Mangelberufe  

erstellt am
15. 06. 12

Mangelberufsliste für 2012 tritt am 16.06. in Kraft
26 Berufe sind erfasst - Liste um diplomierte Pflegefachkräfte ergänzt
Wien (bmask) - Die Fachkräfteverordnung für 2012 tritt morgen, Samstag, im Einvernehmen zwischen Sozial- und Wirtschaftsministerium in Kraft. Insgesamt sind 26 Berufe in dieser Verordnung angeführt. Nach der zweiwöchigen Begutachtung wurde die Liste um einen Beruf erweitert und zwar um den Beruf des/der diplomierten Krankenpfleger/Krankenschwester. Nicht in die Liste aufgenommen wurden Pflegehilfskräfte.

Es werden nun Fachkräfte zugelassen, die eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem Mangelberuf nachweisen, die mindestens mit einem Lehrabschluss vergleichbar ist. Als abgeschlossene Berufsausbildung gilt insbesondere eine schulische Ausbildung, die dem Abschluss einer Berufsbildenden Höheren Schule in Österreich entspricht oder ein einschlägiges Universitätsstudium. Neben der Qualifikation zählen ausbildungsadäquate Berufserfahrung, Sprachkenntnisse und Alter zu den Kriterien bei der Zulassung.

Mit der Mangelberufsliste wird der letzte Teil der im Juli 2011 in Kraft getretenen Rot-Weiß-Rot-Karte umgesetzt. Bisher konnten bereits besonders hochqualifizierten und Schlüsselkräfte zugelassen werden.

Im Jahr 2012 dürfen Ausländer in folgenden Mangelberufen zu einer Beschäftigung als Fachkraft zugelassen werden:

  • Fräser/innen
  • Dreher/innen
  • Dachdecker/innen
  • Techniker/innen mit höherer Ausbildung (Ing.) für Maschinenbau
  • Schweißer/innen, Schneidbrenner/innen
  • Bautischler/innen
  • Techniker/innen mit höherer Ausbildung (Ing.) für Feuerungs- und Gastechnik
  • Bauspengler/innen
  • Elektroinstallateur(e)innen, -monteur(e)innen
  • Landmaschinenbauer/innen
  • Diplomingenieur(e)innen für Maschinenbau
  • Zimmer(er)innen
  • Schlosser/innen
  • Spengler/innen
  • Techniker/innen für Maschinenbau
  • Techniker/innen mit höherer Ausbildung (Ing.) für Starkstromtechnik
  • Rohrinstallateur(e)innen, -monteur(e)innen
  • Bau- und Möbeltischler/innen
  • Bodenleger/innen
  • Platten-, Fliesenleger/innen
  • Techniker/innen mit höherer Ausbildung (Ing.) für Datenverarbeitung
  • Holzmaschinenarbeiter/innen
  • Besondere Techniker/innen mit höherer Ausbildung (Ing.)
  • Werkzeug-, Schnitt- und Stanzenmacher/innen
  • Diplomingenieur(e)innen (Hochschulabschluss)
  • Dipl. Krankenpfleger, -schwestern
 

FPÖ drängt auf Ausbildungsoffensive
Wien (fpd) - Nachdem Bundesminister Hundstorfer nun doch Pflegeberufe als Mangelberuf anerkannt hat, drängt die FPÖ auf eine Ausbildungsoffensive im Bereich der Pflegehilfe sowie des gehobenen Dienstes. FPÖ-Vizeparteiobmann NAbg. Norbert Hofer: "Zweifellos wird in den kommenden Jahren der Durchschnittslohn in den angrenzenden Oststaaten steigen. Dadurch wird es schwieriger werden, den Bedarf durch Arbeitskräfte aus den Nachbarländern zu decken. Es ist daher dringend erforderlich, aus der größer werdenden Zahl arbeitsloser Menschen in Österreich jene ausfindig zu machen, die aufgrund ihrer sozialen Kompetenz und ihrer Grundwertigkeiten die notwendigen Voraussetzungen für eine weitergehende Ausbildung in diesem wesentlichen Bereich der Gesundheitsberufe mit sich bringen."

Dazu schlägt Hofer weiters konkret vor, über das Arbeitsmarktservice für Arbeit suchende Menschen nicht nur wie bisher die Ausbildung im Bereich der Pflegehilfe finanziell zu unterstützen, sondern auch die Fortbildung zugunsten der Erlangung der Qualifikationen im Höheren Dienst offensiver zu fördern. Skeptisch sieht Hofer die in den letzten Tagen artikulierte Idee, als Voraussetzung zur Zulassung zur Ausbildung für den gehobenen Dienst eine Matura einzufordern. Hofer: "Viel mehr wäre es notwendig, umgekehrt die Ausbildung in diesem Bereich mit Matura abzuschließen."
 

Städtebund: Pflegeberufe sind nun doch Mangelberufe
Wien (städtebund/rk) - "Wir begrüßen den Entschluss von Sozialminister Hundstorfer die diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegeberufe in die Mangelberufsliste aufzunehmen", sagen Generalsekretär Thomas Weninger und Silvia Huber, Vorsitzende des Sozialausschusses des Österreichischen Städtebundes und meinen weiter, "mit der positiven Entscheidung des Sozialministers können noch heuer Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern nach Österreich zuwandern,- denn Seniorenheime und Pflegedienste suchen händeringend nach gut ausgebildetem Fachpersonal."

Die Fakten
Derzeit leben in Österreich rund 540.000 hilfs- und pflegebedürftige Menschen im privaten Haushalt. In etwa jeder 25. Haushalt benötigt ständig Betreuung. Auf Grund der demografischen Entwicklung wird sich diese Zahl bis zum Jahr 2030 auf circa 800.000 erhöhen. Gleichzeitig sinkt aber die Zahl der pflegenden Angehörigen, die heute noch einen Großteil der Pflegeleistungen übernehmen. Durch diese gesellschaftlichen Veränderungen wird die Zahl älterer Menschen ohne Unterstützung durch Familienangehörige steigen.

Informationen über den Österreichischen Städtebund
Der Österreichische Städtebund ist die kommunale Interessenvertretung von rund 250 Städten und größeren Gemeinden. Etwa 65 Prozent der Bevölkerung und 71 Prozent der Arbeitsplätze befinden sich in Österreichs Ballungsräumen. Mitglieder des Städtebundes sind neben Wien und den Landeshauptstädten praktisch alle Gemeinden mit über 10.000 EinwohnerInnen. Die kleinste Mitgliedsgemeinde zählt knapp 1.000 EinwohnerInnen. Die Mitgliedschaft ist freiwillig. Der Österreichische Städtebund ist Gesprächspartner für die Regierung auf Bundes- und Landesebene und ist in der österreichischen Bundesverfassung (Art. 115 Abs.3) ausdrücklich erwähnt.
 

 Industrie begrüßt Fachkräfteverordnung 2012
IV-GS Neumayer: Wichtiger Schritt zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in der Industrie - Zahlreiche technische Berufe erfasst
Wien (pdi) - "Mit dem Erlass der Fachkräfteverordnung 2012 wurde die noch ausstehende Säule der Rot-Weiß-Rot-Card für Fachkräfte in Mangelberufen nunmehr umgesetzt. Der Arbeitsmarktzugang für Drittstaatsangehörige in 26 Mangelberufen ist ein wesentliches Instrument zur Bekämpfung des Fachkräftemangels", sagte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Christoph Neumayer. Erfreulich sei, dass viele für die Industrie zentrale Mangelberufe wie etwa Dreher, Fräser, Schweißer, Schlosser und diverse Techniker erfasst sind. "Mit der Rot-Weiß-Rot-Card für Nicht-EU-Bürger sind bislang zu wenige Fachkräfte für Österreich gewonnen worden - umso wichtiger ist, dass die Mangelberufsliste nunmehr vorliegt", so Neumayer. Ziel müsse es sein, mit Hilfe der Rot-Weiß-Rot-Card die Attraktivität Österreichs für Nicht-EU-Bürger als Zuwanderungsland zu steigern und die Zuwanderungsmöglichkeiten nach Österreich im Ausland noch viel stärker zu bewerben.

Für Österreichs Industrie sind die Fähigkeiten und Fertigkeiten gut ausgebildeter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von zentraler Bedeutung. Dies zeige sich nicht zuletzt am intensiven Ausbildungsengagement des produzierenden Sektors, betonte der IV-Generalsekretär. Auch der längere Verbleib gut ausgebildeter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Erwerbsleben werde in Zukunft eine noch größere Rolle spielen. In der Industrie und Wirtschaft fehlen nach aktuellen Schätzungen rund 30.000 Fachkräfte, daher müsse in diesen Bereichen das Instrument der Rot-Weiß-Rot-Card gezielt genützt werden. "Wir müssen dafür sorgen, dass jene Menschen nach Österreich kommen, die von den Unternehmen dringend gebraucht werden, um zusätzliches Wachstum und Beschäftigung zu ermöglichen", sagte Neumayer.
     

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