ÖVP-EU-Abgeordnete: Freiwilliges Engagement ist Kitt, der Gesellschaft zusammenhält
Straßburg (övp-pd) - Das Europaparlament will, dass freiwilliges und ehrenamtliches Engagement
in der EU besser anerkannt wird. Insbesondere grenzüberschreitende Freiwilligentätigkeit soll besser
gefördert werden, so der heutige Beschluss des Parlaments. "Freiwilligentätigkeit ist eine unerschöpfliche
Quelle für informelles Lernen und die persönliche Entwicklung. Ehrenamtliches Engagement ist der Kitt
der unsere Gesellschaft zusammenhält. Wer sich engagiert, darf deshalb nicht nur keine Nachteile haben, sondern
muss gefördert werden", so der Sozialsprecher der ÖVP im EU-Parlament, Heinz K. Becker, am 12.06.
in Straßburg. "Gerade ein Freiwilligeneinsatz im Ausland kann für junge Menschen eine lebensprägende
Erfahrung sein, die die soziale und interkulturelle Kompetenz schärft", so der Europaabgeordnete.
Mit dem Beschluss fordert das Parlament angemessene Förderung von freiwilligem Engagement, eine Vereinfachung
der Verwaltungsverfahren sowie Steuererleichterungen für die im Freiwilligenwesen engagierten Organisationen.
Es wird angeregt ein "Europäisches Freiwilligenkorps für Humanitäre Hilfe" zu schaffen.
Aufgabe dieses Freiwilligenkorps soll es sein, Freiwillige auszuwählen, auszubilden und zu entsenden, um regionale
Organisationen im Fall von Naturkatastrophen zu unterstützen. Außerdem soll Freiwilligentätigkeit
besser in den sogenannten "Europäischen Qualifikationsrahmen" (EQR) integriert werden, mit dem eine
bessere Vergleichbarkeit und einheitliche Anerkennung von Qualifikationen innerhalb der EU erreicht werden soll.
"Wer sich jahrelang in Österreich beispielsweise bei freiwilliger Feuerwehr oder im ehrenamtlichen Rettungsdienst
engagiert hat, muss diese Zeiten - wenn er ins europäische Ausland zieht - auch als Vordienstzeiten beziehungsweise
Berufserfahrung anerkannt bekommen. Gerade in der derzeitigen Arbeitsmarktsituation müssen junge Menschen
bestmöglich auf die Herausforderungen des Beruflebens vorbereitet sein. Dazu zählen auch Auslandserfahrungen
im Dienste der Gesellschaft", so Becker.
Das Jahr 2011 wurde von der EU als "Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit zur Förderung
der aktiven Bürgerschaft" begangen. Im Zentrum standen dabei Aktivitäten zur Steigerung des Bekanntheitsgrads
von Möglichkeiten zu freiwilligem Engagement. Knapp 45 Prozent der Österreicher sind in Organisationen
und Vereinen oder in der Nachbarschaftshilfe freiwillig und unentgeltlich tätig. Eine von der EU-Kommission
in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass auf europäischer Ebene dies nur rund 20 Prozent der Bürger tun.
"Stillschweigend hat Freiwilligentätigkeit eine Katalysatorfunktion für den sozialen Wandel übernommen
und ist inzwischen als aktive Stütze der Gesellschaft unverzichtbar", so Becker abschließend. |