. Zudem weise der neue ELGA-Gesetzesentwurf nach wie vor grobe rechtliche, organisatorische und
technische Probleme auf. Auch die Finanzierung bleibe offen, so Strutz, der einmal mehr eine völlige Neuorientierung
des Projektes forderte. Strutz hofft dass die ÖVP bei ihrem Nein bleibt und sich nicht von der SPÖ mit
einem politischen Deal einkaufen lässt. |
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Spadiut: Stögers ELGA-Variante verletzt als "Husch-Pfusch-Aktion" die
Grundrechte
Stöger soll rasch Runden Tisch mit allen Interessensgruppen einberufen
Wien (bzö) - "Stöger kann nicht mit Gewalt Gesetze gegen die Interessensgruppen durchpeitschen",
kritisiert BZÖ-Gesundheitssprecher Abg. Dr. Wolfgang Spadiut den neuen von Gesundheitsminister Alois Stöger
vorgelegten Gesetzesentwurf zur Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA). Er stößt sich vor allem an der
Vorgangsweise Stögers. "Statt in einen Dialog mit den Interessensgruppen zu treten, will er neuerlich
seinen Vorschlag durchpeitschen und nimmt keine Rücksicht auf die Ängste und Bedürfnisse der Menschen."
Das BZÖ lehne die Vorlage des Gesetzes in dieser Form ab, betonte Spadiut: "Die Variante des Ministers
ist eine teure Husch-Pfusch-Aktion, die Grundrechte verletzt und dem Missbrauch Tür und Tor öffnet."
Spadiut fordert Gesundheitsminister Stöger auf, rasch einen Runden Tisch mit allen Interessensgruppen einzuberufen.
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Kooperationen im Gesundheitsbereich sind Selbstverständlichkeit
geworden
Sobotka und Wehsely zur Gesundheitsversorgung in der Ostregion
St. Pölten (nlk) - In einer gemeinsamen Pressekonferenz nahmen die Wiener Gesundheits- und Sozialstadträtin
Mag. Sonja Wehsely und der niederösterreichische Landeshauptmann- Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka am
04.06. zu aktuellen gesundheitspolitischen Themen Stellung.
"Wien und Niederösterreich arbeiten gerade was medizinische und gesundheitspolitische Themen anlangt,
sehr intensiv zusammen", so Sobotka. "Auf der einen Seite sind 240.000 Niederösterreicherinnen und
Niederösterreicher bei der Wiener Gebietskrankenkasse versichert und zahlen damit hier in Wien in den gemeinsamen
Topf ein", erinnerte der Landeshauptmann-Stellvertreter. Auf der anderen Seite habe das Bundesland Niederösterreich
in den Ausbau der Strahlentherapie und in die Neurochirurgie investiert, um jene Patienten, die früher nach
Wien pendeln mussten, selbst behandeln zu können. "Selbstverständlich sind Spezialdisziplinen wie
das St. Anna Kinderspital nicht nur für Wien, sondern für ganz Österreich eine wichtige Anlaufstelle",
sagte Sobotka.
Umfassende Kooperationen habe Niederösterreich im Bereich der Gesundheitsversorgung nicht nur mit Wien, sondern
im Bereich der Kardiologie und der Psychiatrie mit dem Burgenland und im Bereich der EDV und dem Einkauf mit Oberösterreich,
erinnerte Sobotka. "Wir sind im Gesundheitsbereich an einer gemeinsamen Planung, einer gemeinsamen Steuerung
und an einer gemeinsamen Finanzierung aus einer Hand interessiert", betonte der Landeshauptmann-Stellvertreter.
Als Grundlage dafür bedürfe es des elektronischen Gesundheitsaktes ELGA, der ein klares Kommunikationsnetz
auch auf einer gesicherten Datenbasis sei. Niederösterreich habe bereits im Jahr 2011 innerhalb der NÖ
Landeskliniken-Holding den NÖ ELGA eingeführt, so Sobotka. "Durch die Vermeidung von Mehrfachuntersuchungen
und die Verringerung der Wartezeiten durch die rasche Verfügbarkeit der Daten kommt es zu einer deutlichen
Steigerung der Behandlungsqualität."
Zu den konkreten Vorteilen der Kooperation im Rettungswesen meinte Sobotka: "In Fällen, in denen beispielsweise
ein niederösterreichischer Rettungswagen eine Patientin oder einen Patienten in ein Wiener Krankenhaus bringt,
ist sichergestellt, dass dieses Fahrzeug von der Wiener Leitstelle in der Folge dann direkt zu einem Notfall in
Wien weitergeschickt werden kann. Dies erhöht die notfallmedizinische Versorgungssicherheit der Bevölkerung."
Gemeinsame Lösungen gebe es auch im Bereich der Flugrettung, so Sobotka: "Der Wiener Rettungshubschrauber
Christophorus 9 versorgt die Stadt Wien, die umliegenden niederösterreichischen Gemeinden sowie das gesamte
Weinviertel. Sollte sich Christophorus 9 bei einem Einsatz in Niederösterreich befinden, so stehen in Krems
und in Wiener Neustadt zwei weitere Rettungshubschrauber für Einsätze im Wiener Stadtgebiet zur Verfügung."
Gesundheits- und Sozialstadträtin Wehsely hielt fest: "Niederösterreich und Wien repräsentieren
und sind verantwortlich für 40 Prozent der Bevölkerung. Daher ist es wichtig, dass die beiden Bundesländer
im Bereich der Gesundheitsversorgung aber auch in anderen Bereichen sehr eng zusammenarbeiten. Die Bevölkerung
erwartet sich zu Recht, immer mit den jeweils besten zur Verfügung stehenden Mitteln behandelt zu werden.
Für die Menschen in unserem Land ist es irrelevant, wie die Strukturen hinter dem sind, was für sie wichtig
ist." |
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Ärztekammer: Politik will Patientendaten
Dorner über Wehsely und Sobotka irritiert - kein medizinischer Nutzen
Wien (öäk) - Irritiert reagierte der Präsident der Österreichischen Ärztekammer
(ÖÄK), Walter Dorner, auf die Forderung der Wiener Gesundheitslandesrätin Sonja Wehsely und des
niederösterreichischen Finanzlandesrates Wolfgang Sobotka, die geplante Gesundheitsreform mit der Einführung
des elektronischen Gesundheitsaktes (ELGA) zu verknüpfen. Offensichtlich gehe es darum, Gesundheitsdaten politisch
auszuwerten und daraus finanzielle Rückschlüsse zu ziehen, sagte der Ärztepräsident Dienstag
in einer Aussendung.
Dorner: "Jetzt zeigt die Politik ihr wahres Gesicht. Es geht ihr ausschließlich um die wirtschaftlichen
Aspekte und nicht mehr um den medizinischen Nutzen." Denn auch der neue ELGA-Gesetzesentwurf weise nach wie
vor grobe rechtliche, organisatorische und technische Probleme auf. Auch die Finanzierung bleibe offen. "Das
System ist überladen und unpraktikabel. Im Mittelpunkt steht offensichtlich die Kontrolle der Patienten und
nicht mehr ihr Wohlergehen", kritisierte Dorner.
Einmal mehr forderte Dorner die Übergabe der vollständigen wissenschaftlichen Bewertung des Pilotprojektes
zur e-Medikation, die sich auch eingehend mit den bestehenden Mängeln dieses Systems befasse und seine völlige
Neuausrichtung empfehle.
Der digitale Datenaustausch im Gesundheitssystem müsse übersichtlich und leicht zu handhaben sein. Nur
wenn man die Anforderungen der ärztlichen Anwender bei ELGA und e-Medikation berücksichtige, könne
man auch das Ziel erhöhter Patientensicherheit erreichen, sagte der Ärztepräsident abschließend.
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