Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Mai 2012 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria
2,1% (April 2,3%, März 2,4%) und wies damit den niedrigsten Wert seit November 2010 (1,9%) auf. Verglichen
mit ihren hohen Preisen vor einem Jahr kosteten Nahrungsmittel um 2,1% mehr und Treibstoffe um 5% (jedoch -3% im
Monatsabstand). Ihr gemeinsamer Inflationsbeitrag belief sich aufgrund dieser schwächer gewordenen Preisdynamik
auf nur ein Fünftel. Die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (+3,5%) war als Hauptpreistreiber
hingegen für fast ein Drittel der Inflationsrate verantwortlich.
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat Mai 2012 lag bei 105,7. Gegenüber
dem Vormonat (April 2012) fiel das durchschnittliche Preisniveau um 0,1%.
Ausgaben für Wohnen überragen alle anderen Preistreiber deutlich
Als Hauptpreistreiber im Jahresabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie"
(durchschnittlich +3,5%; Einfluss +0,61 Prozentpunkte). Verantwortlich dafür waren höhere Wohnungsmieten
(+5,1%) sowie Teuerungen für die Instandhaltung von Wohnungen (+3,3%). Die Preise für Haushaltsenergie
stiegen durchschnittlich um 3,3% (Heizöl +9%, Gas +5%, Strom ±0%).
Für die Preisanstiege (durchschnittlich +2,2%) in der Ausgabengruppe "Verkehr" (Einfluss: +0,30
Prozentpunkte) waren höhere Treibstoffpreise (durchschnittlich +5%) ausschlaggebend. Wartung und Reparaturen
von Pkw kosteten insgesamt um 4% mehr, neue Pkw um 1% weniger.
In der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +2,4%; Einfluss:
+0,27 Prozentpunkte) legten die Nahrungsmittelpreise um durchschnittlich 2,1% zu. Teuerungen bei Fleisch und Fleischwaren
(+5%), Brot und Getreideerzeugnissen (+4%) sowie Molkereiprodukten und Eiern (+4%) wurden durch billigeres Obst
(-11%) und Gemüse (-4%) teilweise kompensiert. Alkoholfreie Getränke kosteten durchschnittlich um 4,6%
mehr (Kaffee +10%).
Die Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" (durchschnittlich +2,7%;
Einfluss: +0,25 Prozentpunkte) wurden überwiegend von teureren Versicherungsdienstleistungen (+2,2%) verursacht.
Schmuck und Uhren verteuerten sich um 11%.
Die Ausgabengruppe "Nachrichtenübermittlung" (durchschnittlich -4,2%; Einfluss: -0,09 Prozentpunkte)
war bedeutendster Preisdämpfer im Jahresabstand. Hauptverantwortlich dafür waren starke Preisreduktionen
bei Mobiltelefonen (durchschnittlich -80% aufgrund des Wegfalls von Aktivierungsgebühren).
-0,1% gegenüber April 2012
Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich -0,7%;
Einfluss: -0,11 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren Treibstoffe, die sich insgesamt um 3% verbilligten.
Die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich +0,9%; Einfluss: +0,09 Prozentpunkte) war
Hauptpreistreiber im Monatsabstand. Saisonbedingte Preiserhöhungen bei Pauschalreisen (insgesamt +4,4%) waren
dafür hauptverantwortlich.
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Mai 2012: +2,3%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im
Mai 2012 bei 116,28 (April 116,43 revidiert). Die harmonisierte Inflationsrate betrug 2,3% (April 2,3%, März
2,6%). Der Unterschied zum VPI von 0,2 Prozentpunkten ist auf Gewichtungsunterschiede zwischen VPI und HVPI zurückzuführen
(siehe methodische Informationen). Teuerungen in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels", bei Treibstoffen
sowie Freizeit- und Kulturdienstleistungen (jeweils höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI; siehe methodische
Informationen) erhöhten den HVPI gegenüber dem VPI deutlich. Dämpfend auf den HVPI gegenüber
dem VPI wirkten hingegen Ausgaben für die Instandhaltung von Wohnungen sowie für Versicherungsdienstleistungen,
da diese Gruppen im HVPI eine geringere Gewichtung als im VPI aufweisen.
Teuerung für Pensionistenhaushalte im Mai 2012 bei +2,3%
Die Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im Mai 2012 2,3% (April
2,2% revidiert, März 2,5%). Der Indexstand des PIPH lag bei 106,0 (April 105,9 revidiert). Die Differenz zum
VPI von 0,2 Prozentpunkten war vor allem auf Teuerungen bei der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege", bei
Sozialschutz- und Versicherungsdienstleistungen sowie bei Heizöl (jeweils höhere Gewichtsanteile im PIPH)
zurückzuführen. Preisanstiege bei der Ausgabengruppe "Erziehung und Unterricht" und bei Treibstoffen
(jeweils geringere Gewichtsanteile im PIPH) schlugen hingegen im PIPH weniger durch als im VPI.
Inflation beim täglichen Einkauf entspricht dem Durchschnitt, beim wöchentlichen Einkauf darüber
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der überwiegend Nahrungsmittel enthält und den täglichen
Einkauf repräsentiert, stieg im Jahresabstand um 2,1% (April 2,0%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der
einen wöchentlichen Einkauf widerspiegelt und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe
enthält, erhöhte sich im 12-Monatsvergleich um 3,3% (April 3,8%). |