LH Dörfler bei Präsentation der grenzüberschreitenden Bahnverbindung "Micotra"
im Tarviser Bahnhof Boscoverde - Verbindung hat europäische und regionale Bedeutung
Klagenfurt (lpd) - In der Stazione Boscoverde bei Tarvis wurde am 11.06. die grenzüberschreitende
Bahnverbindung "Micotra" zwischen Villach und Udine im Rahmen einer Pressekonferenz von Vertretern aus
Friaul-Julisch Venetien und Kärnten der Öffentlichkeit vorgestellt. Seitens des Landes Kärnten nahm
Verkehrsreferent Landeshauptmann Gerhard Dörfler daran teil.
Für den Landeshauptmann wurde eine wichtige Bahnverbindung wieder aktiviert, die im Dezember 2009 stillgelegt
wurde. Damit seien Tarvis und das Kanaltal nicht mehrbahntechnisch isoliert und eine gesicherte Bahnzukunft sei
sichergestellt. Der seit 10. Juni in Betrieb befindliche Bahnverkehr zwischen Villach und Udine über Tarvis
und das Kanaltal hat für den Landeshauptmann sowohl eine europäische, als auch regionale Bedeutung. "Die
europäische Dimension besteht darin, dass damit die Baltisch Adriatische Achse weiter aufgewertet wird. Regional
ist sie für Tarvis und das Kanaltal sehr wichtig", sagte er.
Um das Bahnprojekt langfristig zu etablieren, es kostet 1,3 Millionen Euro, brauche die neue Bahnverbindung Themen.
"Wir müssen einen Zug mit Bildern und Angeboten schaffen. Die Strecke bietet eine Themenvielfalt, mit
der man ganz sicher Zuggäste gewinnen kann", so Dörfler. Ihm fielen dabei Slogans wie, "Reisen
zum Wein, zur Kulinarik, zu Freunden, zum Shoppen, zur Kultur, zum Villacher Kirchtag oder Villacher Fasching"
ein.
Die Vermarktung als Schnellbahn kann sich Dörfler als Verkehrsreferent ebenfalls vorstellen Der Zug verlässt
Villach zweimal pro Tag (9.40 Uhr bzw. 19.29 Uhr) ebenso Udine (7 Uhr, 17.15 Uhr). Die Fahrzeit beträgt 1,50
Stunden, wobei er im Kanaltal bei sechs Stationen stehen bleibt.
Laut Dörfler trage das Projekt zudem zu einer nachhaltigen Verbesserung im Bereich des grenzüberschreitenden
öffentlichen Nahverkehrs bei, und verbessere die Mobilität für die Bevölkerung in besagtem
Streckenabschnitt. Der Landeshauptmann dankte allen Projektpartnern für ihre Arbeit, von der Abteilung 7,
Kompetenzzentrum Wirtschaftsrecht und Infrastruktur, besonders Verkehrsplaner Hans Schuschnig. "Durch die
unterschiedlichen technischen Systeme im Schienenverkehr war es eine besondere Herausforderung". Einen speziellen
Dank gab es auch für den ORF Kärnten, der von der PK in "Kärnten Heute" berichten wird.
"Diese Sendung wird im Kanaltal sehr gerne gesehen", so Dörfler.
Für Friauls Verkehrslandesrat Riccardo Riccardi wurde mit viel Kreativität und Engagement eine Lösung
gefunden. "Die Bürgermeister des Kanaltales haben an das Projekt geglaubt und auch die Pendler haben
ihre Stimme erhoben. Ihr Aufschrei war wichtig für dieses Projekt", so Riccardi.
Für Tarvis Bürgermeister Renato Carlantoni und seinen Vorgänger, Abgeordneter Franco Baritussio,
hat die Bahnverbindung einen Mehrwert. "Sie löst Pendlerprobleme, ist wichtig für die Studenten
aber auch für Personen, die in Udine eine medizinische Einrichtung aufsuchen müssen", so Carlantoni.
Beide Politiker hoffen, dass der Tourismus in Tarvis und dem Kanaltal, insbesondere der Rad- und Skitourismus,
weiter forciert werde.
Für Franco Mattiusi, Transportlandesrat der Provinz Udine, wird mit der Zugverbindung auch der Alpe Adria
Radweg von Salzburg nach Grado aufgewertet und die Zusammenarbeit unter den Regionen wird damit verstärkt. |