Medizintechnik-Innovation: Mikroreaktor aus OÖ erleichtert gezielte Behandlung von Erkrankungen
wie Krebs
Linz (lk) - In einem Kooperationsprojekt des Gesundheits-Clusters haben drei Unternehmen und eine
universitäre Forschungseinrichtung einen Kapillarreaktor entwickelt, der die Herstellung von Nanopartikeln
zum gezielten Transport von Wirkstoffen im Körper ermöglicht. Dies ist mit so genannten Nanocarriersystemen
möglich. Sie binden einen medikamentösen Wirkstoff an sich und bringen diesen direkt zum gewünschten
Wirkungsort. Anwendungsgebiete können beispielsweise Krebsbehandlung, Lungenhochdruck oder Impfstofftransport
sein.
Der Kapillarreaktor: Derzeit müssen die flüssigen Bestandteile der in diesem Projekt untersuchten Nanopartikel
manuell mittels Pipette vermischt werden und die Herstellung ist nur in kleinsten Mengen von 1-2 ml möglich.
Mit dem Kapillarreaktor ist es gelungen, bis zu 1 Liter Nanosuspension pro Stunde herzustellen und gleichzeitig
die Reproduzierbarkeit deutlich zu verbessern - mehr Produkt, höhere Qualität.
Aufgaben der Projektpartner: Der Projektkoordinator ONE-A Engineering (OÖ) war für die technische Umsetzung
des Kapillarreaktors verantwortlich. Die Karl-Franzens-Universität Graz (Stmk.) implementierte den Reaktor
in ihr Labor und führte die praktischen Testreihen und Stoffbestimmungen durch. Ergänzend wurde am RCPE
(Stmk.) der Entstehungsprozess der Nanopartikel erforscht, um den besten Weg für die Vergrößerung
des Prozesses (Scale-up) zu finden.
Die Firma Prager Elektronik (NÖ) installierte ein softwaregestütztes Messsystem zur Beurteilung der Qualität
der produzierten Nanopartikel und künftigen Online-Detektion der Partikelgrößen. Der Mehrwert für
Oberösterreich: Mit dieser innovativen Technologie des Kapillarreaktors konnte die ONE-A Engineering aus OÖ
bereits zum zweiten Mal ihr Potenzial auf dem Gebiet der Nanotechnologie aufzeigen. "Gerade kleine und mittelständische
Unternehmen punkten immer wieder mit besonderen Innovationen oder Nischenprodukten und zeigen so, was in unseren
heimischen Betrieben steckt. Mit diesem Cluster-Kooperationsprojekt stärken wir nicht nur die Wirtschaftlichkeit
unseres Standorts, sondern verbessern vor allem nachhaltig die Patientenversorgung", so Wirtschafts-Landesrat
Viktor Sigl.
Unterstützung durch den Gesundheits-Cluster: Der Gesundheits-Cluster (GC) ist eine Initiative des Landes Oberösterreich,
eingebettet in die Clusterland Oberösterreich GmbH, und vernetzt derzeit rund 220 Partnerunternehmen. Im vorliegenden
Projekt unterstützte der GC die Projektpartner bei der Erstellung des Förderantrags, der Abwicklung der
Einreichung, der Begleitung während der Projektrealisierung sowie der Erstellung des Endberichtes. |